Ausgabe 03/07 - Siemens Mobility

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Alles für die Postautomatisierung, Paket-, Gepäck- und Frachtbeförderung Eins und eins sind mehr als zwei Zum ersten Oktober 2007 ging bei Siemens ein neues Geschäftsgebiet an den Start. Unter der Bezeichnung Infrastructure Logistics vereinen sich die Geschäftsgebiete Airport Logistics und Postal Automation zu einer neuen, schlagkräftigen Einheit. Der gemeinsame Nenner von Airport Logistics und Postal Automation ist ein Prozess: Die Beförderung eines Gutes von A nach B. Im einen Fall handelt es sich um Gepäckstücke und Fracht aller Art; im anderen um Briefe und Pakete in jeglicher Größe und Ausprägung. Auch der Wunsch der Kunden und Endkunden hat einen gemeinsamen Kern: Das beförderte Gut soll zuverlässig zur richtigen Zeit und am richtigen Ort überall in der Welt ankommen. Die infrastrukturellen Prozesse, die dafür im Hintergrund ablaufen, sind die Domäne von Siemens. Sowohl die ehemaligen Geschäftsbereiche Airport Logistics als auch Postal Automation sind Kenner der logistischen Abläufe. Das Know-how fließt auch in die Entwicklung der Software-Applikationen ein, die diese Abläufe steuern, und spielt zudem eine wichtige Rolle bei der Integration der vielen Komponenten, die einen Logistikprozess tragen. Das heißt, in Siemens Infrastructure Logistics fließen die Stärken der bisher getrennten Geschäftseinheiten zusammen. So ist Airport Logistics z.B. die Nummer Eins bei Baggage und Services und Siemens Postal Automation führt den Markt beim Thema Software-Applikationen und Kunden-Service an. Da die Schnittmenge groß ist, war der Schritt, beide Geschäftsgebiete zu vereinigen, nur logisch. Gerade wenn es um die Konzeption von umfassenden Lösungen geht, ist ein detailliertes Prozesswissen von hoher Relevanz: Wer die Transport- und Logistikabläufe kennt, wer weiß, wo die Schnittstellen zwischen den Teilprozessen verlaufen und wer auch das Wissen über das winzigste Detail der beteiligten Komponenten hat, kann aus vielen Teilen eine effiziente Lösung konzipieren und realisieren. Richtschnur: Bedarf des Kunden Da es sich im Post- und Flughafenbereich oft um sehr große und komplexe Logistikund Service-Projekte handelt, spielen die Erfahrungen und das strukturelle Management-Know-how eine wichtige Rolle. Die kombinierte Expertise aus den beiden Geschäftsgebieten ist deshalb die beste Voraussetzung für den Erfolg jedes komplexen Großprojekts. Aber auch die kleinen und mittelgroßen Projekte profitieren von der vereinheitlichten Siemens Kompetenz: Dank einheitlicher Architektur und Best-Practice-Entwicklung sind sie einfach skalierbar und flexibel an die jeweilige Unternehmens-Umgebung anpassbar. Somit bietet Infrastructure Logistics den Unternehmen die Vorteile, die sie brauchen: • die gemeinsame Forschung und Entwicklung ist die Basis für exzellente Siemens Expertise für alle Transportund Logistikprozesse; • die vereinte Projektmanagement-Erfahrung und eingespielten Prozesse sind der Garant für erfolgreiche Projekte; • die gemeinsamen technologischen Plattformen sorgen für innovative Lösungen; • die bisherigen Kundenbetreuer sind weiterhin Ansprechpartner und sorgen für Kontinuität. Briefzentrum Zürich-Mülligen (REMA) in der Schweiz Für die Schweizerische Post hat Siemens das modernste Briefzentrum der Welt mit dem höchsten Automatisierungsgrad entwickelt. Schritt für Schritt werden drei hochautomatisierte Briefsortierzentren und sechs Subzentren realisiert. Das komplette Logistik-Netzwerk wird erneuert. Airport Madrid International, Spanien Bereits 2006 wurde die Gepäckförderanlage im Madrider Flughafen eröffnet. Sie wird jetzt mit drei Frühgepäckspeichern erweitert. Zusätzlich in der Verantwortung von Siemens: Operation & Maintenance für alle Gepäckförderanlagen im Flughafen. Newsletter SILOG News
