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GL 3/2009 - der Lorber-Gesellschaft eV

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46 Von <strong>der</strong> Bitte um Hilfe<br />

<strong>GL</strong> 3/<strong>2009</strong><br />

Bete so lange am Abend, bis du in deinem Herzen fühlst, dass du frei<br />

geworden bist von dem Bande des Hasses; denn es ist eben Hass, auch<br />

wenn du im geringen Grade etwas gegen deinen Nächsten trägst, man kann<br />

es nicht an<strong>der</strong>s nennen. O nur nichts in sich behalten und nicht alles<br />

voneinan<strong>der</strong> übel aufnehmen. Da hat <strong>der</strong> Feind schon gewonnenes Spiel,<br />

wenn du nur einen Gedanken in dein Herz aufnimmst. Im nächsten<br />

Augenblick macht er jenen Fehler noch einmal so groß in deinen Augen.<br />

Und hegst du noch länger den Gedanken, so wird er in einem Tage so<br />

groß, dass <strong>der</strong> Hass in deinem Herzen aufsteigt. Darum hinweg mit dem<br />

ersten Gedanken gegen deinen Nächsten! Kämpfe und lasse solche<br />

Gedanken nicht in dir aufkommen, sonst wirst du bis in die Ewigkeit<br />

hinüber nicht fertig; denn täglich kommen ja Ärgernisse vor, und würdest<br />

du nicht alles von dir weisen, so könntest du niemals fertig werden.<br />

Von <strong>der</strong> Bitte um Hilfe<br />

„Der Herr ist zwar überall <strong>der</strong> allmächtige Helfer und Besieger aller<br />

Hin<strong>der</strong>nisse, aber Er muss auch nach dem Grade und Maße des<br />

Hin<strong>der</strong>nisses zu Hilfe gerufen werden, sodann erst wird es geschehen, was<br />

da geschehen soll. Ihr saget hier freilich: Ja, warum aber das? So wir den<br />

Herrn um Hilfe anflehen, da wird Er uns wohl nicht weniger helfen, als wir<br />

es vonnöten haben. Ich sage euch: Ihr habt in einer Hinsicht zwar wohl<br />

recht, aber nur insoweit, als ihr daneben irrigerweise anzunehmen genötigt<br />

seid, dem Herrn sei wenig o<strong>der</strong> gar nichts daran gelegen, wie euer eigenes<br />

Erkenntnisvermögen bestellt ist. So etwas aber anzunehmen, meine ich,<br />

dürfte doch ein wenig zu töricht sein. Der Herr aber will ja vor allem die<br />

Selbsterkenntnis <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> erheben; daher lässt er auch alles von ihnen<br />

(selbst) eher beurteilen und bemessen, also auch ihre Not, auf dass sie ihm<br />

dann dieselbe nach ihrer Erkenntnis vortragen sollen, und Er ihnen dann<br />

helfe nach ihrer eigenen Erkenntnis und Verlangen.<br />

Aus diesem Grunde aber, meine lieben Freunde und Brü<strong>der</strong>, soll da auf<br />

<strong>der</strong> Erde auch niemand ein sündiges Hin<strong>der</strong>nis auf <strong>der</strong> eben sein sollenden<br />

Bahn seines Lebens mit einem leichtfertigen Maßstabe bemessen, sonst<br />

muß er es sich selbst zuschreiben, wenn ihm nach vielen Gebeten nicht die<br />

erwünschte völlige Hilfe wird. Denn <strong>der</strong> Herr ist zwar überaus liebevollst<br />

gut und freigebig mit seiner Gnade und Erbarmung, aber dabei dennoch<br />

stets im vollkommensten Grade respektierend die freie Tätigkeit des<br />

Geistes in je<strong>der</strong> Beziehung, sowohl in <strong>der</strong> Willens- als in <strong>der</strong><br />

Erkenntnissphäre. Unter uns aber gesagt, tut ein je<strong>der</strong> Mensch für sich<br />

genommen besser, wenn er in Anbetracht seiner selbst, wie ihr zu sagen

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