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Vorlesungsskript (pdf): Analysis II

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1.5 Integration rationaler Funktionen<br />

1.5.1 Partialbruchzerlegung<br />

Die folgenden Aussagen über rationale Funktionen gehören eher in den Bereich der<br />

Algebra und sollen daher nur kurz skizziert werden.<br />

Sei R = p mit Polynomen p und q eine rationale Funktion auf C. Bezeichnen wir<br />

q<br />

mit GradP den Grad eines Polynoms P, und setzen wir o.B.d.A. Gradq ≥ 1 voraus,<br />

so erhält man mittels Polynomdivision mit Rest leicht folgende Aussage:<br />

Es existieren eindeutige Polynome v und r, so daß<br />

(1.15) p = vq + r und Gradr < Grad q.<br />

Damit ist<br />

(1.16) R = p q = v + r , mit Gradr < Gradq.<br />

q<br />

Satz 1.20 (Zerlegung in Linearfaktoren) Sei P ein Polynom vom Grad n ≥ 1<br />

auf C. Dann gibt es komplexe Zahlen a ≠ 0 und α 1 , . . .,α n , so daß<br />

P(z) = a(z − α 1 ) · · ·(z − α n ), z ∈ C.<br />

Beweis. Nach dem Fundamentalsatz der Algebra besitzt P eine Nullstelle α n ∈ C.<br />

Wenden wir (1.15) an auf p = P und q(z) := (z − α n ), so folgt:<br />

P(z) = v(z)(z − α n ) + c,<br />

wobei c eine komplexe Konstante ist. Wegen P(α n ) = 0 ergibt sich c = 0, d.h.<br />

P(z) = v(z)(z − α n ). Da Gradv = GradP − 1, folgt die Behauptung nun per<br />

Induktion nach dem Grad des Polynoms.<br />

Q.E.D.<br />

Wenden wir diesen Satz auf q in (1.16) an, und fassen wir alle Linearfaktoren (z−α j )<br />

von q mit gleichem α j zusammen, so sehen wir:<br />

Es gibt paarweise verschiedene komplexe Zahlen λ 1 . . .λ m sowie n 1 , . . .n m ∈ N × , so<br />

daß n 1 + · · · + n m = Gradq und<br />

(1.17) q(z) = (z − λ 1 ) n1 · · ·(z − λ m ) nm .<br />

Die Zahl n j bezeichnet man dann auch als die Vielfachheit der Nullstelle λ j des<br />

Polynoms q, und die Polynome (z − λ j ) auch als die Primfaktoren von q.<br />

Da die Polynome<br />

q k (z) := ∏ j≠k(z − λ j ) n j<br />

, k = 1, . . .,m,<br />

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