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(livide): normal, Zyanose, Erstickung (obere Einflussstauung)

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Totenstarre<br />

erst Erschlaffung, dann Kontraktion der glatten, quergestreiften und<br />

Herzmuskulatur (ATP-Mangel)<br />

ca. 2-4 h p.m.: Totenstarre tritt ein (zuerst: Kiefergelenk, dann peripher)<br />

6-10 h p.m.: Totenstarre am gesamten Körper ausgeprägt<br />

bis ca. 8 h p.m.: Wiedereintritt der Totenstarre nach Brechen möglich<br />

12 140 h p.m.: Totenstarre gelöst (cave: temperaturabhängig!)<br />

Bei Kälte tritt die Totenstarre später ein und löst sich auch später. Bei Hitze<br />

schnellerer Ablauf möglich. Nach exzessivem ATP-Verbrauch (Muskelarbeit)<br />

prämortal und bei Kachexie fehlende oder nur schwache Totenstarre möglich.<br />

Nystensche Regel: Ausbreitung und Lösung der Totenstarre vom Kopf zu den Beinen<br />

kataleptische Totenstarre: Totenstarre unmittelbar bei Todeseintritt, Existenz umstritten<br />

1.2.2 Hautveränderungen<br />

Vertrocknungen,<br />

Waschhaut,<br />

Abschürfungen, durch Tiere<br />

verursachte Veränderungen<br />

1.2.3 Späte<br />

Leichenveränderungen<br />

Autolyse, Fäulnis und<br />

Verwesung: Definitionen,<br />

Grundvorgänge,<br />

Leichenerscheinungen<br />

Abkühlung<br />

Vertrocknung:<br />

Blasenbildung:<br />

Tierfraß:<br />

Waschhaut:<br />

Autolyse<br />

postmortal Wärmeabgabe über Konvektion, Konduktion, Strahlung und<br />

Wasserverdunstung. Nach 2-3 h p.m.(Plateau) Abfall der Körperkerntemperatur<br />

(rektal ca. 8 cm oberhalb Sphincter Ani gemessen) um ca. 1°C pro h (bei<br />

Zimmertemperatur), Bestimmung mit Normogramm nach Henssge möglich,<br />

Abkühlung abhängig von Körpergewicht, Bekleidung, Umgebungsbedingungen <br />

Körpergewichtskorrekturfaktoren (z.B. 0,3 - unbekleidet im Wasser,<br />

1 unbekleidet im Sommer, 2 - dicke Bettdecke)<br />

Wasserabgabe des Gewebes (v.a. Schleimhäute, bei Oberhautverlust nach<br />

Abschürfung, rotbraune Verfärbung, Verfestigung des Gewebes)<br />

Bei Barbituratvergiftungen an AuflaHolzersche <br />

> DD: Verbrennungen u. Fäulnisblasen<br />

Madenbefall, Ameisen, Haustiere, Nagetiere und Wild (Verschleppung von<br />

Leichenteilen möglich), avitale Verletzungen (fehlende vitale Reaktionen)<br />

weißliche Verfärbung und Aufquellung der Haut, besonders Füße und Hände,<br />

Ablösung der Oberhaut (handschuhartig)<br />

(abakteriell anaerob), Freisetzung körpereigener Enzyme<br />

Fäulnis (Heterolyse) (bakteriell- anaerob), Fäulnisbakterien (Proteus, Pseudomonas, Clostridien,<br />

E. coli) gelangen durch Darm, Haut, Luftwege usw. in den Körper ><br />

Schwefelwasserstoff > Sulfhämoglobin > Grünfärbung der Haut (zuerst<br />

<br />

später sog. Durchschlagens der Venennetze (sulfhämoglobinhaltige Blutfarbstoffe<br />

treten aus den Gefäßen ins Gewebe)<br />

Gasentwicklung > Auftreiben des Leichnams ,<br />

Fäulnistranssudation mit Ausbildung Fäulnisblasen, Ablösung von Haut, Nägel und<br />