ARTread TM ist am schnellsten und genauesten „Goldmedaille“ für Handschrifterkennung Wer an einem internationalen Wettbewerb teilnimmt, kann gewinnen – oder sich bis auf die Knochen blamieren. Siemens gewann mit Bravour und sicherte sich bei der diesjährigen ICDAR-Konferenz den ersten Platz bei der automatischen Erkennung arabischer Handschriften. Rückblickend sieht alles ganz einfach aus. Wenn jemand bereits im Jahr 2000 Lesegeräte für arabische Maschinenschrift nach Dubai geliefert hat, in den Folgejahren nach Saudi- Arabien und heute mit weiteren arabischen Ländern im Gespräch ist, dann verwundert es nicht, dass dieser Jemand auch den diesjährigen Wettbewerb der ICDAR (International Conference on Document Analysis and Recognition) im Erkennen arabischer Handschriften gewonnen hat. Rückblickend. „Denn als wir überlegten, ob wir bei dem Wettbewerb mitmachen sollen, war dieser Erfolg noch nicht abzusehen“, gibt Udo Miletzki, Produktmanager Reading Coding im Siemens Geschäftsbereich Infrastructure Logistics unumwunden zu. Die ersten Benchmark-Tests im Erkennen arabischer Handschriften fanden bereits vor zwei Jahren statt; sie lieferten Leseraten von 80 bis 85 Prozent. Siemens war damals nicht dabei und „uns war klar, dass die Konkurrenz ihre Verfahren inzwischen weiterentwickelt hat“, so Miletzki. „Wenn wir aber mitmachen würden, dann natürlich mit dem Ziel, Erster zu werden.“ Kein leichtes Unterfangen, da das Kundengeschäft unter den Arbeiten für den Wettbewerb ja nicht leiden durfte. „Schließlich beschlossen wir doch, mitzumachen, die Aussicht auf die ausgezeichnete Referenz war zu verlockend“, erklärt der Produktmanager. Innerhalb von vier Wochen baute das Team unter Anleitung von Marc-Peter Schambach und Jörg Rottland aus der Entwicklungsabteilung den Handschriftleser zusammen. Keiner von ihnen sprach Arabisch. „Schließlich reichten wir zwei Systeme ein, eines war auf Schnelligkeit, das andere auf Genauigkeit optimiert“, erklärt Miletzki. Schnelligkeit und Genauigkeit waren die entscheidenden Bewertungskriterien des ICDAR- Wettbewerbs. ARTread TM liest auch arabisch Die Entwickler nutzten das Siemens ARTread TM Erkennungssystem für arabische Maschinenschrift, das bereits in der Praxis erprobt ist. Als Daten standen die von den Organisatoren des Wettbewerbs gesammelten handgeschriebenen arabischen Wörter zur Verfügung. Die Siemens-Entwickler destillierten daraus Modelle für arabische Handschriften, trainierten das Lesesystem mit bekannten Begriffen und testeten es anschließend mit Wörtern, die dem System unbekannt waren. Dann kam der Tag der Wahrheit. Siemens musste gegen acht Konkurrenten antreten – meist Forschungseinrichtungen, aber auch Industrie im Hintergrund, kurz, alles was Rang und Namen hat – die insgesamt zwölf Systeme eingereicht hatten. Jeder Kandidat bekam 937 tunesische Städtenamen zum Lesen, die von verschiedenen Personen geschrieben worden waren. Siemens gewann mit seinem auf Genauigkeit optimierten System in allen Kategorien und erreichte mit 94,6 Prozent die höchste Leserate, die zwar „nur“ ein Prozent besser war als der Zweitplatzierte, dafür aber rund 70 Prozent schneller – und 14 mal schneller als der Durchschnitt! Das beeindruckte auch die Jury: Bei den meisten Kandidaten habe man nach dem Leserstart erst mal Kaffee trinken gehen können, bis erste Ergebnisse eintrudelten, bemerkte der Jury-Leiter Volker Märgner von der TU Braunschweig anlässlich der Preisverleihung. Die Anstrengungen von Siemens sind bereits als Produkt innerhalb der ARTread TM Familie eingeflossen und stehen für Leseaufgaben mit arabischer Schrift zur Verfügung. Verwandt, aber doch völlig anders Das lateinische und arabische Alphabet haben dieselben Wurzeln. Allerdings hat im Arabischen jedes Zeichen vier Formen, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden. Welche Form die richtige ist, hängt davon ab, wo das Zeichen im Wort steht. Doch es kommt noch schlimmer: Wie bei deutschen Umlauten gibt es auch im Arabischen Punkte – bis zu drei über einem Zeichen und bis zu zwei unter einem Zeichen. Ihnen kommt entscheidende Bedeutung zu. In der arabischen Schrift wird auch meist auf Vokale verzichtet, was die Texte mehrdeutig macht. Newsletter SILOG News
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