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Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...

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1<br />

Das Lan<strong>des</strong>gesetz vom 25. Juli 1970, Nr. 16, welches das Lan<strong>des</strong>gesetz vom 24. Juli 1957,<br />

Nr. 8 ersetzte, stellte den Landschaftsschutz in Südtirol auf eine gänzlich neue gesetzliche<br />

Grundlage, man kann auch sagen, dass die Materie vollkommen neu geregelt wurde.<br />

Eine maßgebliche Novellierung <strong>des</strong> <strong>Landschaftsschutzes</strong> erfolgte durch das Staatsgesetz<br />

vom 8. August 1985, Nr. 431, das auch als „Galasso-Gesetz“ bekannt ist und in gewisser Hinsicht<br />

eines der wichtigsten Umweltschutzgesetze war. Im Gegensatz zu den anderen Umweltschutzgesetzen,<br />

die zumeist gewisse Fachbereiche regeln (z. B. Gewässerschutz, Bodenschutz<br />

usw.), ist dieses Gesetz auf den Schutz <strong>des</strong> Gebietes in all seinen Komponenten ausgerichtet. 5<br />

Das Galasso-Gesetz, als staatliches Reformgesetz zum Natur- und Landschaftsschutz, enthält<br />

folgende Grundsätze, die auch in der Autonomen Provinz Bozen Anwendung finden:<br />

1. Bestimmte Gebiete sind kraft Gesetzes unter Schutz gestellt (z. B. Gebiete über 1.600 m<br />

Meereshöhe, Gletscher usw.).<br />

2. Die Regionen sind verpflichtet, Landschaftsschutzpläne zu erstellen.<br />

3. Eingriffe ohne Landschaftsschutzermächtigung im Bereich der geschützten Gebiete ziehen<br />

strafrechtliche Sanktionen nach sich.<br />

Das Verfassungsgerichtshofurteil vom 27. Juni 1986, Nr. 151 legte fest, dass diese Grundsätze<br />

auch von der Autonomen Provinz Bozen berücksichtigt werden müssen, da gemäß Artikel<br />

4 <strong>des</strong> Autonomiestatutes auch in den Bereichen primärer Gesetzgebungskompetenz (siehe Artikel<br />

8 Ziffer 6 <strong>des</strong> Autonomiestatutes) die grundlegenden Bestimmungen der wirtschaftlich-sozialen<br />

Reformen der Republik berücksichtigt werden müssen. 6 Deshalb erfolgte mit Lan<strong>des</strong>gesetz<br />

vom 23. Dezember 1987, Nr. 35 die Anpassung an diese grundlegenden Bestimmungen<br />

und das Lan<strong>des</strong>gesetz vom 25. Juli 1970, Nr. 16 wurde entsprechend abgeändert und ergänzt.<br />

Laut Rechtssprechung <strong>des</strong> Kassationsgerichts ist die landschaftliche Unterschutzstellung im<br />

Sinne <strong>des</strong> Galasso-Gesetzes als Min<strong>des</strong>tschutzstandard angelegt und kann von den Autonomen<br />

Provinzen und den Regionen ausschließlich im Sinne von restriktiveren Regelungen, welche eine<br />

Ausweitung der Schutzbindung mit sich bringen, geändert werden 7 .<br />

Am 1. Mai 2004 trat der Einheitstext der Kultur- und Landschaftsgüter – gesetzesvertreten<strong>des</strong><br />

Dekret vom 22. Jänner 2004, Nr. 42, nach dem zuständigen Minister auch „Codice Urbani“<br />

genannt, in Kraft und hob den zwischenzeitlich ergangenen Einheitstext der Kultur­ und<br />

Landschaftsgüter – gesetzesvertreten<strong>des</strong> Dekret Nr. 490/1999 – bereits nach wenigen Jahren<br />

wieder auf. Die Aufhebung war im Wesentlichen auf zwei Gründe zurückzuführen: Einerseits hatte<br />

der Einheitstext keinen innovativen Charakter, sondern führte lediglich die Bestimmungen<br />

5<br />

Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 27.06.1986, Nr. 151 hinsichtlich <strong>des</strong> von mehreren Regionen (u.a.<br />

auch von der Autonomen Provinz Bozen) angefochtenen Galasso-Gesetzes: „La normativa impugnata, invece, proprio<br />

per l’estensione e la correlativa intensità dell’intervento protettivo – imposizione del vincolo paesistico (e quindi<br />

preclusione di sostanziali alterazioni della forma del territorio) in ordine a vaste porzioni e a numerosi elementi<br />

del territorio stesso individuati secondo tipologie paesistiche ubicazionali o morfologiche rispondenti a criteri largamente<br />

diffusi e consolidati nel lungo tempo – introduce una tutela del paesaggio improntata a integralità e globalità,<br />

vale a dire implicante una riconsiderazione assidua dell’intero territorio nazionale alla luce e in attuazione del<br />

valore estetico­culturale. Una tutela così concepita è aderente al precetto dell’art. 9 Cost., il quale, secondo una<br />

scelta operata al più alto livello dell’ordinamento, assume il detto valore primario (cfr. sentenze di questa Corte n.<br />

94 del 1985 e n. 359 del 1985), cioè come in suscettivo di essere subordinato a qualsiasi altro.“<br />

6<br />

„Passando alla questione di fondo […], va preliminarmente rilevato che la natura di grande riforma economicosociale<br />

di una normativa non dipende dalla qualificazione che ne dia qualsiasi autorità […] né dalla stessa qualificazione<br />

che la normativa dia a se me<strong>des</strong>ima, ma dalla sua obbiettiva natura, accertabile da questa Corte (sentenza<br />

n. 219 del 1984). Ciò posto, è sufficiente osservare che il carattere di grande riforma economico-sociale è del<br />

tutto evidente nella nuova concezione della tutela paesaggistica che sta a base del decreto legge n. 312 del<br />

1985, convertito, con modificazioni, nella legge n. 431 del 1985. „<br />

7<br />

Siehe: Kassationsgericht, Strafsenat, Urteil vom 29. Jänner 2001, Nr. 11716: „Le norme della legge Galasso,<br />

pertanto, non possono essere modificate da disposizioni regionali successive, le quali, se contrastassero con i<br />

principi fissati da detta legge statale, sarebbero viziati da illegittimità costituzionale e, sempre secondo<br />

l’insegnamento del Giudice delle leggi, la possibilità per il legislatore regionale di modificare le previsioni della legge<br />

Galasso deve ritenersi limitata alle sole prescrizioni ampliative del vincolo paesaggistico, essendo esclusa la<br />

possibilità di intaccare, con legge o provvedimento regionale, la tutela „minimale“ preordinata dalla legge n. 431-<br />

1985 (vedi Corte Cost.: n. 327­1990)“<br />

12<br />

<strong>Rechtsgrundlagen</strong> Landschaftsschutz.indd 12<br />

20.11.2007 16:37:05 Uhr

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