Die Brieftaube - St. Dionysius - St. Kilian - Sindlingen

Kinderseite
Wenn Gott lächelt...
Es war einmal eine braune stachelige
Raupe namens Michael, die zusammen
mit anderen Raupen auf einer Pflanze
lebte. Sie konnte nur diese eine Art von
Pflanzen essen, alles andere schmeckte
ihr nicht. Alle Raupen fraßen an derselben
Pflanze. „Ja, ja“, sagte Michael zu
seiner Raupenfreundin Petra, die auch an
der anderen Seite des selben Blattes
knabberte. “Man muss das Leben eben
nehmen wie es ist. Man kann nicht aus
seiner Haut; fressen, fressen, fressen,
schlafen, weiter kriechen und immer wieder
die gleichen grünen Blätter fressen,
weiterziehen und wieder alles von vorne!“
„Ja, da hast du Recht“, sagte Petra.
„Man muss das Leben eben nehmen wie
es ist. Wir werden geboren. Dann zählt
nichts außer fressen, weiter kriechen,
schlafen, fressen, weiter kriechen schlafen...und
so weiter.“ „Und irgendwann
kriechen wir dann in unser Kokon, unser
Grab und sterben.“, meinte Michael.
„Erst gestern ist meine Oma in ihr Kokongrab
gegangen. Und dann war ihr
Leben vorbei. Und irgendwann wird es
uns doch auch so gehen. Wir werden
auch sterben.“ „Das hätte sich unser
Schöpfer doch ehrlich interessanter ausdenken
können“, überlegte Paula „ich
kann nichts Besonderes an meinem Leben
finden. Es ist eben so, geboren werden,
dann jeden Tag dasselbe, dann sterben.
Keiner von uns kann aus seiner
Haut!“
„Aber schau mal dahin!“, sagte Michael.
Neben ihnen flatterte ein wunderschöner
Schmetterling auf. Und Petra hatte irgendwie
das Gefühl als hätte Gott, ihr
Schöpfer, gerade gelächelt.
27