Zeitschrift des Tiroler Jägerverbandes September 2011 • Jahrgang 63
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Fachartikel<br />
naus besteht infolge <strong>des</strong> neutralen pH-<br />
Wertes bei frischem Fleisch ein hohes<br />
Wasserbindungsvermögen, sodass es zunächst<br />
ausgesprochen trocken wirkt. Mit<br />
sinkendem pH-Wert verliert das Eiweiß<br />
das Wasserbindungsvermögen, es tritt<br />
vermehrt freies Wasser auf. Die Muskulatur<br />
gesunder Tiere ist normalerweise frei<br />
von Mikroorganismen. Eventuell eindringende<br />
Mikroben werden von der körpereigenen<br />
Abwehr erkannt und beseitigt.<br />
Mit dem Eintritt <strong>des</strong> To<strong>des</strong> erlöschen diese<br />
Schutzmechanismen innerhalb weniger<br />
Stunden. Bakterien beginnen vom Darm<br />
auszuwandern und die umgebenden Gewebe<br />
zu besiedeln. Viele Keime sind in<br />
der Lage, sich mit Hilfe von Geißeln und<br />
ähnlichen Strukturen fortzubewegen.<br />
Entlang von Blutgefäßen, Nervenbahnen<br />
und Bindegewebszügen gelangen sie bis<br />
in die Tiefe der Muskulatur. Keime können<br />
durch die Bildung von eiweißspaltenden<br />
Substanzen (Enzymen) Fäulnis<br />
und Verderb <strong>des</strong> Fleisches bewirken. Um<br />
eine massive Besiedelung <strong>des</strong> Wildbrets<br />
mit Mikroorganismen zu verhindern,<br />
sind folgende Maßnahmen zu treffen:<br />
› Die extrem bakterienhaltigen Organe,<br />
wie Verdauungsorgane und Atmungsorgane<br />
sind dem Tierkörper so bald wie<br />
möglich zu entnehmen! Unverzügliches<br />
Aufbrechen bzw. Ausweiden!<br />
› Sichtbar verschmutzte Leibeshöhlen<br />
sind unverzüglich mit Trinkwasser<br />
(unter leichtem Wasserfluss, keinesfalls<br />
jedoch unter starkem Wasserstrahl)<br />
gründlich zu reinigen, grobe Verunreinigungen<br />
mit dem Messer abzutragen<br />
bzw. ist das Bauchfell samt anhängendem<br />
Fett herauszureißen (Schwarzwild).<br />
Das erlegte Stück ist unverzüglich<br />
zu kühlen!<br />
Da im Gegensatz zur Schlachtung der<br />
landwirtschaftlichen Nutztiere<br />
› die (gelegentlich erheblich verschmutzte)<br />
Haut nicht sofort entfernt<br />
wird,<br />
› durch das Eindringen <strong>des</strong> Geschosses<br />
Mikroorganismen ins Innere <strong>des</strong> Wildkörpers<br />
gebracht werden,<br />
› insbesondere bei Weichschüssen Magen-/Darminhalt<br />
in der Leibeshöhle<br />
freigesetzt wird,<br />
› bei der Versorgung Möglichkeiten zum<br />
Reinigen der Hände und der Geräte selten<br />
zur Verfügung stehen,<br />
› das Aufbrechen meist im Freien und<br />
gelegentlich auch bei mäßigem Licht<br />
stattfindet und<br />
› die nächstgelegene Kühlmöglichkeit oft<br />
und insbesondere im Gebirge weit entfernt<br />
ist,<br />
ist überlegtes, sachkundiges und verantwortungsbewusstes<br />
Handeln unerlässlich,<br />
um die hygienisch einwandfreie Beschaffenheit<br />
<strong>des</strong> Wildfleisches zu gewährleisten<br />
und seinen hohen Wert zu erhalten.<br />
Hochwertiges, schmackhaftes Wildbret<br />
kann nur „erzeugt“ werden, wenn:<br />
› das Stück gesund ist<br />
› das Stück nicht gehetzt wurde<br />
› das Stück im Feuer bleibt oder nach<br />
kurzer Fluchtstrecke verendet<br />
› die Versorgung baldmöglichst sachgerecht<br />
und hygienisch einwandfrei erfolgt<br />
› das Stück so schnell wie möglich gekühlt<br />
wird und die Kühlkette nicht<br />
mehr unterbrochen wird, weil nur so<br />
› ein ausreichender Vorrat an Glykogen<br />
und energiereichen Phosphaten in der<br />
Muskulatur vorhanden ist<br />
› eine ausreichende Bildung von Milchsäure<br />
in der Muskulatur stattfinden<br />
kann<br />
› die Milchsäure und die Abbauprodukte<br />
der Phosphate als wesentliche Geschmacksstoffe<br />
im Fleisch auftreten<br />
› eine Senkung <strong>des</strong> pH-Wertes erfolgt<br />
und das Fleisch vor schneller<br />
bakterieller Besiedelung geschützt wird<br />
› die Saftigkeit bei niedrigem (saurem)<br />
pH-Wert zunimmt<br />
› die muskeleigenen Enzyme wirksam<br />
werden können, sodass durch den Eiweißabbau<br />
eine Auflockerung <strong>des</strong> Bindegewebes<br />
stattfinden kann und die<br />
Zartheit zunimmt<br />
› gewisse Eiweißabbauprodukte zusätzliche<br />
Aromastoffe darstellen<br />
› eine starke Belastung <strong>des</strong> Fleisches mit<br />
Mikroorganismen möglichst<br />
vermieden bzw. deren Vermehrung gehemmt<br />
werden kann<br />
› dadurch eine Vermehrung von krankmachenden<br />
Mikroorganismen<br />
bzw. die Bildung ihrer giftigen Stoffwechselprodukte<br />
gehemmt wird<br />
› dadurch möglichst lange Haltbarkeit<br />
und erstklassige Schmackhaftigkeit gewährleistet<br />
sind.<br />
■<br />
Herbstaktion<br />
Leuchtabsehen G4<br />
Merkel B4 Jagd montiert mit Leupold VX-3 3.5-10x50 Leuchtpunkt<br />
B3 Bockbüchsflinte Doppelschloss B4 Bockbüchsflinte Einschloss B4 Bergstutzen<br />
Schrotkaliber: 12/76 oder 20/76 Schrotkaliber: 12/76 oder 20/76 Große Kugel: 6.5x57R – 9.3x74R<br />
Kugelkaliber: .222 Rem. - 9.4x74R Kugelkaliber: .222 Rem. - 9.4x74R Kleine Kugel: .22 Hornet – 5.6x52R<br />
Ausführung Jagd € 3.999,- statt 5.152,- Ausführung Jagd € 3.939,- statt 5.060,- Ausführung Jagd € 5.179,- statt 6.684,-<br />
Ausführung Premium € 3.759,- statt 4.835,- Ausführung Premium € 3.579,- statt 4.628,- Ausführung Premium € 4.889,- statt 6.309,-<br />
Ausführung Standard € 3.579,- statt 4.610,- Ausführung Standard € 3.319,- statt 4.295,- Ausführung Standard € 4.499,- statt 5.753,-<br />
ZOOM<br />
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Info & Händlerliste unter 06274/200 70- 0<br />
16 www.merkel- Jagd in die- Tirol jagd.de 09/<strong>2011</strong><br />
Aktion gültig bis 30. <strong>September</strong> <strong>2011</strong> bzw. solange der Vorrat reicht.<br />
www.leupold.com