(livide): normal, Zyanose, Erstickung (obere Einflussstauung)
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Abstammungsgutachten:<br />
eindeutige Klärung der Vaterschaft im Normalfall möglich<br />
ggf. Zusatzuntersuchungen (weitere autosomale und/oder gonosomale STRs) bei Mutationen<br />
(einzelner Ausschluss) oder anderen Unstimmigkeiten<br />
Stammbaumrekonstruktion durch Einbeziehung weitere Verwandter<br />
Berechnung der Vaterschaftswahrscheinlichkeit nach dem Essen-Möller-Verfahren, unter<br />
Einbeziehung populationsspezifischer Allelfrequenzen der relevanten Allele<br />
Wert <br />
Berücksichtigung von Mutationen bzw. stummen Allelen<br />
Vaterschaftsausschluss: Der Putativvater weist das obligat väterliche Merkmal des Kindes in<br />
mindestens 3 DNA-Systemen nicht auf, d.h. mindestens 3 Ausschlusskonstellationen<br />
Spurengutachten:<br />
Zuordnung der DNA-Profile von Spuren zu Vergleichsproben<br />
Einschluss oder Ausschluss von Personen in Mischspuren<br />
Aussage zur Wahrscheinlichkeit einer Person als möglicher Spurenleger<br />
Ausfertigung von DNA-Meldebögen für die DNA-Datenbank<br />
Verifizierung von Datenbanktreffern<br />
Bewertung der Trefferwahrscheinlichkeiten<br />
4 Spurensicherung<br />
4.1 Bedeutung<br />
Überblick über die<br />
wesentlichen<br />
Untersuchungsbereiche,<br />
Interaktionen mit ärztlichen<br />
Untersuchungen von<br />
Lebenden und Toten<br />
Bedeutung Spurensicherung: Zuordnung zu Tatverdächtigem, Tatrekonstruktion<br />
Forensisch relevante Spurenmaterialien:<br />
- Blutspuren<br />
- Speichelspuren<br />
- Haarwurzeln, evtl. auch telogene Haare<br />
- Spermaspuren, Sperma-/Vaginalmischspuren<br />
- Hautepithelzellen<br />
- Knochen<br />
4.2 Biologische Spuren<br />
Prinzipien der Nachweise,<br />
der Abgrenzung zwischen<br />
verschiedenen Spezies, der<br />
Individualisierung;<br />
Sekretspuren: funktionelle<br />
Bedeutung<br />
Zuordnung biologische Spur zu Tatverdächtigem: Blutprobe des TV (notfalls anderes DNA-<br />
Vergleichsmaterial) muss vorliegen (gesetzl. geregelt in StPO)<br />
Alter der Spur: kaum zuverlässig zu bestimmen<br />
Spezieszuordnung: immunologisch (präzipitierte Antikörper) o. per DNA-Sonden<br />
Geschlechtserkennung: Untersuchung Amelogenin-Gen auf X- u. Y-Chromosom (Mann heterozygot,<br />
Frau homozygot)<br />
Lebensalter: Anteil HbF o. AFP bei Säuglingsblut, sonst kaum möglich<br />
Topographische Herkunft: evtl. zytologischer Nachweis von charakteristischen Zellen (z.B. HbS bei<br />
Sichelzellanämie)<br />
Blutnachweis Vorproben (da unspezifisch, weil auch mit Sekretflecken, Rost etc. pos. Reaktion):<br />
Katalaseaktivität der Erythrozyten (2-5% Wasserstoffperoxid Schaumbildung)<br />
Peroxidaseaktivität des Hb (+ Benzidin bzw. Leukomalachit Blaufärbung)<br />
Luminoltest Chemilumineszenz bei Peroxidase-vermittelter O 2-Feisetzung<br />
Beweisproben: Kristallprobe, Porphyrinprobe, mikroskopisch<br />
Spermanachweis: Phosphatasetest = Nachweis saurer Phosphat-Naphthylphosphat <br />
Naphthol, Farbumschlag<br />
Prostataspezifisches Antigen (PSA), Samenbläschenspezifisches Protein (SVSA)<br />
immunologischer Nachweis<br />
Mikroskopisch (vollständige Spermien sichtbar)<br />
Speichelnachweis: Amylasereaktion: Stärke + Jod = tiefblau, nicht bei Spaltung von Stärke durch<br />
Amylase (d. h. Speichelnachweis bei ausbleibender Farbreaktion)<br />
Urinnachweis: Nachweis von Harnstoff, Kreatinin<br />
Scheidensekret:<br />
Haare:<br />
Zytologischer Nachweis glykogenhaltige Epithelien<br />
Aus Haarschaft extrahierte DNA, bei telogenen Haaren (ohne Haarwurzel) mitoch.<br />
DNA Bestimmung möglich<br />
4.3 Ärztliche<br />
Spurensicherung<br />
Prinzipien der Entnahme,<br />
der Sicherung und der<br />
Asservierung<br />
Erst Bestimmung der Spurenart (Blut, Speichel, Sperma) > dann Individualzuordnung<br />
Asservierung:<br />
flüssige Blutspuren in Röhrchen; blutdurchfeuchtete Textilien lufttrocknen, bereits<br />
getrocknete blutdurchtränkte Textilien mitsamt Spurenträger asservieren;<br />
getrocknete Blutschuppen abkratzen > Übersendung an Untersuchungsstelle (z. B.<br />
LKA), Wattetupferabriebe (feucht und trocken) von Kontaktstellen (Bissspuren,<br />
Genital- oder Analbereich, Mundhöhle, Schlag- <br />
der Schambehaarung zur Sicherstellung von Fremdhaaren, Schneiden der<br />
Fingernägel (getrennt nach links und rechts asservieren) wichtig: immer<br />
-DNA zu vermeiden<br />
Script RECHTSMEDIZIN Institut für Rechtsmedizin Leipzig (Stand 2011) 17