05.11.2013 Aufrufe

WagnerHelmuth.pdf - Goethe-Universität

WagnerHelmuth.pdf - Goethe-Universität

WagnerHelmuth.pdf - Goethe-Universität

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„SWING“ also ein Überziehungskredit vereinbart, über dessen Höhe mehrfach verhandelt<br />

wurde.<br />

Ein besonderes Problem war es, Nachlässe zugunsten von Bewohnern der DDR abzuwickeln,<br />

die in Form von Bankguthaben oder Bargeld bei Erbschaften in der BRD anfielen. Aufgrund<br />

der Bestimmungen der Militärregierung (MRG) Nr. 53 vom 19.9.1949 durften Bewohner der<br />

BRD nur in begrenztem Umfang und darüber hinaus nur mit Zustimmung der Deutschen<br />

Bundesbank größere Geldbeträge in die DDR verbringen. Da diese Beträge (D-Mark) aber im<br />

Zuge der innerdeutschen Verrechnung 1:1 in Mark umgetauscht wurden, war diese<br />

Möglichkeit in der Regel uninteressant. 26 Die geschilderten Vorschriften verfolgten den<br />

Zweck, die Bewohner der DDR zu schützen. Es sollte verhindert werden, dass auf Druck<br />

staatlicher Stellen der DDR Konteninhaber seine Konten im Westen abräumte.<br />

Außerdem stand dahinter die Absicht, im damals beginnenden kalten Krieg, dem Osten freie<br />

konvertierbare Währung vorzuenthalten. Das hatte auch die Konsequenz,<br />

Wiedergutmachungszahlungen an Zwangsarbeiter aus Osteuropa bis ins 21. Jahrhundert zu<br />

verzögern, wodurch viel Geld gespart werden konnte.<br />

26 Bericht des 1. Untersuchungsausschusses des 12. Deutschen Bundestages, Der Bereich Kommerzieller<br />

Koordinierung und Alexander Schalck-Golodkowski, Textband, Seite 221<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!