Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 - Prof. Manfred Wilke
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Schon 1986 versuchte <strong>Honecker</strong> <strong>in</strong> Moskau, die DDR vor den Folgen von Gorbatschows<br />
Reformpolitik abzuschirmen. Se<strong>in</strong>e Beunruhigung durch die Worte russischer Dichter, die von der<br />
e<strong>in</strong>en deutschen Literatur sprachen und die Wiedervere<strong>in</strong>igung dieses großen Volkes wünschten,<br />
war begründet, wie sich 1989 zeigen sollte. Das Ende der SED-Diktatur begann mit der<br />
Durchsetzung der freien Rede <strong>in</strong> der DDR durch ihre Bürger.<br />
III. Moskau: „Wir werden <strong>Bonn</strong> nicht <strong>Honecker</strong> überlassen!“<br />
Wenige Tage vor se<strong>in</strong>em Gespräch mit <strong>Honecker</strong> hatte Gorbatschow selbst die Fragen der<br />
sowjetischen Deutschlandpolitik im Kreml aufgeworfen. „Die BRD ist an Beziehungen zu<br />
Osteuropa <strong>in</strong>teressiert. Wir s<strong>in</strong>d dafür. Doch wir sehen die Absichten. <strong>Honecker</strong> krümmt sich,<br />
wenn wir ihm > die Mauer< <strong>in</strong>s Gedächtnis rufen. Besser müssen wir mit mehr Takt darüber<br />
sprechen - über die Prozesse, die unausweichlich s<strong>in</strong>d. [...] Selbst werden wir die Frage des<br />
<strong>Besuch</strong>s <strong>Honecker</strong>s <strong>in</strong> der BRD nicht auf […] 7 .Alle sozialistischen Länder s<strong>in</strong>d verwundbar - wir<br />
können Sie alle verlieren. Die DDR ist stärker als die anderen, aber e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>igung mit der BRD<br />
7 Lücke im Dokument, soll wohl heißen „aufwerfen“.<br />
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