iso_inf_ops_de_08:isla italiano - Ferien in Sizilien

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Palermo
irgendwo haben so viele Menschen unter-
Herkunft Halt gemacht wie in
Nschiedlicher
Sizilien, haben sich getroffen, sich geliebt,
bekämpft oder halbwegs ertragen.
Fast transparent wirkende helle Augen, die
unter schwarzen Locken hervorluken, Wörter arabischer
Herkunft, die sich mit französischen Begriffen
kreuzen, klare hellenische, geometrische Formen im
Verein mit barocken Voluten und lüstern
geschwungenen Jugendstillinien sind das Ergebnis
dieser Vermengung, und die Hauptstadt Palermo
ist das reifste Ergebnis dieser Vergangenheit.
Eine Vergangenheit, die in Palermo schlanke
punische Säulenreihen, rote islamische Kuppeln,
Gärten und Wasserlaufe, prachtvolle Adelspaläste
und monumentale Kirchen, Vizekönige und
Heilige hervorgebracht hat.
Die Stadt wurde vor fast 3000 Jahren von den
Phöniziern am Meeresstrand erbaut, und ihr
damaliger Name war wohl Ziz: Blume. Sie ist
gewiß sehr schön gewesen, auch wenn heute von
jener Stadt nichts anderes erhalten geblieben ist
als die Spuren der ersten Stadtanlage, deren
Grundriß über Jahrhunderte hinweg unverändert
blieb: eine lange Hauptstraße, die vom Meer zum
niedrigen Hügel führt, wo sich einstmals wie
heute der Regierungspalast erhebt.
Die Stadt war der Stützpunkt der Karthager,
und wurde nach deren Niederlage gegen die
Römer von diesen besetzt. Auch aus römischer
Zeit ist fast keine Spur erhalten geblieben, obgleich
sich die Stadt zu einer florierenden Gemeinde entwickelte.
Sie lag allerdings im Verhältnis zum
Herzen des Imperiums in einer Randposition und
geriet noch weiter abseits, als Sizilien dem
Herrschaftsbereich des Oströmischen Reiches mit
seiner Hauptstadt Konstantinopel zugeschlagen
wurde.
831 fiel die Stadt nach einer fast einjährigen
Belagerungszeit in die Hände der Araber. Für die
Stadt begann nun ein neues Leben, und im Laufe
weniger Jahre verwandelte sie sich in eine glänzende
Metropole, die dank ihrer Pracht mit
Cordova und Kairo verglichen wurde. Paläste und
Moscheen erhoben sich zwischen den prächtigen
Gärten des “Medinas des Westens”, und das
Panorama zeichnete sich durch die Unzahl an
schlanken Minaretten aus. Die Stadt, die jetzt den
Namen Balarm trug, wurde zur Hauptstadt des
sizilianischen Emirats, und die Überlieferung
spricht von 300.000 Einwohnern.
1061 begann das Normannenheer unter dem
Grafen Roger und Robert Guiscard die Eroberung
Siziliens. Elf Jahre später stand es in Palermo. Die
Ankunft der neuen Herren bedeutete jedoch keineswegs
den Niedergang der islamischen Stadt.
Ganz im Gegenteil bedienten sich die Normannen
der Hilfe arabischer Architekten, um ihre glanzvollen
palermitanischen Wohnsitze zu errichten,
auch wenn sie andererseits die Moscheen zerstörten;
und wenn sie sich einesteils gänzlich der
Herrschaft über die Insel bemächtigten, so überließen
sie doch andernteils die Verwaltung des
Reiches islamischen Beamten. Unter Roger II.
erlangte Palermo als Hauptstadt des neu entstandenen
Normannenreiches nie gesehenen Glanz. Es