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iso_inf_ops_de_08:isla italiano - Ferien in Sizilien

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Caltanissetta<br />

24<br />

ie sizilianische Landschaft wird durch große<br />

DGegensätze gekennzeichnet: e<strong>in</strong>mal zeigt sie<br />

weiche L<strong>in</strong>ien und viel Grün, dann ist sie karstig<br />

und herb, und das Blau <strong>de</strong>s Meeres hebt sich<br />

gegen das Schwarz <strong>de</strong>s Vulkans und das Grau <strong>de</strong>r<br />

gefurchten Berge ab.<br />

Das Gelb <strong>de</strong>s Korns, <strong>de</strong>s Schwefels und <strong>de</strong>r<br />

Sonne ist die Farbe Caltanissettas.<br />

Diese Stadt, die auf e<strong>in</strong>em 600 m hohen Hügel<br />

liegt, ist vielleicht das antike Nissa, von <strong>de</strong>m<br />

Thukydi<strong>de</strong>s spricht, aber vielleicht ist sie auch erst<br />

<strong>in</strong> arabischer Zeit als Siedlung zu Füßen <strong>de</strong>s<br />

Kastells Pietrarossa entstan<strong>de</strong>n, an das sich<br />

Häuser und Hütten anklammern.<br />

Im Jahre 1<strong>08</strong>6 beg<strong>in</strong>nt mit <strong>de</strong>r Eroberung<br />

durch die Normannen ihre Feudalgeschichte, die<br />

sich über Jahrhun<strong>de</strong>rte h<strong>in</strong> bis <strong>in</strong> nicht allzuferne<br />

Vergangenheit erstreckt.<br />

Großen Wohlstand erlangte sie durch <strong>de</strong>n<br />

Schwefelabbau <strong>in</strong> M<strong>in</strong>en, <strong>de</strong>r Anfang unseres<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts se<strong>in</strong>en Höhepunkt erreichte. Heute<br />

haben viele Schächte wegen <strong>de</strong>r Konkurrenz auf<br />

<strong>de</strong>m Weltmarkt schließen müssen, und die Zeiten<br />

<strong>de</strong>r “carusi” (Bergwerksjungen) sche<strong>in</strong>en unendlich<br />

weit zurückzuliegen. Nun versucht man mittels<br />

e<strong>in</strong>er klugen Werbepolitik, die aufgegebenen<br />

M<strong>in</strong>en <strong>de</strong>n Bürgern als geschichtliche<br />

Er<strong>in</strong>nerungsstätten wie<strong>de</strong>r nahezubr<strong>in</strong>gen, und<br />

gibt damit auch <strong>de</strong>m Tourismus die Gelegenheit,<br />

diese Orte zu besuchen.<br />

Zur Besichtigung Caltanissettas benötigt man<br />

e<strong>in</strong>en Tag.<br />

Kunst<strong>de</strong>nkmäler<br />

Die Kathedrale - Die Santa Maria La Nova<br />

und San Michele geweihte Kirche wur<strong>de</strong> zwischen<br />

1570 und 1622 auf <strong>de</strong>m Platz Garibaldi errichtet.<br />

Ihre breite Fassa<strong>de</strong> wird von Lisenen unterteilt<br />

und von zwei Campanilen von 1840 flankiert,<br />

während das Mittelportal <strong>in</strong> barokkisieren<strong>de</strong>m Stil<br />

erbaut ist.<br />

Die Decke <strong>de</strong>s Hauptschiffes wur<strong>de</strong> vom flämischen<br />

Maler Willem Borremans im Jahre 1720<br />

aus<strong>de</strong>koriert. Dieses Tonnengewölbe beherrschen<br />

drei große Kompositionen: die Unbefleckte<br />

Empfängnis, die Krönung <strong>de</strong>r Jungfrau und <strong>de</strong>r<br />

Triumph <strong>de</strong>s Hl. Michael. Um diese gruppieren<br />

sich “Heilige” die “Geschichte <strong>de</strong>s Hl. Petrus und<br />

Paulus” sowie “das Alte Testament”. Elegante<br />

Stuckaturen vervollständigen die Dekorationen<br />

<strong>de</strong>s Hauptschiffs. Borremans verdanken wir auch<br />

die große Altartafel im Chor, die “Jungfrau und<br />

Heilige” darstellt. Unter <strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Kirche aufbewahrten<br />

Kunstwerken bef<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich e<strong>in</strong>e wun<strong>de</strong>rschöne<br />

Holzstatue aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt von Li<br />

Volsi, die die Jungfrau Maria <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gewand<br />

aus Silbertäfelchen darstellt, e<strong>in</strong>e prächtige Orgel<br />

mit Kantorei und geschnitzten, bemalten und vergol<strong>de</strong>ten<br />

Panelen aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt sowie<br />

an <strong>de</strong>r rechten Chorwand und im l<strong>in</strong>ken<br />

Haupthaus e<strong>in</strong> Frate Umile von Petralia zugeschriebenes<br />

Kruzifix. Im Kirchenschatz wird<br />

außer<strong>de</strong>m e<strong>in</strong>e wertvolle gotische Monstranz aus<br />

<strong>de</strong>m 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt aufbewahrt.<br />

Der Kathedrale gegenüber bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

Mitte <strong>de</strong>s Platzes die schöne Fontana <strong>de</strong>l Tritone<br />

