Die Brieftaube - St. Dionysius - St. Kilian - Sindlingen
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Lasst uns preisen, lasst uns rühmen<br />
Geistliches Wort<br />
In der Passionszeit haben wir den folgenden<br />
Hymnus gesungen:<br />
Lasst uns preisen, lasst uns rühmen jenes<br />
Kampfes Herrlichkeit; der das Kreuz zum<br />
Siegeszeichen, uns zum Heile hat geweiht!<br />
Singe, wie der Welt Erlöser Sieger bleibt<br />
in Tod und Leid.<br />
Heilges Kreuz, du Baum der Treue, edler<br />
Baum, dem keiner gleich! Keiner so an<br />
Laub und Blüte, keiner so an Früchten<br />
reich; <strong>St</strong>amm und Äste, blutumflossen,<br />
welche edle Last an euch!<br />
Neig die Zweige, Baum des Friedens, gib<br />
den wunden Gliedern Rast; lass erweichen<br />
deine Härte, trage sanft die teure Last;<br />
sieh, den Leib des höchsten Königs, heilger<br />
Baum, hältst du umfasst!<br />
Sei gegrüßt, du Baum des Sieges, trägst<br />
die Sühnung aller Zeit, du, der Sünder<br />
Zufluchtsstätte, hast aus Knechtschaft uns<br />
befreit. Kreuz des Heiles, Baum des Lebens,<br />
mit dem Blut des Lamms geweiht.<br />
Für mich ist es einer der schönsten Hymnen,<br />
die die Kirche hat. Vielleicht mag er<br />
in der ersten <strong>St</strong>rophe etwas militärisch<br />
klingen, aber hinter diesen Worten verbirgt<br />
sich das tiefe Geheimnis unseres Glaubens,<br />
das weit über die Kartage bis in die Osterzeit<br />
hineinreicht.<br />
Der Kampf des Lebens mit dem Tod, oder<br />
sollten wir vielmehr sagen, der Kampf des<br />
Todes mit dem Leben? In einer unermesslichen<br />
Tiefe wird dieser Kampf beschrieben.<br />
Es ist kein Sonntagsausflug, das wird<br />
hier deutlich. Der Tod liegt in seinen Todeswehen.<br />
Dramatisch wird es beschrieben,<br />
wie Christus an das das Kreuz geht.<br />
Allerdings wird in der Urform dieses<br />
Hymnus, wie in der Heiligen Schrift, das<br />
Kreuz als solches gar nicht erwähnt. In der<br />
griechischen Bibel heißt es vielmehr<br />
„<strong>St</strong>auros“ und das heißt wörtlich übersetzt:<br />
Blanke, <strong>St</strong>amm. <strong>Die</strong>ser Übersetzung<br />
schließt sich auch unser Hymnus an. Der<br />
Baum, aus dem der <strong>St</strong>amm hervorgeht, um<br />
den es in er dritten <strong>St</strong>rophe schließlich<br />
gehen wird, spielt in diesem Kampf eine<br />
entscheidende, ja fast mystische Rolle.<br />
Fast wie auf einer Bühne kämpft Christus<br />
mit dem Tod, um schließlich im Hinausscheiden<br />
aus dem Leben und im <strong>St</strong>erben<br />
das Leben endgültig zu machen und dadurch<br />
die Grundlage zu schaffen, das Leben<br />
dauerhaft und ewig zu machen. Hier<br />
mag uns vielleicht auch der Anklang an so<br />
viele Schlachtfelder in den Sinn kommen,<br />
auf denen der Tod mit dem Leben ringt<br />
und meist der erstere als Sieger hervorgeht.<br />
In den Kriegsgebieten auf der Welt, in den<br />
Konflikten zwischen Arm und Reich, zwischen<br />
den Generationen oder auch in mir<br />
selbst. In wie vielen eigentlich wunderbaren<br />
Landschaften unseres Lebens tragen<br />
wir Konflikte aus, in denen wir nicht selten<br />
Todesurteile sprechen oder uns selbst das<br />
Leben in Fülle nehmen. Sie kennen vielleicht<br />
die Bühnen, wo das Leid immer<br />
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