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Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 - Prof. Manfred Wilke

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zunächst sollte versucht werden <strong>in</strong> Verhandlungen der USA mit der Sowjetunion die Stationierung<br />

der SS-20 rückgängig zu machen. Sollte dies nicht gel<strong>in</strong>gen würde die NATO ihrerseits auch <strong>in</strong><br />

der Bundesrepublik amerikanische Persh<strong>in</strong>g-Raketen und Marschflugkörper stationieren. Die SPD<br />

verweigerte ihrem Kanzler <strong>in</strong> der Sicherheitspolitik die Gefolgschaft. Auch an der Frage der<br />

Bündnisloyalität zerbrach 1982 die sozial-liberale Koalition. Helmut Kohl wurde Schmidts<br />

Nachfolger als Bundeskanzler. Die Koalition von CDU/CSU und FDP setzte die Sicherheitspolitik<br />

von Schmidt fort. Die SPD kündigte dagegen auf ihrem Kölner Parteitag 1983, wenige Wochen<br />

bevor der Bundestag über die Stationierung amerikanischer Raketen entscheiden sollte, den<br />

NATO-Doppelbeschluss auf. Schmidt, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Partei bereits <strong>in</strong> der M<strong>in</strong>derheit, begründete vor<br />

den Delegierten, warum nach dem Scheitern der Genfer Verhandlungen zwischen den USA und<br />

der Sowjetunion über die SS 20-Vorrüstung die amerikanischen Persh<strong>in</strong>g-Raketen <strong>in</strong> der<br />

Bundesrepublik stationiert werden müssen; zwei zentrale Stichworte bestimmten se<strong>in</strong>e<br />

Argumentation: Bündnisloyalität und politisches Gleichgewicht.<br />

„Die Bundesrepublik Deutschland muß ihr Wort halten […]. Unsere eigenen Vorstellungen von der<br />

nötigen Gesamtstrategie des Bündnisses – und d.h., auch unser Wunsch nach Fortentwicklung<br />

unserer Ostpolitik - machen Solidarität und Kohärenz <strong>in</strong>nerhalb der Allianz zu e<strong>in</strong>em<br />

überragenden Gebot.<br />

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