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WagnerHelmuth.pdf - Goethe-Universität

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1983<br />

Anstatt überfällige Wirtschaftsreformen (Subventionsabbau) einzuleiten, wird im Politbüro<br />

die Verschuldung der DDR praktiziert. Nur der Vorsitzende des Ministerrates Willi Stoph und<br />

der Chef der Staatlichen Planungskommission Gerhard Schürer trauen sich im Politbüro auf<br />

die hohen Risiken einer Überschuldung der DDR hinzuweisen.<br />

Auf Betreiben von Günter Mittag und Erich Honecker vermittelt der bayerische<br />

Ministerpräsident Franz Josef Strauß im Juni den ersten Milliarden-Kredit an die DDR. Ein<br />

weiterer Milliarden-Kredit wird im Juni 1984 gewährt. Synchron mit den Krediten wurden<br />

Ausreiseanträge in die BRD in bis dahin ungewohnter Anzahl genehmigt<br />

1985<br />

Am 10. März wird Michael Gorbatschow neuer Generalsekretär der KpdSU. Im Politbüro<br />

isoliert sich Honecker zunehmend mit seiner kritischen Haltung gegenüber Gorbatschows<br />

Perestroika. Moskautreue Mitglieder oder Kandidaten des Politbüros (Stoph, Mielke,<br />

Krolikowski, Naumann und Schürer) gehen auf Distanz zu Honecker.<br />

1986<br />

Auf dem XI. Parteitag vom 17. bis 21. April verpasst die SED ihre letzte Chance, in Partei<br />

und Staat Reformen einzuleiten.<br />

1987<br />

In einem Interview mit dem „Stern“ antwortet Kurt Hager auf die Frage nach der Übernahme<br />

der Perestroika in der DDR mit der Gegenfrage, ob man seine „Wohnung ebenfalls neu<br />

tapezieren müsse, wenn der Nachbar dies tue, und erhält darauf den Spitznamen „Tapeten-<br />

Kutte“. Vom 7. Bis 11. September besucht Honecker die BRD.<br />

1988<br />

Im April versucht der Kandidat des Politbüros und Chef der Staatlichen Plankommission,<br />

Gerhard Schürer, mit der Denkschrift „Überlegungen zur weiteren Arbeit am<br />

Volkswirtschaftsplan 1989“ den tatsächlichen wirtschaftlichen Zustand der DDR<br />

offenzulegen und auf Reformen zu drängen. Günter Mittag sorgt dafür, dass Schürers Vorstoß<br />

im Politbüro abgelehnt wird.<br />

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