2003 (Plakate) 17334.68 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
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Von der Armenpflege in der <strong>St</strong>adt<br />
zum Service-Zentrum:<br />
Häusliche Kranken- und Altenpflege<br />
ein Dienst des <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong>s in der Gemeinde<br />
1992<br />
wurde dieser Gedanke der Kranken- und<br />
Altenpflege neu aufgegriffen.<br />
„Service-Zentrum: Häusliche<br />
Kranken- und Altenpflege“<br />
Dechant Matthias Deckers<br />
Sr. Franziska Schervier<br />
„Auf Veranlassung des Pfarrers von Eschweiler, Herrn Dechant Deckers, beschloss Mutter Franziska die Besorgung des dortigen<br />
neuen Krankenhauses und die ambulante Krankenpflege der Armen durch die Schwestern übernehmen zu lassen.“ Bereits der<br />
Kirchmeister Peter <strong>St</strong>assen hatte in seinem Vermächtnis vom 12. März 1848 hinterlegt, aus dem von ihm gestifteten Nachlass<br />
am Todestag Pfarrer Anton Ackermanns „4 Malter Korn an die Armen“ zu verteilen.<br />
Die Armen-Krankenpflege wurde ohne Aufsehen und in aller <strong>St</strong>ille von den Ordensschwestern über 120 Jahre geleistet und vom<br />
<strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong> getragen, zumal die armen Kranken neben der Pflege auch das Notwendigste an Lebensmitteln erhielten.<br />
Während der Cholera-Epidemie wurden 2.200 Essen unentgeltlich an Bedürftige verteilt. Kaplan Neuhöfer schreibt in seinem<br />
Sontagsblatt Nr. 45 vom 11.11.1866:<br />
Dazu nehme man die auswärtige Krankenpflege, eine<br />
Krankenpflege, welche sich auf die ganze, so weit<br />
ausgedehnte Pfarre erstreckte, und man wird gestehen<br />
müssen, daß eine solche Arbeit für sieben Schwestern,<br />
denen später noch 4 andere aus dem Mutterhaus in Aachen<br />
zur Hülfe kommen mussten, eine wahre Riesenarbeit<br />
gewesen. Wer weiß, wie das sorgfältige Verpflegen der<br />
Kranken, das beständige Hinundherlaufen, namentlich<br />
aber die andauernden Nachtwachen die Kräfte aufreiben,<br />
wird sich wundern, dass schwache Frauen derartigen<br />
<strong>St</strong>rapazen nicht schon in kurzer Zeit unterlagen. Doch<br />
Gott sei Dank! Alle unsere Schwestern sind uns erhalten<br />
worden, wenn auch mehrere wiederholt Cholera-Anfälle zu<br />
bestehen hatten, eine sogar dem Tode nahe war.<br />
Welche Selbstverleugnung und Aufopferung aber gehört<br />
dazu, wochenlang eine Tätigkeit auszuüben, wie man sie<br />
an unseren Schwestern beobachten konnte! Oder wer<br />
möchte sich wohl in jene armseligen Winkel hineinwagen,<br />
die schon an und für sich eine Atmosphäre bergen, welche<br />
selbst den Abgehärtetsten zur eiligen Flucht zwingen<br />
würde, wer möchte sich hineinwagen zu einer Zeit, wo die<br />
verderbliche Seuche in aller Heftigkeit in denselben wüthete<br />
und mit dem gräßlichsten Elend Hand in Hand ging? Wer<br />
hätte wohl den Muth, jene Kranken zu pflegen, die, von<br />
Schmutz und Ungeziefer strotzend, ein wahres Bild des<br />
Jammers darboten? Wie viele würden es auch nur einige<br />
Augenblicke an jenen <strong>St</strong>ätten des Elendes aushalten, wo<br />
ganze Familien von der Cholera befallen waren, wo man in<br />
dieser Ecke die Eltern, in jener die Kinder mit den<br />
empfindlichsten Schmerzen kämpfen sah, ohne alle<br />
Aufwartung und Pflege, unter sich oft den nackten Boden<br />
oder ein armseliges <strong>St</strong>rohbündel, über sich einige ärmliche<br />
Lumpen? Wer wollte auch nur den Versuch wagen, an<br />
solchen Orten einigermaßen Ordnung und Reinlichkeit<br />
herzustellen, wenn selbst die Nachbarn und Verwandten<br />
aus Ekel oder aus Scheu vor der Ansteckung sich still<br />
zurückgezogen hatten?<br />
Zu dieser Armen-Krankenpflege trat in den 20er Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts die Übernahme und Leitung von sogenannten<br />
Nähschulen, sowie die Führung von Kindergärten.<br />
So sind u. a. 1925 eine Nähschule in Dürwiss und 1931 in<br />
Lohn eingerichtet worden, in denen „Mädchen“ unter<br />
Anleitung der Ordensschwestern das Nähen erlernten. Der<br />
Kindergarten in Dürwiss wurde 1930 von den Armen<br />
Schwestern v. hl. Franziskus geleitet.<br />
Noch bis 1976 gingen Tag für Tag zwei Ordensschwestern,<br />
Schwester M. Regis und Schwester M. Edelburga, in die Gemeinde,<br />
um den Dienst der Krankenpflege und Altenhilfe zu<br />
verrichten. Dieser Dienst in der Gemeinde und für die Bürger<br />
der Gemeinde hat nur wenig Beachtung und Würdigung<br />
gefunden.<br />
Das Team des Service-Zentrums<br />
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