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Die vom Kloster St. Georgen abhängigen ... - Baarverein.de

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händiget hat. Ist also dises Gottshauß Fri<strong>de</strong>nweiler auss <strong>de</strong>ss <strong>Kloster</strong>ß <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> eigenthumblichen<br />

Güettern gestifft wor<strong>de</strong>n; vnnd seind bey <strong>de</strong>ssen wun<strong>de</strong>rthättigen Mariabild so vil<br />

wun<strong>de</strong>r geschehen an Presthafften Leüthen, daß vor <strong>de</strong>ss Closters letsteren Brunst ein sehr<br />

grosse anzahl Kruggen vnnd an<strong>de</strong>re zaichen <strong>de</strong>r erlangten Gesundheit in <strong>de</strong>r gnadreichen Capellen<br />

zu sehen waren; in masßen noch vmb daß Jahr 1490 ein blin<strong>de</strong>ß Kind alldorten sehend wor<strong>de</strong>n:<br />

vnnd ob zwar daß Closter etlich mahl verbrunnen, ist doch die Capell sampt <strong>de</strong>m h[eiligen]<br />

Bild ie<strong>de</strong>rzeit vnverletzt verbliben, wie die Brandmal in <strong>de</strong>r Capellen noch heütiges tags anzeigen.<br />

Edition: FUB V 85, Anm.3. Fürstenbergische Chronik <strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong>de</strong>rts, Deutsch.<br />

Bei <strong>de</strong>r Nonnengemeinschaft Frie<strong>de</strong>nweiler han<strong>de</strong>lte es sich um ein <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> unterstelltes<br />

<strong>Kloster</strong>, ein Priorat, und so fin<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>r Folgezeit, d.h. hauptsächlich und zuerst im<br />

13. und 14. Jahrhun<strong>de</strong>rt, eine <strong>de</strong>m <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Abt untergeordnete Gemeinschaft von<br />

Benediktinerinnen unter <strong>de</strong>r Leitung einer magistra („Meisterin“). Priorat und geistliche<br />

Schirmherrschaft lagen also beim Schwarzwaldkloster und <strong>de</strong>ssen Abt. Daran än<strong>de</strong>rte auch<br />

nichts <strong>de</strong>r Wechsel in <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nweiler Vogtei, die bis 1218 die Zähringer ausübten, spätestens<br />

seit 1270 die Grafen von Fürstenberg. <strong>Die</strong> zwei folgen<strong>de</strong>n Urkun<strong>de</strong>n beleuchten das<br />

Verhältnis <strong>de</strong>r Nonnen zum <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Abt und zum fürstenbergischen Vogt.<br />

M.6. Quelle: Gütererwerb <strong>de</strong>s <strong>Kloster</strong>s Frie<strong>de</strong>nweiler (1270 Mai 1)<br />

Abt <strong>Die</strong>tmar von <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> (1259-1280) und Graf Heinrich I. von Fürstenberg beurkun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Erwerb eines Hofes in Unadingen und von Gütern in Reiselfingen durch das <strong>Kloster</strong> Frie<strong>de</strong>nweiler.<br />

Allen das Vorliegen<strong>de</strong> Anschauen<strong>de</strong>n D[ietmar], durch göttliche Erlaubnis Abt <strong>de</strong>s <strong>Kloster</strong>s <strong>de</strong>s<br />

heiligen Georg im Schwarzwald, Diözese Konstanz, und Graf H[einrich] von Fürstenberg die<br />

Kenntnisnahme <strong>de</strong>s Nachstehen<strong>de</strong>n mit Gruß. Alle mögen erkennen, dass es uns nutzbringend<br />

erscheint, dass die Brü<strong>de</strong>r Nikolaus und Berthold von Tanneck <strong>de</strong>n ehrwürdigen Damen in Christus,<br />

<strong>de</strong>r Meisterin .. und <strong>de</strong>m Konvent <strong>de</strong>r Sanktimonialen in Frie<strong>de</strong>nweiler, ihren Hof mit allem<br />

Zubehör, <strong>de</strong>r gelegen ist im Ort Unadingen und <strong>de</strong>n ein gewisser Boller bewirtschaftet, für eine<br />

