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Die vom Kloster St. Georgen abhängigen ... - Baarverein.de

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und zahlte so alles in diesem Jahr. […]<br />

Edition: FUB V 197. Verzeichnis <strong>de</strong>r geistlichen Einkünfte im Bistum Konstanz, Latein. Übersetzung:<br />

BUHLMANN.<br />

Wir beachten im Folgen<strong>de</strong>n in etwa die in <strong>de</strong>r Übersicht vorgegebene chronologische Reihenfolge<br />

in <strong>de</strong>r Einrichtung <strong>de</strong>r Kommunitäten und Priorate durch <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Äbte und<br />

Mönche.<br />

Frauenkloster Amtenhausen auf <strong>de</strong>r Baar<br />

In <strong>de</strong>r Gründungsphase <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>s stand vielleicht auf <strong>de</strong>m „Scheitel Alemannniens“ ein<br />

Doppelkloster, d.h. eine aufeinan<strong>de</strong>r bezogene Männer- und Frauenkommunität, typisch für<br />

die Hirsauer Reform. Doch geben hinsichtlich <strong>de</strong>r Existenz einer Frauenkommunität unsere<br />

Quellen keine ein<strong>de</strong>utige Auskunft. Lediglich die Theogervita (Q.Tl.III: D.1.) spielt mit ihren<br />

Äußerungen zum Verhältnis <strong>de</strong>r Frauen zu Theoger vielleicht darauf an. <strong>Die</strong> Existenz <strong>de</strong>s<br />

Doppelklosters, wenn es <strong>de</strong>nn bestan<strong>de</strong>n hat, wird aber die ersten Jahre nach <strong>de</strong>r <strong>Kloster</strong>gründung<br />

nicht überdauert haben. Wir können uns eine Umsiedlung <strong>de</strong>r Nonnen vorstellen,<br />

die vielleicht nach Amtenhausen gingen.<br />

Amtenhausen, das <strong>Kloster</strong> auf <strong>de</strong>r Baar und <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Tochterkloster bzw. Priorat, war<br />

eine Gründung Theogers, die wir kurz nach 1100 und vor <strong>de</strong>m Jahr 1107 ansetzen können.<br />

Das Nonnenkloster hatte einen beträchtlichen Umfang. Der Vita Theogeri zufolge sollen dort<br />

ca. einhun<strong>de</strong>rt Nonnen gelebt haben. I<strong>de</strong>eller Mittelpunkt <strong>de</strong>r Gemeinschaft war die „heiligste“<br />

Beatrix, die auch und gera<strong>de</strong> nach ihrem Tod Verehrung fand. Auf Grund seiner Größe<br />

könnten von Amtenhausen aus Sanktimonialen das nach 1123 gegrün<strong>de</strong>te <strong>Kloster</strong> Frie<strong>de</strong>nweiler<br />

besie<strong>de</strong>lt haben. Auch die Besiedlung <strong>de</strong>s Frauenklosters von Admont soll mit Amtenhausener<br />

Nonnen erfolgt sein (Q.Tl.VIII). Dasselbe gilt für das <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Priorat<br />

Urspring.<br />

In <strong>de</strong>n <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Papsturkun<strong>de</strong>n von 1139 und 1179 (Q.Tl.IV) erscheint Amtenhausen<br />

als cella, <strong>Kloster</strong>zelle, im <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Besitz. Daran sollte sich in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Jahrhun<strong>de</strong>rten<br />

nichts än<strong>de</strong>rn, jedoch kam es 1386 zu einem Ausgleich zwischen <strong>de</strong>m Abt <strong>de</strong>s<br />

Schwarzwaldklosters und Meisterin und Konvent von Amtenhausen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Abt die geistliche<br />

Aufsicht beließ und die freie Wahl <strong>de</strong>r Meisterin im Nonnenkonvent festsetzte. 1802/08<br />

wur<strong>de</strong> das Frauenkloster säkularisiert.<br />

M.2. Quelle: Amtenhausener Zinsro<strong>de</strong>l (1312 August 2 und später)<br />

Hinsichtlich <strong>de</strong>r Amtenhausener Geschichtsquellen beginnen wir mit <strong>de</strong>n Zinsrö<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>s <strong>Kloster</strong>s,<br />

die ab 1312 einen Überblick über Besitz und Grundherrschaft <strong>de</strong>r geistlichen Kommunität geben<br />

und die Einnahmen aus <strong>de</strong>n Gütern aufzeichnen.<br />

Im Namen Gottes amen. <strong>Die</strong>s sind die Zinsen <strong>de</strong>s <strong>Kloster</strong>s Amtenhausen, die aufgeschrieben<br />

wur<strong>de</strong>n, als man von Gottes Geburt an dreizehnhun<strong>de</strong>rt Jahre und das zwölfte Jahr zählte, am<br />

<strong>St</strong>. <strong>St</strong>efanstag im August [2. August].<br />

Der erste [Ort mit Besitz] ist Marbach. Daz sind die Zinsen in Marbach: Der Hof zahlt je<strong>de</strong>s Jahr<br />

42 Scheffel Korn und genauso viel Hafer und 1 Breisgauer Pfund und 2 Viertel Eier. Johann <strong>de</strong>r<br />

Ritter zahlt von einem Gut 11 ½ Scheffel Korn und ebensoviel Hafer und ½ Viertel Eier und 1<br />

Breisgauer Pfund. <strong>Die</strong> Mühle zahlt je<strong>de</strong>s Jahr 12 Scheffel Korn und ebensoviel Mühlkorn und<br />

ze[hn] Breisgauer Pfund und 1 Viertel Eier und 2 Bäume sägen.<br />

<strong>Die</strong>s sind die Ruten zu Bietunaiche: […]<br />

<strong>Die</strong>s sind die Güter, die wir in Dürrheim haben: Der Hof gibt 36 Scheffel Korn und ebensoviel Hafer<br />

und 1 Breisgauer Pfund und 1 Viertel Eier. Heinrich Bulant hat ein Gut, das zinst 1 Malter Korn<br />

und 3 Scheffel Hafer und 1 Viertel Wein. Eberhard Bulant hat ein Gut, das zinst 5 Scheffel Korn<br />

Michael Buhlmann, <strong>Die</strong> <strong>vom</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>abhängigen</strong> Gemeinschaften 4

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