emhc 2013 02 0129

MAGAZIN
Fahrersitz und Rollstuhl verschwinden unter dem Hubbett.
Das Paravano-Bett erfüllt höchste Ansprüche.
Selbstverständlich sind auch
bei diesem Konzept günstigere
Lösungen denkbar und machbar.
Hymer-Paravano-Projektleiter
Roland Haag verweist
darauf, dass man natürlich
nicht nur Rollstuhlfahrer adäquat
bedienen könne, sondern
auch Angebote für viele
andere Formen von Handicaps
unterbreiten könne.
Zur Ausstattung des Mustermobils
gehört eine vollautomatische
Auffahr-Hebebühne,
damit ein Rollstuhlfahrer
wie Dino Kortas an Bord des
7,45 Meter langen Mobils
kommt. Sie lässt sich seitwärts
per Fernbedienung aus dem
Unterboden herausfahren.
Ebenfalls behindertenfreundlich:
Viele Einstellungen an
der Eingangstür, den Jalousien
oder auch das Licht im Innenraum
lassen sich bequem von
außen steuern. Sollte einmal
vergessen worden sein, das
Licht zu löschen, muss somit
nicht erst der ca. 90 Sekunden
dauernde Einsteigevorgang
wiederholt werden. Für nicht
behinderte Menschen die
wohl größte Überraschung
findet sich allerdings im Cockpit:
Denn an Stelle zweier
Sitze befinden sich hier zwei
Docking-Stations wie sie
normalerweise von Telefonherstellern
oder manchen
Handstaubsaugern bekannt
sind – nur einige Nummer
größer. „Natürlich fahre ich
auch. Das mache ich ja auch
mit meinem alten M3, wenn
ich Slalomrennen fahre“,
grinst Dino Kortas über beide
Ohren. Die Erleichterung und
die Freude auf den ersten gemeinsamen
Urlaub mit seiner
Freundin sind ihm deutlich
anzumerken. Die Docking-
Stations dienen zum einen
der Möglichkeit, den Akku des
elektrischen Rollstuhls wieder
aufzuladen und zum anderen
einer festen Arretierung auf
dem Fahrer- oder Beifahrerplatz.
Da seine Freundin nicht
auf einen Rollstuhl angewiesen
ist, lässt sich per Schnellverschluss
auch noch auf beiden
Seiten ein ganz normaler
Sitz befestigen. Auch der
Innenraum ist speziell angepasst:
die Schränke hängen
wie bei allen Modellen direkt
unter der Decke. Auf die Frage,
wie ein Rollstuhlfahrer denn
da ran kommen soll, drückt
Dino Kortas nur auf einen in
Sitzhöhe angebrachten Kippschalter:
Daraufhin fährt die
gesamte Decke einschließlich
der Schränke nach unten. Für
Rollstuhlfahrer sind die herunterfahrenden
Schränke offensichtlich
ein wahrer Segen.
Neben den kleinen Schränken
lassen sich ebenfalls das
Bett und auch das Innere
des Kleiderschranks in eine
angenehme Höhe absenken.
Die Dusche und das Bad sind
da schon etwas offensichtlicher
den Bedürfnissen eines
Rollstuhlfahrers angepasst.
Das bequeme Rangieren im
Fahrzeuginnenraum ermöglicht
eine komplette Bodenbegradigung
auf der Fahrer- und
Beifahrerseite. Für das leichte
und schnelle Einfahren in den
Paravano wurden eine elektrische
Türöffnung und der
neue Paravan-Kassettenlift integriert.
Dieser wird komplett
digital per Prozessor gesteuert
und kann absolut frei im Bewegungsablauf
programmiert
werden.
Damit Rollstuhlfahrer und
Fußgänger die Fahrer- als
auch die Beifahrerposition
einnehmen können, sind
die Original-Sitze mit einem
speziellen Schnellverschluss
modifiziert. So ist ein Fahrerwechsel
mit nur wenigen
Handgriffen jederzeit und
kinderleicht möglich. Die
Paravan-Dockingstation garantiert
eine perfekte und
sichere Rollstuhlverankerung
im Fahrzeug. Der Clou: Nach
dem „Andocken“ werden
automatisch die Rollstuhl-
Batterien vollgeladen.
Für die Bedienung der Primärfunktionen
wie Gas,
Bremse und Lenkung sowie
der Sekundärfunktionen
steht bei Paravan ein breitgefächertes
Bedienelemente-
Portfolio zur Verfügung. Vom
einfachen Lenkradknauf, über
Handgeräte und Gasringe, bis
hin zum vielfach ausgezeichneten
Joysticklenksystem
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euromotorhome 2/2013