Apostelgeschichte druck - Glad Tidings Mission

23. Konzertierte Anstrengungen des Hohen Rates –
Apostelgeschichte 23
Hintergrund: Der Hohe Rat ist gleichzeitig das Parlament der Juden zu der Zeit und
das höchste Gericht. Der Rat hat 70 Mitglieder. Sprecher ist der amtierende
Hohepriester. Nun steht Paulus vor dem gleichen Gericht wie Jesus 30 Jahre zuvor.
Als Paulus das letzte Mal bei einer Sitzung des Hohen Rates anwesend war, hatte
er, noch als Mitglied des Gremiums, den Tod von Stephanus befürwortet. Inzwischen
war ein anderer Mann Hoherpriester.
Hananias war von 47 bis 58 Hoherpriester. Paulus‘ wird im Jahr 57
gefangengenommen. Durch den Geschichtsschreiber Josephus wissen wir, daß Hananias
voll Willkür und Brutalität war. Die jüdischen Überlieferungen des Talmud
schildern ihn als Genußsüchtigen und Trinker, der auch schon mal Geld aus dem
Opferkasten im Tempel für seinen privaten Bedarf nimmt. Als im Jahr 66 der
Aufstand gegen die römische Besatzung ausbricht, wird Hananias von seinen
Landsleuten erschlagen.
Die Sadduzäer und die Pharisäer sind zwei religiöse Parteien der Juden. Die
Sadduzäer kommen aus der Priesterschaft. Der Hohepriester wird also aus ihrer
Mitte gewählt. Sie sind vollkommen verweltlicht und mischen sich ständig in die
Politik ein. Außerdem erwarteten die Sadduzäer nicht den Messias als Person,
sondern eine messianische Zeit, die, wie sie glauben, zu dieser Zeit, schon
begonnen hat. Die Pharisäer brauchen hier wohl nicht näher vorgestellt zu werden.
Von den Evangelium her kenne wir sie als Menschen, die sich dem Gesetz
verschrieben haben und durch die strenge Befolgung der Gesetzesvorschriften als
heilig gelten wollen. Paulus war ein Pharisäer gewesen. Vers 8 erklärt die
theologischen Unterschiede zwischen den beiden Parteien.
Fragen zu Apg. 22, 30 – 23, 11
1. Was brachte Klaudius Lysias dazu, Paulus gegenüber so ehrerbietig zu handeln
(Apg. 22, 30)? Versuchen Sie, mehrere Gründe zu finden.
• Warum begann Paulus seine Rede gerade so (Vers 1)?
• Inwiefern stimmen die ersten Worte dieser Rede mit dem überein, was
Paulus am Tag zuvor der Volksmenge gesagt hatte (vgl. Apg. 22, 19-20)?
2. Was hat den Hohenpriester an Paulus‘ Worten so gereizt, daß er ihn auf den Mund
schlagen ließ (Vers 2)?
• Überlegen Sie einmal, welchen Einfluß die Theologie des Hohenpriester auf
dessen Moral hatte (vgl. Hintergrund).
3. Warum bot Paulus nicht auch seine andere Wange zum Schlagen an (Vers 3)?
• Was brachte Paulus dazu, sich dem Amt des Hohenpriesters gegenüber so zu
verhalten wie in den Versen 4 und 5?
• Warum müssen wir unsere weltliche und geistliche Obrigkeit respektieren,
sogar dann, wenn sie schlecht ist?
4. Warum wollten die Pharisäer nicht glauben, daß Jesus von den Toten auferstanden
ist, obwohl sie ansonsten an die Auferstehung der Toten glauben (Vers 8)?
• Welche Richtung in unserer Kirche hat ungefähr die gleiche Lehre wie die
Sadduzäer damals?
• Wenn ein Pastor oder ein anderes Mitglied einer Gemeinde die Auferstehung
der Toten leugnet, wie wirkt sich das auf sein Leben und seinen Glauben
aus?
5. Warum spielt Paulus Pharisäer und Sadduzäer gegeneinander aus (Vers 6-9)?
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