Vorlesungsskript (pdf): Analysis II
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Kapitel 2<br />
Normierte Vektorräume<br />
2.1 Grundlegende Begriffe<br />
Definitionen. Sei E ein Vektorraum über K = R oder K = C (im folgenden kurz<br />
Vektorraum“genannt). Unter einer Norm auf E versteht man eine Abbildung<br />
”<br />
‖ · ‖ : E → R<br />
mit folgenden Eigenschaften: Für alle x, y ∈ E und λ ∈ K gilt<br />
(a) ‖x‖ ≥ 0;<br />
(b) ‖x‖ = 0 ⇔ x = 0;<br />
(c) ‖λx‖ = |λ| ‖x‖;<br />
(d) ‖x + y‖ ≤ ‖x‖ + ‖y‖.<br />
(Dreiecksungleichung)<br />
Diese Eigenschaften ähneln denen des Absolutbetrags | · | einer reellen oder komplexen<br />
Zahl, und in der Tat ist dieser eine Norm auf E = R bzw. E = C. Ein<br />
weiteres Beispiel ist die Supremumsnorm ‖ · ‖ u auf dem Vektorraum E = B(X) aller<br />
beschränkten Funktionen auf einer nichtleeren Menge X (siehe Bemerkungen 1.5).<br />
Ein normierter Vektorraum ist ein Paar (E, ‖ · ‖), bestehend aus einem Vektorraum<br />
E und einer Norm ‖ · ‖ auf E. Ist aus dem Kontext klar, um welche Norm es<br />
sich handelt, so schreibt man meist nur E anstelle des Paares (E, ‖ · ‖).<br />
Eine Folge (x j ) j in E heiße konvergent mit Grenzwert x ∈ E (in Zeichen : x j → x<br />
oder x = lim<br />
j→∞<br />
x j ), wenn es zu jedem ε > 0 ein j 0 = j 0 (ε) ∈ N gibt so, daß gilt:<br />
‖x − x j ‖ < ε für alle j ≥ j 0 .<br />
Sie heiße Cauchy-Folge, wenn es zu jedem ε > 0 ein j 0 = j 0 (ε) ∈ N gibt so, daß<br />
gilt:<br />
‖x j − x k ‖ < ε für alle j, k ≥ j 0 .<br />
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