Apostelgeschichte druck - Glad Tidings Mission
Apostelgeschichte druck - Glad Tidings Mission
Apostelgeschichte druck - Glad Tidings Mission
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
6. Der äthiopische Finanzminister – <strong>Apostelgeschichte</strong> 8<br />
Hintergrund: Mit Stephanus‘ Tod beginnt die erste Zeit der Verfolgung in der<br />
Geschichte der Christenheit. Das beschränkt sich zuerst auf Jerusalem, von wo aus<br />
die Christen, und natürlich auch die Apostel, fliehen müssen. Sie werden so in<br />
ganz Judäa und Samarien verstreut und verbreiten auf diese Weise das Evangelium.<br />
In der Stadt Samaria beginnt unter der Führung von Philippus eine große Erweckung.<br />
Um zu überprüfen, ob in Samaria auch die rechte Lehre eingehalten wird, kommen die<br />
Apostel aus Jerusalem. Als sie den Bekehrten und Getauften die Hände auflegen,<br />
erhalten die den Heiligen Geist, so wie die Juden ihn zu Pfingsten erhalten haben<br />
(Apg. 8, 1-25).<br />
Der Hofbeamte in unserem Text ist Afrikaner und hat daher vermutlich eine<br />
schwarze Hautfarbe. In Afrika lebten schon damals Juden. Möglicherweise hatte der<br />
Mann durch diese Juden zum ersten Mal vom jüdischen Glauben gehört. In der<br />
Elberfelder Übersetzung steht als Anmerkung zu Vers 27, daß der Kämmerer an dieser<br />
Stelle des Urtextes als Eunuch bezeichnet wird. Eunuch ist ein Mann, der<br />
sterilisiert worden ist. Zu der Zeit war es üblich, Eunuchen als Hofbeamte oder<br />
als Diener in Harems zu beschäftigen. Im Alten Testament heißt es eindeutig, daß<br />
kein sterilisierter Mann zum jüdischen Glauben übertreten darf (5. Mose 23, 2).<br />
Von seiner Herkunft her kam der Mann vermutlich aus einer armen Familie, die ihn<br />
an den Hof verkauft hatte, um etwas Geld zu bekommen.<br />
Der Hofbeamte ist gottesfürchtig, was heißt, daß er an den Gott der Juden<br />
glaubte, obwohl er nicht zum jüdischen Glauben übertreten durfte. Er war zu einem<br />
Fest in Jerusalem und ist nun auf der Rückreise. Im Tempel wurde er nicht weiter<br />
als bis zum äußersten Vorhof vorgelassen. Im Tempelgeländer war auf Schildern in<br />
drei verschiedenen Sprachen zu lesen, daß der Zutritt zum heiligen Bereich für<br />
alle Menschen, die nicht zum Volk Israel gehörten, verboten war. Der Minister<br />
hatte sich trotzdem mindestens die Schriftrolle Jesaja gekauft und las auf der<br />
Rückreise laut darin.<br />
Fragen zu Apg. 8, 26-40<br />
Bemerkung: Vers 37 wird bei den Fragen ausgelassen<br />
1. Was erfahren wir über den Minister, wenn wir bedenken, daß die äthiopische<br />
Königin ihn auf die 400 Kilometer lange und mehrere Monate dauernde Reise nach<br />
Jerusalem schickte (Vers 27)?<br />
2. Wie wird es dem Mann wohl zu der Zeit damit ergangen sein, daß er kein normales<br />
Sexualleben führen, eine Familie gründen und für Kinder sorgen konnte?<br />
• Wie dachte der Minister wohl über die Bedeutung seines Lebens?<br />
• Gegenüber wem verspürte der Mann möglicherweise Verbitterung?<br />
3. Äthiopien hatte seine eigenen Religionen und seine eigenen Götter. Warum hat<br />
dieser Minister wohl begonnen, sich für den Gott der Juden zu interessieren?<br />
Finden Sie verschiedene Gründe. (Was hat ihn an diesem unsichtbaren Gott<br />
fasziniert? Was hat ihn möglicherweise daran fasziniert, daß die Juden nur an<br />
einen Gott glaubten?)<br />
4. Wie hat es der Minister wohl empfunden, daß er nicht in der eigentlichen<br />
Tempelbereich eingelassen wurde?<br />
• Was erfahren wir daraus, daß er sich in Jerusalem trotzdem eine<br />
Schriftrolle kaufte (Vers 28)?<br />
14