emhc 2013 02 0129
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MAGAZIN<br />
Trauer um Erwin Hymer<br />
Ein Reisemobil-König ohne Allüren<br />
Erwin Hymer ist tot. Der Reisemobilpionier starb am 11.<br />
April im Alter von 82 Jahren im Kreis seiner Familie in<br />
seiner Heimatstadt Bad Waldsee. Ein Portrait von euromotorhome-Chefredakteur<br />
Joachim Sterz.<br />
Müsste man Erwin Hymer<br />
mit einem einzigen Wort beschreiben,<br />
hätte er bestimmt<br />
nichts dagegen gehabt, wenn<br />
man ein Adjektiv aus seiner<br />
oberschwäbischen Heimat<br />
verwendete: knitz. Ja, Erwin<br />
Hymer war knitz. Für alle, die<br />
des Schwäbischen nicht so<br />
mächtig sind, kurz ein Blick<br />
in das schwäbische Wörterbuch:<br />
Ist einer knitz, so heißt<br />
es da, dann ist er bauernschlau,<br />
gewieft, pfiffig, schelmisch<br />
und ein bisschen verschlagen.<br />
All das war der Begründer<br />
der größten Reisemobilgruppe<br />
Europas. Vor allem<br />
aber war Erwin Hymer eines:<br />
menschlich. Salopp gesagt,<br />
war er Zeit seines Lebens auf<br />
dem Teppich geblieben – auch<br />
als die Umsätze seines Konzerns<br />
die Milliarden-Grenze<br />
erreichten und die Familie<br />
Hymer unter den 200 reichsten<br />
Deutschen gelistet wurde<br />
– übrigens in direkter Nachbarschaft<br />
zu Ernst-August von<br />
Hannover. Obwohl es ihm<br />
nicht darauf ankam, konnte er<br />
sich andererseits mächtig<br />
darüber ärgern, wenn er sich<br />
übervorteilt fühlte. Legendär<br />
ist etwa die Anekdote, dass<br />
Erwin Hymer einmal stundenlang<br />
„bruddelte“, als er in<br />
einem Rasthaus eine Tasse<br />
Erwin Hymer liebte das Leben und lachte gern und viel.<br />
Reisemobile der Marke Hymer sind überall zu sehen.<br />
8<br />
euromotorhome 2/<strong>2013</strong>