(Tritonsbrunnen) mit e<strong>in</strong>er 1956 vom örtlichen<br />

Bildhauer Tripisciano erstellten Bronzegruppe, die<br />

berühmte, gleichartig gestaltete mythologische<br />

Gruppen <strong>de</strong>r Antike nachbil<strong>de</strong>t.<br />

Palast Moncada - Er erhebt sich l<strong>in</strong>ks vom<br />

Rathaus und zeigt mit se<strong>in</strong>em Prospekt auf die via<br />

Matteotti. Er wur<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n Jahren 1635<br />

und 1638 im Auftrag von Don Luigi Guglielmo<br />

Moncada, <strong>de</strong>m Vizekönig von Sard<strong>in</strong>ien und<br />

<strong>Sizilien</strong> und Grafen von Caltanissetta, erbaut,<br />

blieb jedoch unvollen<strong>de</strong>t, vielleicht aus<br />

Geldmangel o<strong>de</strong>r weil Don Luigi nach Spanien<br />

versetzt wur<strong>de</strong>. Mit se<strong>in</strong>em monumentalen Äußeren<br />

und <strong>de</strong>n weit ausla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Innenräumen stellt<br />

<strong>de</strong>r Palast e<strong>in</strong>e Synthese <strong>de</strong>s sizilianischen Barocks<br />

dar. Die Fassa<strong>de</strong> schmücken riesige Balkonstützen<br />

<strong>in</strong> Mensch- und Tiergestalt, die vielleicht als<br />

Ausdruck <strong>de</strong>r Macht <strong>de</strong>s Erbauers zu werten s<strong>in</strong>d.<br />

Der Palast, <strong>de</strong>ssen massive Mauern zwei Meter<br />

dick s<strong>in</strong>d, wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Entwurf <strong>de</strong>s<br />

Kapuz<strong>in</strong>erpaters Fra’ Pietro da Genova begonnen,<br />

und zu se<strong>in</strong>em Bau wur<strong>de</strong>n Ste<strong>in</strong>e und<br />

schmücken<strong>de</strong> Bauelemente aus <strong>de</strong>m Kastell von<br />

Pietrarossa sowie Kalkste<strong>in</strong> <strong>de</strong>s Berges Gebel-<br />

Habib verwandt.<br />

Das Innere <strong>de</strong>s Palastes, <strong>de</strong>r seit 1819 150<br />

Jahre lang Sitz <strong>de</strong>s Gerichts, <strong>de</strong>s Strafgerichts, <strong>de</strong>r<br />

Königlichen Prokura sowie <strong>de</strong>r Prokura<br />

Mandamentale war, hat durch die Anpassung <strong>de</strong>r<br />

Räume an ihre neuen Aufgaben schwere Schä<strong>de</strong>n<br />

erlitten. Erhalten ist noch e<strong>in</strong> unterirdischer<br />

Gang, (<strong>de</strong>r sogenannte “u trabuccu”), <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n<br />

unter <strong>de</strong>m Palast bef<strong>in</strong>dlichen Gefängnisräumen<br />

<strong>in</strong> die Nähe <strong>de</strong>s Konvents <strong>de</strong>r Kapuz<strong>in</strong>er <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

viale Reg<strong>in</strong>a Margherita führte. In ihm verschwan<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Legen<strong>de</strong> nach diejenigen, die nicht<br />

gera<strong>de</strong> die Sympathie <strong>de</strong>s Herrn genossen.<br />

Die Kirche Sant'Agata al Collegio - Sie<br />

wur<strong>de</strong> 1605 von <strong>de</strong>n Jesuiten begonnen und zeichnet<br />

sich äußerlich durch e<strong>in</strong>e strenge Fassa<strong>de</strong> aus,<br />

die von Natale Mesucci entworfen wur<strong>de</strong>. Das<br />

Innere ist <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es griechischen Kreuzes<br />

angelegt und mit reichen Marmor<strong>in</strong>tarsien <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>utlich barockem Stil ausgestattet.<br />

Bemerkenswert ist <strong>de</strong>r Altar <strong>de</strong>r Madonna <strong>de</strong>l<br />

Carm<strong>in</strong>e am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s rechten Querhauses, <strong>de</strong>ssen<br />

Antependium ebenfalls überreich <strong>in</strong> verschie<strong>de</strong>nfarbigem<br />

Marmor <strong>de</strong>koriert ist. Gegenüber im l<strong>in</strong>ken<br />

Querhaus bef<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich e<strong>in</strong> ähnlicher Altar,<br />

<strong>de</strong>r mit e<strong>in</strong>er großen Altartafel aus Marmor von<br />

Ignazio Marabitti geschmückt ist, welche die<br />

Inschrlft “S. Ignazio <strong>in</strong> gloria” trägt. Diesem<br />

Künstler verdanken wir auch <strong>de</strong>n<br />

Marmorrahmen, <strong>de</strong>r das große Altarbild von<br />

Agost<strong>in</strong>o Scilla e<strong><strong>in</strong>f</strong>aßt, das auf <strong>de</strong>m Hauptaltar<br />

steht und aus <strong>de</strong>m 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt stammt.<br />

Das Kastell von Pietrarossa - Es liegt auf<br />

e<strong>in</strong>em alle<strong>in</strong>stehen<strong>de</strong>n Felsen und ist das e<strong>in</strong>zige<br />

Innersiziliens, das <strong>in</strong> die städtische Anlage mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen ist. Es ist arabischen Ursprungs und<br />

bezeichnet das Zentrum, um das herum sich die<br />

neue Stadtanlage gebil<strong>de</strong>t hatte, nach<strong>de</strong>m das<br />

Gebiet von Sabuc<strong>in</strong>a-Santo Spirito verlassen wor<strong>de</strong>n<br />

war, wo h<strong>in</strong>gegen sich die E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> vor-

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