Haaren (besonders stark bei angelandeten Wasserleichen), bei schwangeren<br />

Frauen durch Druckerhöhung postmortale Austreibung des Fötus möglich<br />

(Sarggeburt)<br />

Caspersche Regel: Fäulnisveränderungen: 1 Wo. an Luft = 2 Wo. im Wasser = 8 Wo. im Erdgrab<br />

1.2.4 Sonderformen<br />

wesentliche<br />

Voraussetzungen und<br />

forensische Bedeutungen<br />

von z.B. Madenfraß,<br />

Mumifizierung<br />

Verwesung:<br />

Konservierung:<br />

Mumifizierung<br />

Moorleichen<br />

Fettwachsbildung<br />

Entomologie<br />

(bakteriell-aerob) Strukturzerfall durch Bakterien/Pilze (v.a.<br />

Schimmelpilzbesiedelung, Beeinflussung durch Witterungsverhältnisse)<br />

(natürlich: in heißtrockener Umgebung mit guter Belüftung,<br />

künstlich: Einbalsamierung, Salzleichen), Entwässerung (verbunden mit<br />

Gewichtsverlust), Schrumpfung und Verhärtung des Weichgewebes<br />

Weichteilkonservierung im sauren Milieu eines Hochmoores sowie durch<br />

Sauerstoffabschluss und Wirkung von Huminsäuren<br />

Adipocire, Verseifung des Körperfettes (bei Feuchtigkeit und Nässe,<br />

Wasserleichen; nach 6 Wo. bis Jahren), Fettzerlegung in Glyzerin und Fettsäuren<br />

Bestimmung der Leichenfauna, Entwicklungsstadien der Insektenbesiedelung<br />

(Todeszeitschätzung)<br />

1.3 Leichenschau und<br />

Obduktion<br />

1.3.1 Aufgaben des Arztes<br />

als Leichenschauer<br />

Leichenschauwesen und<br />

(wesentliche) gesetzliche<br />

Bestimmungen; Stellenwert<br />

der Leichenschau u.a. für<br />

Mortalitätsstatistik,<br />

Verbrechensaufklärung;<br />

Leichenschauschein als<br />

Urkunde<br />

Gesetzliche Bestimmungen<br />

auf Länderebene (hier<br />

Bezug auf Sächsisches<br />

Bestattungsgesetz)<br />

nd die medizinische Wissenschaft ist leider noch in<br />

einem Stadium, dass die Doktoren selbst wenn sie einen umgebracht haben, nicht einmal gewiss<br />

1861)<br />

Leiche:<br />

Leichenschau<br />

Checkliste)<br />

Körper eines toten Menschen, bei dem der körperliche Zusammenhang noch nicht<br />

durch Verwesung aufgehoben ist, des Weiteren:<br />

- ein Körperteil, ohne den ein Weiterleben nicht möglich ist (Kopf, Rumpf)<br />

- verstorbene Neugeborene (Herzschlag, Nabelschnurpulsation u./o. Atmung)<br />

- Totgeborene über 500 g Körpergewicht<br />

Veranlassung: nächster geschäftsfähiger Angehöriger, Klinikleitung, Finder, (siehe<br />

Durchführung: jeder approbierte Arzt, Ärzte im Notfalldienst, Kliniksarzt<br />

Vorläufige Leichenschau: Ärzte im Rettungsdienst können sich auf Feststellung<br />

des Todes beschränken (vorläufige Todesbescheinigung)<br />

Feststellung von Tod (sichere Todeszeichen), Todesart (natürlich / unklar / nicht natürlich inkl.<br />

Verdacht Arzt als Weichensteller für polizeiliche Ermittlung), Todesursache (Kausalkette),<br />

Todeszeitpunkt (-zeitraum, Auffindezeit) und Identität. Ausstellung der Todesbescheinigung (Urkunde).<br />

Script RECHTSMEDIZIN Institut für Rechtsmedizin Leipzig (Stand 2011) 3

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