2003 (Plakate) 17334.68 KB | PDF - St.-Antonius-Hospital
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Das Krankenhaus<br />
der Grundversorgung<br />
<strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong><br />
1944 – Besatzung der Amerikaner<br />
Am 22. November 1944 besetzten US-Truppen Eschweiler.<br />
Es war ein Sonntagmorgen. Die deutschen Truppen hatten<br />
zuvor Eschweiler verlassen. 500 Bürger konnten sich der<br />
Evakuierung entziehen. Nach Angaben von Ehrendechant<br />
Kirschbaum, der den Einmarsch der US-Truppen im<br />
<strong>Hospital</strong> erlebte, waren aus der Hauptpfarre insgesamt 180<br />
Personen anwesend. „Gegen 11.00 Uhr erschienen die ersten<br />
amerikanischen Soldaten hier im Haus. Sie behandelten<br />
uns freundlich. Es wurde sogar gestattet, daß die gute<br />
Schwester Adelheidis und eine Begleiterin mit nach <strong>St</strong>olberg<br />
fuhren und für unsere Schwestern dort Mehl mitnahmen.<br />
Im Bethlehem <strong>Hospital</strong> war die Freude über diesen unerwarteten<br />
Besuch sehr groß; ja es war ein gemeinsames<br />
Lobpreisen der göttlichen Vorsehung. Die Schwestern lebten<br />
noch, wenn auch in bis dahin nie gekannter Nahrungsnot.<br />
Der Aufenthalt währte ungefähr eine <strong>St</strong>unde.“<br />
Beschlagnahme des <strong>Hospital</strong><br />
„Dann kam am 03. November 1944 unverhofft die Meldung,<br />
daß das <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong> von den Amerikanern beschlagnahmt<br />
sei. Um 13.00 Uhr sollte das Haus geräumt<br />
sein. Es blieb nicht viel Zeit zum Fragen und Überlegen. Die<br />
ehrenwerten Karmeliterinnen und die Kranken und Verwundeten<br />
kamen ins Bethlehem Krankenhaus nach <strong>St</strong>olberg.<br />
Alle anderen wurden zum Kreispflegehaus evakuiert.<br />
Die Amerikaner stellten ein Fahrzeug zur Verfügung. Die<br />
letzte Fahrt war unbeschreiblich. Der hochwürdige Pfarrer<br />
Topinke trug das Allerheiligste aus dem <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong><br />
fort. Es war ein eigenartiger Zug durch die verwüsteten<br />
<strong>St</strong>raßen der <strong>St</strong>adt. <strong>St</strong>ill betend die Priester und still betend<br />
die Schwestern. Bis sie im Keller des Kreispflegehauses ankamen.“<br />
KREISPFLEGEHAUS ESCHWEILER<br />
Hier wurde am 06. 12. 1944 das „Klein <strong>St</strong>-<strong>Antonius</strong>-<strong>Hospital</strong>“ eröffnet<br />
und geleitet durch den damaligen Chefarzt Dr. Jansen.<br />
„Am 13. Dezember verlangten die Amerikaner, das eine<br />
Schwester mit einem Mädchen zum Krankenhaus kommen<br />
sollte um die <strong>St</strong>älle zu reinigen. Das geschah und die<br />
Schwester hatte dabei den Eindruck, als ob sich im Haus<br />
nichts Wesentliches verändert hätte. Am 20. Dezember<br />
gingen zwei Schwestern zum Krankenhaus um sich zu<br />
orientieren. Ein trauriges Bild bot sich ihren Augen. Amerikanische<br />
Soldaten zogen aus und ein. Schränke und Vorratsräume<br />
waren gewaltsam geöffnet worden, Wäsche und<br />
Lebensmittel lagen umher und wurden zertreten. Im Keller<br />
stand das Wasser hoch. Die Soldaten sagten: „Das sei der<br />
Krieg.“ Die Schwestern räumten auf und nahmen mit was<br />
sie tragen konnten und hofften das Haus werde bald wieder<br />
seiner Bestimmung zurück gegeben.“<br />
1945 – Der Wiederaufbau<br />
Am 09. Mai 1945 durften die Schwestern wieder ins <strong>Hospital</strong><br />
zurück. Es wurde mit viel Arbeit und Opferbereitschaft<br />
wieder provisorisch in Ordnung gebracht. Die Verwüstungen<br />
im Haus, Garten und Ökonomie waren groß. Alle elektrischen<br />
Leitungen waren zerstört, die Motoren von den vorhandenen<br />
Maschinen abmontiert. Unrat, Schutt und<br />
Trümmer wohin das Auge reichte. Tiefe Furchen von den<br />
Rädern der Panzer wechselten mit großen Trichtern und<br />
Granatlöchern. Doch man war wieder im <strong>St</strong>.-<strong>Antonius</strong>-<br />
<strong>Hospital</strong>. Die Provinzialoberin v. hl. Franziskus mit den<br />
Schwestern Heribalda, Ranulfa und Fridwida erreichten als<br />
erste das Krankenhaus und begannen zuerst mit den<br />
Aufräumarbeiten in der Kapelle, der Küche und im Isolierhaus.<br />
Dr. E. Jansen war weiterhin der chirurgische Chefarzt.<br />
Für seine Verdienste erhielt Dr. Engelbert Jansen 1957 das<br />
Bundesverdienstkreuz I. Klasse.<br />
In einem Schreiben des <strong>Hospital</strong>s an das amerikanische<br />
Rote Kreuz vom 23. 05. 1945 wird eine Auflistung der<br />
requirierten und unbrauchbar gemachten Gegenstände<br />
aufgeführt mit der Bitte, bei der Wiedereinrichtung des<br />
Hauses zu helfen.<br />
Aus dem „Klösterchen“ holen sie ihre Vorräte zurück, die sie bei der<br />
Evakuierung nicht mitnehmen konnten. Nonnen vor den Häusern<br />
Vaalser <strong>St</strong>raße 100, 102 und 104 (1. Februar 1945).<br />
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