Vorlesungsskript (pdf): Analysis II
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Wir werden statt ∫ f(x) dx oft kürzer ∫ f dx oder auch nur ∫ f schreiben.<br />
Die Abbildung f ↦→ ∫ f ist offenbar eine Linearform auf dem komplexen Vektorraum<br />
T – dies folgt unmittelbar aus unserer Definition von ∫ f.<br />
Ist f eine komplexwertige Treppenfunktion, so sind ihr Realteil Re f und ihr Imaginärteil<br />
Im f ebenfalls Treppenfunktionen. Aus f = (Ref) + i(Im f) folgt mittels<br />
der Linearität des Integrals:<br />
∫ ∫ ∫<br />
(1.3) f dx = (Re f) dx + i (Im f) dx, f ∈ T .<br />
Aus (1.2) liest man ferner leicht die folgenden Eigenschaften des Integrals ab:<br />
(i) Ist f ∈ T reellwertig, so ist ∫ f dx ∈ R.<br />
(ii) Ist f ∈ T reellwertig, und ist f(x) ≥ 0 für alle x ∈ R, so ist ∫ f dx ≥ 0.<br />
(iii) Das Integral erfüllt die folgende Dreiecksungleichung“:<br />
” ∫<br />
∫<br />
∣ f(x) dx∣ ≤ |f(x)| dx für alle f ∈ T .<br />
Mittels der Linearität des Integrals läßt sich (ii) übrigens wie folgt verallgemeinern:<br />
(ii ′ ) Sind f, g ∈ T reellwertig, und ist f ≥ g (d.h. f(x) ≥ g(x) für alle x ∈ R), so<br />
ist<br />
∫ ∫<br />
f dx ≥ g dx .<br />
Aus f ≥ g folgt nämlich (f − g) ≥ 0, also nach (ii)<br />
∫ ∫ ∫<br />
0 ≤ (f − g) dx = f dx −<br />
g dx .<br />
Definitionen. Ist [a, b] ein kompaktes Intervall, und ist f ∈ T , so ist auch 1 [a,b] f ∈<br />
T , und wir definieren das Integral von f von a nach b durch<br />
∫ b ∫<br />
f(x) dx := 1 [a,b] f dx.<br />
a<br />
Für eine beliebige, nichtleere Menge X bezeichne B(X) die Menge aller beschränkten<br />
Funktionen f : X〉 C. Offenbar bildet B(X) einen linearen Teilraum des Raumes C X .<br />
Für f ∈ B(X) ist dann<br />
wohldefiniert, und es gilt insbesondere<br />
‖f‖ u := sup{|f(x)| : x ∈ X} ∈ R + 0<br />
(1.4) |f(x)| ≤ ‖f‖ u für alle x ∈ X.<br />
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