ö Schaftlnuer
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E. Knochenerkrankungen 39<br />
3.6 Hyperostosen<br />
Umschriebene Hyperostosen kommen reaktiv bedingt<br />
im Randbereich verschiedener Knochenerkrankungen<br />
sowie als eigenständige Krankheitsbilder vor. Sie las<br />
sen sich im Bereich der<br />
- Spongiosa bei Osteomyelitis, Knochennekrosen,<br />
langsam wachsenden primären und sekundären<br />
Knochenneubildungen sowie in der<br />
- Kortikalis bei Entzündungen, die von außen auf das<br />
Periost übergreifen, oder bei chronischer (traumati<br />
scher) Reizeinwirkung nachweisen.<br />
3.6.1 Hyperostosis frontalis interna<br />
Bei dieser Veränderung unbekannter Ätiologie liegt<br />
eine unregelmäßige Verdickung der Tabula interna<br />
und der Spongiosa des Os frontale vor. Sie stellt einen<br />
r<strong>ö</strong>ntgenologischen Zufallsbefund dar und wird häufi<br />
ger beim Morgagni-Syndrom (Fettsucht, Virilismus,<br />
Diabetes mellitus) beobachtet.<br />
Abb.E-25: Hyperostosis frontalis interna. Verdickung der<br />
Tabula interna des Os frontale.<br />
3.6.2 Osteoarthropathie hypertrophicans<br />
Pierre-Marie-Bamberger<br />
Schalenf<strong>ö</strong>rmige periostale Hyperostose, die bei ver<br />
schiedenen chronischen Lungenerkrankungen vor<br />
kommen kann, besonders im Bereich der langen<br />
Extremitätenknochen. Histologisch handelt es sich um<br />
neugebildeten Faserknochen, der radiär peripherwärts<br />
angeordnet ist.<br />
3.6.3 Melorheostose<br />
Diese seltene osteosklerotische Knochendysplasie<br />
unbekannter Ätiologie stellt eine schmerzhafte pro<br />
gressive Hyperostose dar, die in monostotischer oder<br />
polyostotischer Form bevorzugt in einer Extremität<br />
auftritt. Die Krankheil ist nicht erblich. In der Kindheit<br />
kommt es oft zur raschen Zunahme der Knochcnauflagerungen.<br />
Bei Erwachsenen ist der Verlauf dagegen<br />
langsam progredient und geht mit schmerzhaften<br />
Gelenkkontrakturen einher. Die Diagnose wird r<strong>ö</strong>ntge<br />
nologisch gestellt: Im R<strong>ö</strong>ntgenbild sind der Knochen<br />
außenfläche große, wulstig verkn<strong>ö</strong>cherte Massen auf<br />
gelagert, die den Eindruck erwecken, als würde Wachs<br />
an einer Kerze herunterrinnen. Die periostalen Mas<br />
sen erstrecken sich bis in den Knochenmarkraum und<br />
ragen weit in die Weichteile hinein. Die Veränderun<br />
gen lassen sich auch makroskopisch (insbesondere an<br />
Mazerationspräparaten) erkennen. Histologisch liegt<br />
ein ungeordnetes, dichtes Knochengewebe mit kleinen<br />
Osteozyten vor. Die Lücken sind von Fettgewebe aus<br />
gefüllt. Manchmal werden metaplastische Knorpel<br />
herde angetroffen.<br />
Abb. li-26: Melorheostose. Unregelmäßige Hyperostosen auf<br />
der Knochenoberfiäche im Mazerationspräparat (distaler<br />
Femur).