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GL 3/2009 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 3/<strong>2009</strong> Weisheitsgeschichten<br />

53<br />

Hingabe<br />

Der Alte des Dorfes wurde zum Thema Hingabe gefragt. Entgegen<br />

seiner sonstigen, so bedächtigen Art antwortete er dieses Mal unmittelbar:<br />

„Mach einfach die Augen auf, schau, staune. Die Natur zeigt es dir.<br />

Hingabe hat ganz viel mit Einverstanden sein zu tun. Wie oft wollen wir<br />

uns hingeben, aber nur auf die von uns vorgestellte Art? Wo ist da das<br />

Einverstanden sein mit dem, was ist?<br />

Gegenüber den Pflanzen, die da wachsen müssen, wo <strong>der</strong> Same hinfällt,<br />

haben wir als Menschen die freie Wahl, unser Lebensumfeld selbst zu<br />

schöpfen. Unsere Lebenssituation spiegelt genau das, was wir erzeugt<br />

haben. Sind wir damit nicht einverstanden, so wenden wir uns gegen<br />

unsere eigene Schöpfung. Wi<strong>der</strong>stand ist Fortbestand. Nehmen wir an, was<br />

ist, so schalten wir den Weg zur Verän<strong>der</strong>ung frei.<br />

Hingabe hat auch mit Vertrauen zu tun. Vertrauen darauf, dass sich<br />

vieles än<strong>der</strong>n wird, sobald wir uns <strong>der</strong> momentanen Situation hingeben. Im<br />

tiefsten Grunde unseres Herzens haben wir alle ein wenig Angst vor<br />

Verän<strong>der</strong>ung, weil uns das Vertrauen fehlt.<br />

Lernen wir, das anzunehmen, was ist und vertrauen wir darauf, dass<br />

sich alles zum Besten än<strong>der</strong>n wird, dann ist Hingabe an das Leben ganz<br />

einfach.“ Dann schwieg er und sagte nichts mehr.<br />

<br />

Der Mensch und sein Schatten<br />

Ein Mann entdeckte eines Tages, dass er einen Schatten hatte. Eine<br />

<strong>der</strong>artige Angst überfiel ihn, dass er davonrannte, um seinen Schatten<br />

loszuwerden. Als er nach einigen Tagen immer noch auf <strong>der</strong> Flucht war,<br />

versagten seine Kräfte und er brach tot zusammen.<br />

Was hätte er tun können, um die Angst vor seinem eigenen Schatten zu<br />

verlieren?<br />

Wenn er in den Schatten eines großen Baumes getreten wäre, hätte er<br />

ein wenig Ruhe gefunden und festgestellt, dass <strong>der</strong> Baum seinen Schatten<br />

aufgenommen hat.<br />

Wie viel mehr wird Christus, wenn wir innehalten und zu ihm rufen,<br />

unseren Schatten liebend annehmen und verwandeln?

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