(livide): normal, Zyanose, Erstickung (obere Einflussstauung)
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Allgemeinsymptome: reduzierter AZ, mangelhafte Pflege, Hautirritationen, Untergewicht, Minderwuchs,<br />
fehlende U-Untersuchungen, häufiger Arztwechsel oder fehlender Arzt<br />
Unterscheidung Fremdbeibringung vs. Unfall: Verletzungen an sturzexponierten Stellen und ev.<br />
Verletzungen aus Abfangversuchen? Verletzungen durch beschriebenen Unfallmechanismus möglich?<br />
Sonderformen:<br />
Shaken-baby-Syndrom: Kombination subdurales Hämatom und retinale Einblutungen nach grobem<br />
Schütteln, cave: Griffspuren an Schultern, Armen und Brustkorb<br />
Symptome (nahezu sofortiges Eintreten): Lethargie, Erbrechen, Krampfanfälle<br />
wegen zunehmender Raumforderung und Hirnödem<br />
Diagnostik: CCT, augenärztliches Konsil, Babygramm (Röntgenkomplettaufnahme)<br />
Folgen: Erblindung, geistige/körperliche Behinderung, Epilepsie, Tod<br />
Battered-Child-Syndrom: Periostreaktionen mit Manschettenbildung an den langen Röhrenknochen,<br />
Epiphysenablösungen, mehrzeitige Rippenfrakturen (tlw. Kallusbildung)<br />
Whiplash Shaken Infant Syndrom (n. Caffey): chronisch subdurale Hämatome + (multiple)<br />
metaphysäre Frakturen der langen Röhrenknochen aufgrund Akzelerations-<br />
Dezelerationsmechanismen<br />
2.11Perinatalmortalität<br />
/Kindestötung<br />
2.11.1 Definitionen<br />
Fehlgeburt, Totgeburt,<br />
Frühgeburt, reifes<br />
Neugeborenes<br />
Mensch<br />
strafrechtlich ab Einsetzen der Eröffnungswehen<br />
Lebendgeburt* nach dem Verlassen vom Mutterleib hat entweder das Herz geschlagen oder die<br />
Nabelschnur pulsiert oder die natürliche Lungenatmung eingesetzt.<br />
Totgeburt* vor oder in der Geburt verstorben ohne Lebenszeichen mit KG > 500 g<br />
Frühgeburt* Lebendgeburten vor der 37. Schwangerschaftswoche, Gewicht 2.500 g, Schwangerschaftsdauer mind. 37 Wochen<br />
(* müssen alle standesamtlich erfasst werden)<br />
Fehlgeburt tot geborene Leibesfrüchte mit KG < 500 g<br />
2.11.2 Kindestötung,<br />
Fragestellungen, Befunde<br />
Sonderstellung unter den<br />
Tötungsdelikten;<br />
medizinische<br />
Vorbedingungen,<br />
Tötungsarten,<br />
Schutzbehauptungen,<br />
Differentialdiagnosen,<br />
Nachweise (z.B. des<br />
Gelebthabens)<br />
Kindstötung<br />
Todesarten:<br />
Symptome:<br />
als privilegierter Straftatbestand bis 1998 nach § 217 aF StGB, seitdem dem<br />
minder schweren Fall eines Totschlags gleichgesetzt<br />
Nicht natürlich: Ersticken (cave: häufig spuren- und verletzungsarm unter weicher<br />
Bedeckung), Ertränken, Aussetzen (Unterkühlung), Verhungern, Verdursten,<br />
Hirnblutungen infolge Schlägen oder Schütteltrauma, Intoxikationen, Unfälle (Sturz<br />
<br />
DD natürlich: SIDS, Infektionen, kongenitale Erkrankungen<br />
häufig mehrzeitige Verletzungen (ältere Frakturen, mehrzeitige Hämatome<br />
Narben), Vernachlässigung, Unterernährung, Verletzungsmuster entsprechend der<br />
Todesursache (häufig gering ausgeprägt wegen der geringeren Kraftaufwendung)<br />
Schutzbehauptungen: Totgeburt, Unfall, Sturz<br />
Zeichen des Gelebthabens: pos. Lungenschwimmprobe nach Schreyer (Cave: falsch pos. bei Fäulnis<br />
dann meist auch Leberschwimmprobe positiv, gefrorenen Lungen, nach<br />
Reanimationsversuchen; falsch neg. bei Geburt in Flüssigkeiten u.ä.);<br />
pos. Magen-Darmschwimmprobe; Nabeldemarkierung<br />
Zeichen des Neugeborenenseins: Auflagerung von Käseschmiere in Hautfalten der Leistengegend und<br />
Achselhöhlen. Ev. Antrocknung von Blut in Kopfhaaren und an der Haut.<br />
Geburtsgeschwulst möglich (Kephalhämatom, DD: Caput succedaneum).<br />
Script RECHTSMEDIZIN Institut für Rechtsmedizin Leipzig (Stand 2011) 15