Die Brieftaube - St. Dionysius - St. Kilian - Sindlingen
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Ghana<br />
störte Geschäfte überall und ein Hass, der<br />
so schnell nicht zu beseitigen ist.<br />
Meine Eltern kamen auf jeden Fall schon<br />
wieder in friedlichen Zuständen an. Mit<br />
ihnen erlebte ich auch ein ganz anderes<br />
Ghana, nämlich hoch oben im Norden.<br />
Dort gehört die Mehrheit dem Islam an,<br />
und generell ist dieser Teil so viel ärmer<br />
und vom <strong>St</strong>aat vernachlässigter als der<br />
Süden. <strong>Die</strong> Häuser, ja ganze Höfe sind<br />
nur aus Lehm und Palmzweigen gebaut<br />
und die <strong>St</strong>raßen sind ein Loch und so<br />
staubig, dass selbst Rauchen gesünder<br />
wäre. Auch merkt man die Nähe der Sahara.<br />
Heiß ist untertrieben, es ist alles<br />
kahl und überall brennen die Felder. <strong>Die</strong><br />
Menschen betteln mehr, sind aber unaufdringlicher.<br />
<strong>Die</strong> Busse drei Mal so überfüllt<br />
wie ich es bisher kannte und abgefahren<br />
sind sie noch seltener, als es eh<br />
schon in Ghana der Fall ist.<br />
Kurzum: <strong>St</strong>ress pur, vor allem, wenn die<br />
Eltern anfangen zu kränkeln und der Dauerbelastung<br />
nicht mehr standzuhalten<br />
drohen. Belohnt wurde der Trip mit einer<br />
Fußsafari (ich stand keine ganze 15 m<br />
von einem Elefanten entfernt!), einem<br />
traumhaften Sonnenuntergang über einer<br />
endlosen Savanne, Flusspferde aus nächster<br />
Nähe aus einem Kanu beobachtet und<br />
in freier Wildbahn auf einem Baum geschlafen.<br />
Wahnsinn!<br />
Desto unmotivierter war ich, wieder zur<br />
Arbeit zurückzukehren. Momentan stecken<br />
wir in einer Sackgasse. <strong>Die</strong> eigentlichen<br />
Lehrerinnen machen kaum noch<br />
etwas, es grenzt schon an Arbeitsverweigerung<br />
und meine Partnerin (auch meine<br />
beste Freundin in Ghana) und ich haben<br />
auch nicht mehr die Ideen und vor allem<br />
ich auch nicht mehr die Motivation, den<br />
Kindergarten alleine zu schmeißen.<br />
Wir stecken unsere Kraft momentan in<br />
,,Spontanprojekte".<br />
Mit Hilfe von vier Ghanaern (einer davon<br />
als Begründer des Projektes) und sechs<br />
weißen Freiwilligen und natürlich einigen<br />
Spenden, haben wir in einem Dorf eine<br />
Grundschule renoviert: zwei Räume neu<br />
bedacht, den Boden neu zementiert, die<br />
Wände gestrichen, Motive angemalt und<br />
Treppen errichtet. Das ganze in vier Tagen!<br />
So etwas ist zum ,,Auf-die-Schulterklopfen".<br />
Generell möchte ich eine kleine Auflistung<br />
machen, was ich dank der Spenden<br />
hier ermöglichen konnte:<br />
Große Weihnachtsspende an das Waisenhaus<br />
(Hygieneartikel, Essen, Spielzeug,<br />
sonstige Dinge), mit Hilfe meiner<br />
Partnerin, die auch Spenden beisteuerte.<br />
Ca. 4 Computer für Schulen.<br />
Mitwirken bei der Sanierung der Schule.<br />
Es folgen letzte Dinge am Ende meiner<br />
Zeit<br />
Ohne euren Anteil wäre dies nicht möglich<br />
gewesen, deshalb noch einmal ein<br />
DANKE!<br />
Nun komme ich zum Ende.<br />
Bald schon werde ich wieder in Deutschland<br />
sein und so viel erzählen, auch gerne<br />
vergleichen, kritisieren, was auch immer,<br />
bis euch die Ohren bluten.<br />
Es grüßt eure ghanaische<br />
Lea Wachendörfer<br />
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