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ANÄSTHESIE/INTENSIVMEDIZIN<br />

Fußoperation ohne Vollnarkose<br />

Lokale Blockadetechniken haben Vorteile für<br />

die Patienten während und nach der Operation<br />

Die Operation des Hallux valgus findet heute zunehmend<br />

ambulant statt. Bedingt durch die notwendige<br />

Osteotomie klagen Patienten nach einer solchen<br />

Operation oft über erhebliche Schmerzen innerhalb<br />

der ersten 24 bis 48 Stunden nach dem Eingriff. Diese<br />

lassen sich hervorragend durch eine kontinuierliche<br />

periphere Nervenblockade des Nervus Ischiadicus<br />

behandeln.<br />

Im ambulanten Bereich stehen geeignete Pumpensysteme<br />

zur Verfügung, die eine sichere Applikation im<br />

PCA Modus erlauben. Durch eine niedrige Basalrate<br />

– wir verwenden 5 ml/h Ropivacain 0,375% – wird in<br />

Kombination mit möglichen PCA Boli, zum Beispiel 5<br />

ml der verwendeten Lösung, ein Schmerzniveau von<br />

VAS 3 in Ruhe und VAS 4 bei Beübung/Bewegung angestrebt.<br />

Das Niveau der Basalrate sollte so gering wie<br />

möglich gewählt werden, um verfahrensimmanente Begleiterscheinungen<br />

wie Taubheit und fehlende Motorik<br />

so gering wie möglich zu halten. Die Risiken eines<br />

zeitweiligen Nervenschadens liegen nach Angaben der<br />

Literatur bei 0,3-0,7 Prozent. Dauerhafte Schäden sind<br />

für diese Blockadetechnik nicht beschrieben. Patienten,<br />

die eine solche Blockade erhalten, werden über die passagäre<br />

Taubheit des Fußes wie auch über eine erhöhte<br />

Stolpergefahr aufgeklärt.<br />

Der vor der Operation angelegte Katheder verringert den<br />

Opiatverbrauch.<br />

Bei der von uns favorisierten Technik wird der Nervus<br />

Ischiadicus am proximalen Ende der Kniekehle aufgesucht.<br />

Der mit Hilfe des Ultraschalls und des Nervenstimulators<br />

vor der Operation angelegte Katheter führt<br />

bereits während der Operation zu einem geringeren<br />

Opiatverbrauch. Die zusätzlich angebotene Allgemeinanästhesie<br />

ist nicht zwingend notwendig, kann aber in<br />

vielen Fällen die psychische Belastung des Patienten verhindern.<br />

Prinzipiell ist die Operation mit zusätzlicher Blockade<br />

des Nervus Saphenus im Knöchelbereich auch ohne<br />

Vollnarkose möglich. Im Vergleich zur Allgemeinanästhesie<br />

treten seltener Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen<br />

und allgemeines Unwohlsein auf. Die Schmerztherapie<br />

wird dabei über einen kontinuierlichen Fluss des<br />

Lokalanästhetikums auch postoperativ aufrechterhalten.<br />

Das nebenwirkungsarme Verfahren führt neben<br />

Schmerzfreiheit auch zur Sympathikolyse des Fußes –<br />

möglicherweise ein wesentlicher Faktor zur Prävention<br />

chronischer Schmerzen und ein Vorteil für die Wundheilung.<br />

Patienten, die Thrombozytenaggregationshemmer<br />

einnehmen, können diese perioperativ normal weiternehmen,<br />

ein Vorteil des Verfahrens besonders im Vergleich<br />

mit den neuroaxialen Blockaden wie der Spinalanästhesie.<br />

Nach Beendigung der Schmerztherapie – die Liegedauer<br />

liegt bei 24 bis 48 Stunden – kann der Katheter einfach<br />

gezogen werden. Das Verfahren ist von unseren ambulanten<br />

und stationären Patienten sehr gut akzeptiert und<br />

wird von diesen gerne weiterempfohlen.<br />

Autor:<br />

Dr. med. Martina Lange MBA<br />

Chefärztin Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie<br />

Telefon: 036691 8-1020<br />

E-Mail: m.lange@krankenhaus-eisenberg.de<br />

<strong>transfer</strong> Ausgabe 01 | Februar 2009<br />

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