Vorlesungsskript (pdf): Analysis II
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Setzen wir schließlich<br />
∑l+1<br />
∑l+2<br />
ϕ := ϕ j + f(ξ j )1 {ξj } ,<br />
j=0 j=0<br />
so ist ϕ ∈ T , und es gilt offenbar<br />
‖f − ϕ‖ u ≤ ε .<br />
Insbesondere erhalten wir auf diese Weise zu jedem ε = 1/n, n ∈ N, n ≥ 1, ein ϕ n<br />
in T mit ‖f − ϕ n ‖ u ≤ 1/n . Damit ist f ∈ R.<br />
Q.E.D.<br />
Es sei [a, b] ein kompaktes Intervall. Eine Funktion f : [a, b] → C heiße auf [a, b]<br />
integrierbar, falls die durch<br />
{<br />
f(x), falls x ∈ [a, b],<br />
˜f(x) :=<br />
0, falls x /∈ [a, b],<br />
definierte Funktion ˜f, die sogenannte triviale Fortsetzung von f, in R liegt. Die<br />
komplexe Zahl<br />
∫ b<br />
a<br />
f(x) dx :=<br />
heißt das Riemannsche Integral von f.<br />
∫ b<br />
a<br />
˜f(x) dx<br />
Satz 1.9 zeigt, daß jede (stückweise) stetige Funktion auf [a, b] integrierbar ist. Genauer<br />
zeigt der Beweis sogar folgendes:<br />
Sind x 0 = a < x 1 < · · · < x n = b Punkte in [a, b], welche eine Zerlegung des<br />
Intervalls [a, b] in die Teilintervalle I j := [x j , x j+1 ] der Länge ∆ j := x j+1 −x j liefern,<br />
und sind b j ∈ I j , j = 0, . . .,n − 1, beliebige Stützstellen im Intervall I j , so läßt<br />
sich zu diesen Daten die Riemann-Summe zu f der Gestalt<br />
∑n−1<br />
∑n−1<br />
f(b j )(x j+1 − x j ) = f(b j )∆ j ,<br />
j=0<br />
bilden. Zu jedem ε > 0 gibt es dann ein δ > 0, so daß für jede Riemann-Summe mit<br />
Feinheit max ∆ j < δ gilt:<br />
j=0,...,n−1<br />
j=0<br />
(1.9)<br />
∣<br />
∫ b<br />
∑n−1<br />
∣ ∣∣<br />
f(x) dx − f(b j )∆ j < ε.<br />
a<br />
j=0<br />
Das Integral ∫ b<br />
f(x) dx ist also der Grenzwert jeder Folge von Riemann-Summen zu<br />
a<br />
f, deren Feinheiten gegen Null streben!<br />
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