Die vom Kloster St. Georgen abhängigen ... - Baarverein.de
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<strong>Georgen</strong>er Abt Theoger grün<strong>de</strong>te nun das Frauenkloster, das gemäß einer Urkun<strong>de</strong> Papst<br />
Lucius’ III. (1181-1185) im Jahr 1184 <strong>de</strong>r Seelsorge <strong>de</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Kloster</strong>s unterstellt<br />
war (Q.Tl.IV: E.7.). Um 1400 wird ein <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Mönch als Prior erwähnt, ebenso Besitz<br />
<strong>de</strong>r Frauengemeinschaft in Geberschweier und Osenbach. Das <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Priorat gelangte<br />
im Jahr 1754 an das elsässische <strong>Kloster</strong> Ebersmünster.<br />
Benediktinerkloster Lixheim<br />
<strong>Die</strong> Vita Theogeri berichtet in einem eigenen Kapitel von <strong>de</strong>n Beziehungen zwischen <strong>de</strong>m<br />
Reformkloster <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> unter Abt Theoger und an<strong>de</strong>ren geistlichen Instituten (Q.Tl.III:<br />
D.1.: I,28). Abhängig von <strong>de</strong>r Intensität <strong>de</strong>r jeweiligen Beziehungen, geht die Vita zunächst<br />
auf die Anfänge <strong>de</strong>s lothringischen Männerklosters Lixheim ein. <strong>Die</strong> Gemeinschaft in <strong>de</strong>r<br />
Diözese Metz muss <strong>de</strong>mnach ein beson<strong>de</strong>res Verhältnis zu <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> gehabt haben, <strong>de</strong>nn<br />
schließlich han<strong>de</strong>lte es sich bei Lixheim um eine Gründung Theogers. Der Abt war <strong>de</strong>rjenige,<br />
<strong>de</strong>r die Wünsche und Vorstellungen eines Grafen Folmar kanalisierte und in zumin<strong>de</strong>st für<br />
das <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Kloster</strong> ertrag- und einflussreiche Perspektiven lenkte. Graf Folmar V. von<br />
Metz (†1111) – er war übrigens auch <strong>de</strong>r Vogt <strong>de</strong>r Metzer Bischofskirche – stellte <strong>de</strong>mnach<br />
seine Lixheimer Burg <strong>de</strong>r <strong>Kloster</strong>gründung zur Verfügung und unterstellte die entstan<strong>de</strong>ne<br />
Mönchsgemeinschaft <strong>de</strong>m Schwarzwaldkloster.<br />
Genaueres – auch hinsichtlich <strong>de</strong>r zeitlichen Einordnung <strong>de</strong>r Lixheimer Gründung – erfahren<br />
wir dann aus einer Urkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Königs Heinrich V. (1106-1125) <strong>vom</strong> 28. Januar<br />
1108. In <strong>de</strong>m Diplom bestätigte <strong>de</strong>r Herrscher die <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er Privilegien <strong>de</strong>r Päpste Urban<br />
II. (1088-1099) und Paschalis II. (1099-1118) (Q.Tl.IV: E.1.-E.2.), fügte aber noch mit <strong>de</strong>r<br />
versichern<strong>de</strong>n Unterordnung Lixheims unter das Schwarzwaldkloster die Gründungsgeschichte<br />
<strong>de</strong>r lothringischen Gemeinschaft an. Danach waren es <strong>de</strong>r eben genannte Folmar<br />
und sein gleichnamiger Sohn, die ihre Eigengüter in Lixheim und Saaralben zunächst in<br />
<strong>St</strong>raßburg – wohl zu Pfingsten 1107 in Anwesenheit König Heinrichs V. –, dann in Lixheim<br />
„über <strong>de</strong>n Reliquien <strong>de</strong>s heiligen Georg“ <strong>de</strong>m <strong>Kloster</strong> an <strong>de</strong>r Brigach übereignet hatten. <strong>Die</strong><br />
Mönchsgemeinschaft in <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> verpflichtete sich <strong>de</strong>mgegenüber, in Lixheim ein <strong>Kloster</strong><br />
zu errichten; dort sollten sieben Mönche aus <strong>de</strong>m Schwarzwald für das Seelenheil <strong>de</strong>r <strong>St</strong>ifter<br />
beten. Der ältere Folmar starb dann – <strong>de</strong>r Kopie einer Epitaphinschrift zufolge – am 25. Juni<br />
1111, und Heinrich V. – inzwischen Kaiser (1111) – versicherte in einer Urkun<strong>de</strong> <strong>vom</strong> 16. Juli<br />
1112 nochmals <strong>de</strong>m <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Kloster</strong> u.a. <strong>de</strong>n Besitz Lixheims (Q.Tl.V: F.1.). Zumin<strong>de</strong>st<br />
im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt blieb dann die Mönchsgemeinschaft auf diese Weise <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong><br />
untergeordnet, wie nicht zuletzt die auf 1163 datierte Urkun<strong>de</strong> Kaiser Friedrichs I. Barbarossa<br />
(1152-1190) beweist (Q.Tl.V.: F.2.). Letztere stammt damit aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s alexandrinischen<br />
Papstschismas (1159-1177) und brachte in <strong>de</strong>r damaligen politischen Situation Urkun<strong>de</strong>naussteller<br />
und -empfänger, <strong>de</strong>m Kaiser und <strong>de</strong>m <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>, Vorteile, band<br />
<strong>de</strong>r Kaiser die unter <strong>de</strong>r Vogtei <strong>de</strong>r Zähringer stehen<strong>de</strong> Mönchsgemeinschaft durch das Privileg<br />
an die staufische Politik. Von einem Repräsentanten <strong>de</strong>s nachgeordneten <strong>Kloster</strong>s Lixheim<br />
ist in <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong> übrigens nicht die Re<strong>de</strong>, während das <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong>er <strong>Kloster</strong> immer<br />
wie<strong>de</strong>r die Abhängigkeit Lixheims als Priorat <strong>de</strong>r Schwarzwaldabtei betonen ließ. So waren<br />
es auf Seiten <strong>de</strong>s Brigachklosters politische und wirtschaftliche Interessen, die zur Ausstellung<br />
<strong>de</strong>r Lixheimer Urkun<strong>de</strong> führten. Das ehemals päpstlich orientierte Reformkloster <strong>St</strong>.<br />
<strong>Georgen</strong>, das in <strong>de</strong>r Zeit seines Abts Theoger eine Vielzahl von Klöstern im Sinne <strong>de</strong>r Kir-<br />
Michael Buhlmann, <strong>Die</strong> <strong>vom</strong> <strong>Kloster</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georgen</strong> <strong>abhängigen</strong> Gemeinschaften 8