Summe von 17 Mark reinen und rechtmäßigen Silbers verkauft haben, damit er von jenen [Sanktimonialen]<br />

auf ewig genutzt wird, jenen Ertrag bringt und sie frei über ihn verfügen. [<strong>Die</strong>s geschah,]<br />

in<strong>de</strong>m sie [die bei<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>r] auf alles verzichteten, was <strong>de</strong>n Ausgang <strong>de</strong>s vorgenannten<br />

Kaufes behin<strong>de</strong>rt hätte, und in<strong>de</strong>m sie entschie<strong>de</strong>n, Bürgen <strong>de</strong>s besagten Kaufes zu sein. Und<br />

damit dies alles regelgerecht von statten geht, während auch alle, die damit üblicherweise befasst<br />

sind o<strong>de</strong>r sein müssen, dabei sind, haben wir auf Bitten einiger veranlasst, an <strong>de</strong>m hier und<br />

jetzt mit fester Kraft und unzweifelhaftem Zeugnis Ausformulierten unsere Siegel zu hängen. Zu<strong>de</strong>m<br />

sei allen bekannt, dass, als die besagten Damen uns, nämlich Graf H[einrich], zum Vogt ü-<br />

ber diesen Hof wählten, wir mit guter Treue versprochen haben, dass wir in Ausübung dieser<br />

Vogtei nur einen Scheffel Weizen, einen Scheffel Hafer und fünf Schillinge gewöhnlicher Münze<br />

je<strong>de</strong>s Jahr empfangen und diese [Sanktimonialen] in keiner Weise hinsichtlich <strong>de</strong>s besagten Hofes<br />

weiter beeinträchtigen. Wir haben <strong>de</strong>n Anwesen<strong>de</strong>n zugestan<strong>de</strong>n, dieses Versprechen für<br />

uns und unsere Erben einzuhalten. Ebenso ist zu wissen, dass auch die besagten Brü<strong>de</strong>r [<strong>de</strong>s<br />

<strong>Kloster</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>] ihre Besitzungen, gelegen in Reiselfingen, die ein gewisser Geselle bewirtschaftet<br />

und die je<strong>de</strong>s Jahr drei Scheffel Weizen zinsen, für dreißig Mark Silber an die besagten<br />

Damen verkauft haben, damit diese und <strong>de</strong>ren <strong>Kloster</strong> auf ewig darüber verfügen.<br />

Gegeben und verhan<strong>de</strong>lt im Jahr <strong>de</strong>s Herrn 1270, am Anfang <strong>de</strong>s Monats Mai [1. Mai]. (SP.D.)<br />

(SP.D.)<br />

Edition: FUB I 470. Originalurkun<strong>de</strong>, Latein, Siegel fehlen. Übersetzung: BUHLMANN.<br />

M.7. Quelle: Leibgeding für Katharina von Fürstenberg (1321 Februar 14)<br />

Das <strong>Kloster</strong> Frie<strong>de</strong>nweiler diente auch <strong>de</strong>r Versorgung von Töchtern aus <strong>de</strong>m fürstenbergischen<br />

Grafenhaus. <strong>Die</strong> nachstehen<strong>de</strong> Urkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grafen Gebhard (†1337) und Egino von Fürstenberg<br />

(1284-1324) regelte das Leibgeding <strong>de</strong>r unehelichen Tochter Katharina <strong>de</strong>s Konstanzer Chorherrn<br />

Konrad von Fürstenberg (†1320), als diese in die Frauengemeinschaft eintrat.<br />

Wir graf Gebbart von Fúrstenberg, chorherr ze Kostentz, tun chunt allen <strong>de</strong>n, die disen brief ansehent<br />

o<strong>de</strong>r hörent lesen, daz wir mit verdachtem mut vnd mit gantzem willen vnsers bru<strong>de</strong>rs,<br />

graf Egen, vnd siner sún, graf Hansen vnd graf Götzen, vnd aller vnser erben han gegeben ze ainem<br />

rechten erb vnsers bru<strong>de</strong>r graf Chunrats seligen tohter Katerinen diu ze Fri<strong>de</strong>nwiler in <strong>de</strong>m<br />

kloster ist, ze niesen, die wil siu lebt, vnd ze haben driu phunt phening Prisger, die <strong>de</strong>nn ze Vilin-<br />

Michael Buhlmann, <strong>Die</strong> <strong>vom</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>abhängigen</strong> Gemeinschaften 10

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