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(livide): normal, Zyanose, Erstickung (obere Einflussstauung)

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2.3.3 Innere Organe<br />

Commotio, Contusio,<br />

Ruptur; Beziehung zum<br />

Mechanismus<br />

2.3.4 Knochen<br />

Bruchmechanismen, -<br />

formen, -muster; direkte<br />

und indirekte<br />

Schädelbrüche; Beziehung<br />

zwischen Bruchform und -<br />

mechanismus<br />

Commotio Erschütterung, leichte Prellung, meist ohne Folgeschäden<br />

Contusio Kontusion, Prellung, evtl. Folgeschäden zu erwarten, meist folgenlos<br />

Compressio Quetschung, häufig mit Substanzschädigung oder Einblutung verbunden, häufig<br />

bleibende Schädigung zu erwarten<br />

Ruptur<br />

Zusammenhangstrennung, häufig Blutungen, Ischämie, immer mit bleibenden<br />

Folgen verbunden (zumindest Narbenbildung)<br />

Aufsteigende Gewaltintensität; Hauptursache stumpfe und halbstumpfe Gewalt<br />

Rumpf und Extremitäten Druck- oder Zugspannung führen zu Biegungs-, Berstungs-,<br />

Stauchungs-, Dreh-, Abscher- und Abrissfrakturen.<br />

Direkte (Schlag- / Sturzwirkung) und indirekte Gewalteinwirkung (z.B. Verkehrsunfall mit abrupter<br />

negativer Beschleunigung).<br />

Offene (Durchspießungsverletzung durch Knochensplitter) vs. geschlossene Frakturen<br />

Achsengerechte vs. Dislozierte Frakturen (hohe Rate an Begleitverletzungen)<br />

indirekter Biegungsbruch an Langknochen bei Krafteinwirkung an den Enden von Röhrenknochen mit<br />

Bruch des Knochenschaftes, z. T. mit keilförmigem Bruchstück mit Basis des Keils<br />

auf der gewaltfernen Seite<br />

direkter Biegungsbruch häufig mit keilförmigem Bruchstück, die Basis des Keils auf der gewaltnahen<br />

Seite (Messerer-Keil, typisch für den vom Auto angefahrenen Fußgänger).<br />

Schädelbrüche<br />

geformte Brüche (Lochbrüche, Impressionsbrüche, Terrassenbrüche)<br />

direkte Brüche -> Biegungsbrüche<br />

indirekte Brüche -> Berstungsbrüche<br />

Globusbruch als Kombination von Biegungsbruch (zirkuläre Bruchlinien) +<br />

Berstungsbruch (radiäre Bruchlinien)<br />

Querdruck -> Querbruch der Schädelbasis<br />

Längsdruck ->Längsbruch der Schädelbasis<br />

Ringfraktur zirkulär um For. magnum verlaufender Bruch nach axillärer<br />

Kompressions- (Stauchungs-.) oder Zugbelastung (Traktions-.)<br />

Krönleinschuss Aufsprengung der Calvaria nach Kopfschuss<br />

Monokel- oder Brillenhämatome, Blutungen oder Liquorausfluss aus den Gehörgängen sind als<br />

Zeichen einer Schädelfraktur zu werten.<br />

Puppe'sche Regel: später entstandene Bruchlinien des Schädels enden an früher entstandenen<br />

2.3.5 Hirn und Hirnhäute<br />

Mechanismen der<br />

Schädigung (Rotation,<br />

Schütteltrauma,<br />

Dezeleration etc.), Formen<br />

des Schadens (Contusio,<br />

Blutungen etc.),<br />

Beziehungen zwischen<br />

Mechanismus und Schaden<br />

offene Hirnverletzungen: Verletzung von knöchernen Schädel, harter Hirnhaut und Hirn<br />

gedeckte Hirnverletzungen:<br />

Commotio cerebri (SHT I°) keinerlei pathologisch-anatomische Veränderungen,<br />

Bewusstlosigkeit hängt von Geschwindigkeit und Richtung der einwirkenden Kraft,<br />

sowie dem Fixationsgrad des Schädels ab (kurzzeitig, < 1 h) ->retrograde Amnesie<br />

+ vegetative Symptomatik (Kopfschmerzen, Erbrechen und Bradykardie)<br />

Contusio cerebri (SHT II°) ggf. länger dauernde Bewusstlosigkeit (>0,5 3 h),<br />

Somnolenz, Erregungszustände und/oder neurologische Ausfallerscheinungen.<br />

Rindenprellungsherde: an der Seite der Gewalteinwirkung = Coup, an der<br />

gegenüberliegenden Seite = Contre coup. (z.T. Contre coup > Coup),<br />

sekundäre Hirnschädigung = Hirnödem.<br />

Compressio cerebri (SHT III°) Einklemmung mit Blutung und Ödem,<br />

neurologischen Ausfällen und ggf. substanzieller Schädigung<br />

Epiduralhämatom zwischen Schädelknochen und Dura mater; Verletzung der A. meningea (media)<br />

und Einblutung mit Vorwölbung Dura mater und zunehmender Hirnkompression<br />

typisch relativ kurzes Min. - Stunden dauerndes freies Intervall vor Einsetzen der<br />

Hirndrucksymptomatik möglich; operative Versorgung mittels Trepanation oder<br />

Bohröffnung zur Druckentlastung<br />

Subduralhämatom zwischen Dura mater und Arachnoidea; Verletzung der Brückenvenen,<br />

lang dauerndes symptomfreies Intervall möglich mit Bewegung des Hirns im<br />

Schädel und durch die Trägheit ausgelöste Rupturen der Brückenvenen);<br />

Ausbildung eines chronischen Subduralhämatoms durch rezidivierte oder längere<br />

Sickerblutung möglich, Entlastung durch Trepanation<br />

Subarachnoidalblutungen Spontanblutungen unter die Arachnoidea bei Aneurysmaruptur oder nach<br />

Schädeltrauma. Durchbruch in den Subduralraum möglich.<br />

2.4 Scharfe Gewalt,<br />

halbscharfe Gewalt<br />

2.4.1<br />

Verletzungsbiomechanik<br />

Verletzungsmechanismen<br />

(Stich, Schnitt, Hieb)<br />

2.4.2 Verletzungsformen<br />

Charakteristika der<br />

Wunden; Beziehungen zum<br />

Mechanismus und zum<br />

Werkzeug<br />

Schnitt/Stich:<br />

glattrandig mit spitz zulaufenden Wundwinkeln (beidseitig geschliffen oder Schnitt)<br />

oder einem spitzen und einem stumpfen Winkel (Stich mit einseitig geschliffener<br />

Klinge), keine Gewebsbrücken, Kontusion durch Heft möglich<br />

Schwalbenschwanz<br />

Fischmaul-artiges Auseinanderklaffen häufig bei Abwehrverletzungen Finger<br />

DD: Stichverletzung: tiefer als breit; durch Eindrücken des Weichgewebes längere<br />

Stichtiefe als Klingenlänge möglich (manchmal Abdruck des Hefts)<br />

DD: Schnittverletzung: breiter als tief<br />

Hiebverletzungen: Kombination aus Schnitt und Quetschung durch halbscharfe Werkzeuge wie Axt,<br />

Beil, Säbel, Machete, Spat, Weichteil- und Knochenverletzungen oder -<br />

frakturen möglich, Merkmale einer Quetschwunde (Hämatom, Schürfung), teils<br />

unscharf begrenzte Wundränder, Gewebsbrücken möglich<br />

Script RECHTSMEDIZIN Institut für Rechtsmedizin Leipzig (Stand 2011) 9

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