Neurobiologie der Psychotherapie - PMU
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Neurotechnologische Konzepte <strong>der</strong> CR-Neuromodulation mit Anwendungen im Bereich Tinnitus und<br />
Parkinson<br />
Christian Hauptmann<br />
Die CR-Neuromodulation ist ein neuartiges therapeutisches Instrument für die Behandlung von Erkrankungen des<br />
Nervensystems, die mit einer erhöhten pathologischen Synchronisation <strong>der</strong> neuronalen Aktivität einhergehen (z.B.<br />
Tinnitus o<strong>der</strong> Parkinson). Die CR-Stimulation zielt auf die selektive Reduktion <strong>der</strong> pathologischen Aktivität ab,<br />
indem ein Desynchronisationsprozess initiiert wird, <strong>der</strong> aufgrund <strong>der</strong> Lernfähigkeit des stimulierten Netzwerks zu<br />
einem Verlernen <strong>der</strong> pathologischen Vernetzungen führt und so eine dauerhafte Reduktion <strong>der</strong> krankhaften<br />
Aktivität zur Folge hat [1,2]. CR kann sowohl invasiv (über implantierte Elektroden [3]) o<strong>der</strong> nicht-invasiv (z.B.<br />
über akustische Stimuli [4]) appliziert werden. Im Rahmen dieses Vortrags erhalten Sie Einblicke in die<br />
verwendeten neurotechnologischen Konzepte zur Applikation <strong>der</strong> CR-Neuromodulation.<br />
[1] Tass PA. 2003. A model of desynchronizing deep brain stimulation with a demand-controlled coordinated<br />
reset of neural subpopulations. Biological Cybernetics 89: 81–88.<br />
[2] Hauptmann C, Tass PA. 2007. Therapeutic rewiring by means of desynchronizing brain stimulation.<br />
Biosystems 89: 173–181.<br />
[3] Tass PA, Qin L, Hauptmann C, Dovero S, Bezard E, Boraud T, Meissner WG. 2012. Coordinated Reset<br />
has sustained after-effects in parkinsonian monkeys. Annals of Neurology (in press).<br />
[4] Tass PA, Adamchic I, Freund H-J, von Stackelberg T, Hauptmann C. 2012. Counteracting tinnitus by<br />
acoustic coordinated reset neuromodulation. Restorative Neurology and Neuroscience 30: 137-159.<br />
Neurobiologische Korrelate <strong>der</strong> Suizidalität<br />
Reinhold Fartacek<br />
Abstract fehlt<br />
Das idiographische Systemmonitoring am Beispiel <strong>der</strong> Suizidprävention<br />
Clemens Fartacek und Martin Plö<strong>der</strong>l<br />
Probleme bei <strong>der</strong> Vorhersage von psychiatrischen Phänomenen (z.B. manische o<strong>der</strong> depressive Episoden) sind in<br />
den betroffenen wissenschaftlichen Disziplinen weit verbreitet. So auch in <strong>der</strong> Suizidforschung. Die übliche<br />
Vorhersage von suizidalem Verhalten durch Risikofaktoren ist nicht ohne eine übermäßige Zahl an falsch-positiven<br />
Vorhersagen möglich. Bisher wurden hauptsächlich lineare statistische Modelle für die Untersuchung von<br />
Risikofaktoren herangezogen, obwohl suizidales Verhalten, ähnlich wie an<strong>der</strong>e psychiatrische Phänomene,<br />
ausgeprägte nichtlineare Qualitäten aufweist. Langfristige Vorhersagen sind in nichtlinearen und daher meist<br />
chaotischen Systemen nicht möglich. Neuerdings erweisen sich jedoch Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Chaos und<br />
Komplexitätsforschung zur kurzfristige Vorhersage sogenannter „extreme events“ (o<strong>der</strong> „Xevents“) durch<br />
nichtlineare Prozesscharakteristika in <strong>der</strong> Geophysik o<strong>der</strong> Epilepsieforschung als vielversprechend. Dies könnte<br />
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