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Historie<br />
Dante Giacosa – es begann vor 80 Jahren<br />
Topolino „Zero A“, 1933<br />
onspläne schon vor den Werksferien im August<br />
1934 der Werkstatt übergeben wurden, um einen<br />
Prototyp zu bauen. Der springende Punkt war: Einfachheit<br />
und geringe Kosten. Dante Giacosa hat das<br />
Chassis so konstruiert, dass erst beim Zusammenschrauben<br />
mit der Karosserie dem Wagen die nötige<br />
Stabilität für den Straßenverkehr gegeben wurde –<br />
als Unterschied zu den anderen Konstruktionen, bei<br />
denen das Chassis der stabilste Teil des Fahrzeuges<br />
war. Als äußere Form hat der Designer Ingenieur<br />
Schäfer eine kleine Version eines zweitürigen Wagens<br />
entworfen. Diese kleine Karosserie hat es durch<br />
die gebogene Motorhaube nicht erlaubt, den Kühler<br />
vor den Motor zu setzen, sondern am Ende des Motors.<br />
Bei diesem kleinen Motor, der zusammen mit<br />
dem Getriebe eingebaut werden musste, kam Giacosa<br />
auf eine phantastische Idee: Er setzte das Aggregat<br />
so in die Mitte der Karosserie, dass Fahrer<br />
und Beifahrer fast oberhalb vom Getriebe saßen.<br />
Damit hat er so viel Platz gespart, dass fast 80 % des<br />
Karosserieraumes für die Passagiere übrig blieb.<br />
Nach allen diesen erfolgreichen Konstruktionszügen<br />
wurde dann eindeutig klar, dass sich der Wunsch<br />
des Senators Agnelli über 5.000 Lire nicht erfüllen<br />
würde, aber man konstruierte und arbeitete fleißig<br />
weiter. Der kleine Motor mit 570 ccm, 13 PS, einem<br />
Hub von 67 mm, vier Zylindern mit einer Zylinderbohrung<br />
von 52 mm bei 4.000 u/min ohne Benzinpumpe,<br />
Wasserkühlung als Thermosiphonkühlung,<br />
mit hydraulischen Bremsen, mit einer nur zweimal<br />
gelagerten Kurbelwelle sollte den Wagen mit zwei<br />
Personen auf 90 km/h bringen. Man hat sich für<br />
schmale und große Reifen entschlossen mit der<br />
Größe 4,25 x 15, die zuvor noch nie hergestellt worden<br />
waren und die bei Pirelli produziert wurden.<br />
Das Gewicht des Fahrzeuges wurde mit 450 kg geplant,<br />
was man später am Ende der Probezeit leider<br />
nicht einhalten konnte.<br />
Man arbeitete an der Entwicklung auch während<br />
der Werksferien, und schon am 15. September 1934<br />
wurde der Motor im Versuchsraum abgeliefert, sodass<br />
man am 07.Oktober 1934 schon die erste Testfahrt<br />
unternehmen konnte. Die Testfahrt verlief<br />
sehr gut bis auf ein Klopfen des Motors. Nachdem<br />
man dieses Problem auch gelöst und einige kleinere<br />
Änderungen und Verbesserungen vorgenommen<br />
hatte, wurde der Wagen zur großen Zufriedenheit<br />
aller als produktionsreif erklärt. Als die kaufmännische<br />
Direktion dann beschloss, den Wagen 500 zu<br />
nennen, wurde er am 15. Juni 1936 auf den Markt<br />
gebracht. Sein Preis war 8.990 Lire, seine Höchstgeschwindigkeit<br />
betrug 85 km/h, konnte zwei Personen<br />
und 50 kg Gepäck transportieren, wies ein Gesamtgewicht<br />
von 535 kg auf und verbrauchte ca. sechs<br />
Liter Benzin auf 100 km.<br />
Der Verkaufserfolg war sehr groß, und der Wagen<br />
verkaufte sich nicht nur in Italien, sondern in<br />
Deutschland und England sehr gut, davon waren<br />
selbst die Italiener sehr überrascht. In Deutschland<br />
wurde der Wagen als „das sparsame Fahrzeug der<br />
Arbeit“ mit kleinen schönen Prospekten angekündigt.<br />
Weil der Wagen zwei auf den Kotflügeln sitzende<br />
Scheinwerfer hatte, ähnelte er sehr der 1929<br />
von Walt Disney gezeichneten Micky Maus (italienisch<br />
„Topolino“), und so verpassten ihm die Italiener<br />
diesen Namen, sodass dann nur vom „Topolino“<br />
gesprochen wurde und nicht vom Fiat 500. In England<br />
wurde er „500 Little Maus“ genannt. Die ersten<br />
Verwechslungen kamen erst 1956, als der Fiat 500<br />
NUOVA auf den Markt kam, der fälschlicherweise<br />
nur Fiat 500 statt 500 NUOVA genannt wurde, und<br />
diese falsche Ausdruckweise ist bis heute geblieben.<br />
Dante Giacosa wurde durch diese Konstruktion sehr<br />
bekannt und entwarf und beteiligte sich als Direktor<br />
für Personenwagenentwicklung an vielen weiteren<br />
Konstruktionen: Fiat 1500, 600, 500 NUOVA, 850,<br />
124, 128 und Fiat130.<br />
Nach 40-jähriger erfolgreicher Konstruktionsarbeit<br />
ging dieser begnadete Ingenieur als Chef des Fiat-<br />
Planungsbüros für die Personenwagenkonstruktion<br />
1970 in den Ruhestand, blieb aber weiterhin als Berater<br />
der Geschäftsführung tätig. Er starb am<br />
21.03.1996 in Turin. Für seine erfolgreiche Arbeit<br />
wurden ihm viele Ehrungen zuteil, und zwischen<br />
1947 und 1967 war er Professor für Maschinen -<br />
design an der Universität Turin.<br />
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