GEMEINDEzeitung der Martin-Luther-Gemeinde, April/Mai 2013 Teil 1
GEMEINDEzeitung der Martin-Luther-Gemeinde, April/Mai 2013 Teil 1
GEMEINDEzeitung der Martin-Luther-Gemeinde, April/Mai 2013 Teil 1
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AUS GEMEINDE, KIRCHE UND AUS ALLER WELT<br />
Michael mit seiner letzten Konfirmandengruppe 2010<br />
meinen Patenonkel einmal in einem ganz<br />
an<strong>der</strong>en Kontext und Umfeld zu erleben. Er<br />
glich in diesem Zusammenhang eher einem<br />
sehr geduldigen Lehrer, <strong>der</strong> versuchte die<br />
Konfirmandinnen und Konfirmanden auf<br />
verschiedenste Art zu erreichen mit seiner<br />
ruhigen und gewissenhaften Art. Als wir<br />
merkten, wie sehr sie Gefallen an <strong>der</strong> Joseph<br />
Geschichte fanden, war schnell klar, dass<br />
dieses Thema lange behandelt werden<br />
würde, vor allem aber auch an <strong>der</strong> Konfirmation<br />
wie<strong>der</strong> aufgenommen werden musste.<br />
Selbstverständlich kam das mir und vor<br />
allem Michael sehr entgegen, da sich durch<br />
das Musical 2009 nicht nur ein Traum für ihn<br />
erfüllte, son<strong>der</strong>n diese seine absolute Lieblingsgeschichte<br />
aus <strong>der</strong> Bibel war. In diesen<br />
eineinhalb Jahren beobachtete ich, wie sehr<br />
es ihm Spaß machte, sich gemeinsam mit<br />
Jugendlichen über biblische Texte auszutau-<br />
schen und sie zu interpretieren. Für mich<br />
ist es von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, dass ich<br />
die Chance hatte ihn in diesem Kontext zu<br />
erleben und somit Ansichten und Meinungen<br />
kennenzulernen über die wir sonst nicht<br />
unbedingt gesprochen hätten. Ich finde es<br />
ist sehr schade, dass Menschen in Zukunft<br />
seine Begeisterung für die Joseph-Geschichte<br />
nicht mehr erleben können.<br />
Maren Loerzer<br />
Die zweite Halbzeit<br />
Die zweite Halbzeit von Michaels beruflicher<br />
Tätigkeit in <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> war geprägt durch<br />
sein Engagement im Gelingen <strong>der</strong> Caféidee<br />
bei <strong>Martin</strong> <strong>Luther</strong>. Er hat das Café zu dem<br />
seinen gemacht, ohne an<strong>der</strong>en dabei den<br />
Raum zur Entfaltung zu nehmen.<br />
„Ist Michael da?“ – Eine typische Frage, die<br />
durchs Café schallt.<br />
Und jetzt müssen wir antworten: „Nein“. Nie<br />
wie<strong>der</strong> wird er da sein, <strong>der</strong> Motor des Cafés.<br />
Immer wollte er ein guter Gastgeber sein,<br />
im Namen <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> und auch selbst.<br />
Jeden willkommen heißen – gerade auch die<br />
Mühsamen und Beladenen.<br />
Woran denke ich bei Michael und <strong>Luther</strong>’s<br />
Café in <strong>der</strong> Kirche?<br />
An die vielen Sitzungen <strong>der</strong> Konzeptionsgruppe<br />
Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre, die er akribisch<br />
protokollierte, damit auch ja keine Beiträge,<br />
Wünsche, Ideen verlorengingen.<br />
An die vielen verschiedenen Teams, mit all<br />
ihren unterschiedlichen Ansprüchen an die<br />
Mitarbeit im Café, die er immer in ihren<br />
Eigenheiten und Kompetenzen unterstützt<br />
hat. Jeden so nehmen wie er ist, war da sein<br />
Motto.<br />
An Musik, die er insbeson<strong>der</strong>e in den ersten<br />
Jahren je nach Stimmung gezielt aussuchte.<br />
An die vielen Praktikanten, MAE-Kräfte und<br />
neuen Ehrenamtlichen, die er unermüdlich in<br />
die Philosophie unserer <strong>Gemeinde</strong> einführte.<br />
An Michael, den Einkäufer, dem es so wichtig<br />
war hier bei uns im Kiez einzukaufen und<br />
präsent zu sein, um an den Menschen dran<br />
zu sein und Stimmungen und Verän<strong>der</strong>ungen<br />
mitzubekommen.<br />
An die vielen Besucher, denen er vollkommen<br />
vorurteilsfrei begegnete, sich ihnen mit<br />
Zeit und Offenheit zuwandte und damit für<br />
uns alle ein natürliches Beispiel setzte.<br />
An ein Vorbild, das er nie sein wollte, denn<br />
er hasste es im Mittelpunkt zu stehen.<br />
An ein Kirchencafé im Paradies, in dem er<br />
uns alle begrüßen wird, wenn wir uns wie<strong>der</strong>sehen<br />
... bis dahin Michael, mein Freund.<br />
Marion Loerzer<br />
Danksagung<br />
Im Namen von Familie Kania und <strong>der</strong> <strong>Gemeinde</strong> danken wir allen für die große Anteilnahme zum Tod von Michael Kania.<br />
Die für die Familie direkt bestimmten Spenden werden auf Wunsch <strong>der</strong> Familie dazu genutzt, eine Bronzetafel in unserem Erinnerungsfeld<br />
zu finanzieren. Diese Tafel wird im Rahmen <strong>der</strong> Besuchs unserer englischen Partnergemeinde St. <strong>Martin</strong>-in-the-Fields im<br />
September <strong>2013</strong> verlegt werden.<br />
Allen Spen<strong>der</strong>n wird herzlich gedankt<br />
i.A. Marion Loerzer, Vorsitzende des <strong>Gemeinde</strong>kirchenrates<br />
<strong>Gemeinde</strong>zeitung <strong>April</strong>|<strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
9