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ö Schaftlnuer

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E. Knochenerkrankungen 37<br />

R<strong>ö</strong>ntgen: In der Wirbelsäule linden sich sog. Bahmenwirbel<br />

mit erhaltenen Außenkonturen. Die Spongiosa<br />

läßt eine v<strong>ö</strong>llig ungleichmäßige strähnige Osteoskle<br />

rose mit balkenartig verdickten Trägerknochen und<br />

großen Spongiosalücken dazwischen erkennen. Die<br />

Grund- und Deckplatten sind sklerotisch verbreitert.<br />

Im VVirbelk<strong>ö</strong>rper k<strong>ö</strong>nnen sich osteosklerotische und<br />

osteoporotische Schichten abzeichnen (Dreischichtwir<br />

bel), oder es kann eine v<strong>ö</strong>llige Sklerose bestehen<br />

(Elfenbeinwirbel). Schädelaufnahmen zeigen eine<br />

ungleichmäßige Verdickung der Kalotte mit sklero<br />

tisch verbreiterter und verdichteter Tabula interna.<br />

Insgesamt erscheinen die betroffenen Knochenab<br />

schnitte grob-schwammig aufgelockert, wobei zwi<br />

schen strähnigen sklerotischen Verdichtungen immer<br />

wieder grobe Aufhellungen sichtbar sind. Im Schenkel<br />

hals führt dies zu einer Abbiegung des proximalen<br />

Femurs mit Coxa vara (sog. Bischofsstab). In der<br />

Fibula sowie den Hand- und Fußwurzelknochen tritt<br />

eigenartigerweise der Knochen-Paget nicht auf.<br />

Pathologie: Der r<strong>ö</strong>ntgenologisch nachweisbare Kno<br />

chenumbau ist auch makroskopisch erkennbar: Die<br />

Wirbelk<strong>ö</strong>rper zeigen eine vergr<strong>ö</strong>berte Spongiosa mit<br />

prominenten Trägerknochen; die Schädelkalotte ist<br />

grob-spongi<strong>ö</strong>s verdickt. Die betroffenen Knochenteile<br />

erscheinen ungleichmäßig sklerotisch verdichtet mit<br />

eingeschlossenen Spongiosalücken. Die histologischen<br />

Strukturen sind sehr tyisch: Man sieht unterschiedlich<br />

breite Knochenbälkchen mit zahlreichen mehrkerni<br />

gen Osteoklasten und tiefen Resorptionslakunen an<br />

einer Seite. Auf der Gegenseite erkennt man Reihen<br />

aktivierter Osteoklasten. Somit findet gleichzeitig ein<br />

Knochenab- und -anbau statt. Innerhalb der Knochen<br />

bälkchen zeichnet sich ein Mosaikmuster irregulärer<br />

Kittlinien ab. Dieser Wirrwarr an kurzen, abgehackten<br />

Kittlinien (Breccie-Muster) ist für den Paget-Knochen<br />

kennzeichnend. Der Markraum ist von einem lockeren<br />

Granulations- und Bindegewebe mit zahlreichen aus<br />

geweiteten, blutgefüllten Gefäßen und einigen lymphoplasmazellulären<br />

Infiltraten ausgefüllt. Hier k<strong>ö</strong>nnen<br />

sich Faserknochenbälkchen ausdifferenzieren.<br />

Klinik: Der Knochenumbau bei der Ostitis deformans<br />

Paget erfolgt in Schüben, wobei es zu Schmerzen und<br />

Deformierungen kommt. Die alkalische Serumphosphatase<br />

ist erh<strong>ö</strong>ht. Vielfach entwickelt sich eine split<br />

terfreie pathologische Knochen Irak tu r. In 2-5% der<br />

Fälle entsteht ein Osteosarkom (Paget-Osteosarkom;<br />

s.S. 80) mit schlechter Prognose.<br />

Abb.E-23: Morbus Paget. Oben: Deutlich verdickte Schädel<br />

kalotte. Unten: Unregelmäßig verbreiterte Knochenbälkchen<br />

mit osteoblastären Anbau- und osteoklastären Abbaufronten<br />

sowie mosaikartiger Zeichnung der Kittlinien. HE-Fbg.

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