iso_inf_ops_de_08:isla italiano - Ferien in Sizilien
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Auf dieser<br />
Seite:<br />
Taorm<strong>in</strong>a, das<br />
antike Theater.<br />
Auf <strong>de</strong>r gegenüberliegen<strong>de</strong>n<br />
Seite: Tyndaris<br />
- die Reste <strong>de</strong>r<br />
Basilika, e<strong>in</strong>em<br />
großen<br />
Versammlungssaal<br />
<strong>de</strong>r e<strong>in</strong>en<br />
Zugang zur<br />
Agorà bot.<br />
46<br />
TYNDARIS<br />
Tyndaris, das e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r letzten griechischen<br />
Kolonien <strong>Sizilien</strong>s war, wur<strong>de</strong> 396 v.Chr. von<br />
Dionysios I. von Syrakus an <strong>de</strong>r Stätte <strong>de</strong>r alten<br />
sikulischen Siedlung Abaceno gegrün<strong>de</strong>t, um<br />
e<strong>in</strong>en militärischen Vorposten zur Verteidigung<br />
gegen die E<strong><strong>in</strong>f</strong>älle <strong>de</strong>r Karthager zu schaffen. Die<br />
rasch wachsen<strong>de</strong> Stadt übte e<strong>in</strong>e wichtige strategische<br />
Funktion bei <strong>de</strong>r Sicherung <strong>de</strong>r Schiffsrouten<br />
durch das Tyrrhenische Meer aus und war<br />
Augenzeuge <strong>de</strong>r verwickelten kriegerischen<br />
Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzungen zwischen Sikelioten,<br />
Karthagern und Römern um die Kontrolle <strong>de</strong>r<br />
Insel. Nach<strong>de</strong>m es 264 v.Chr. von <strong>de</strong>n Karthagern<br />
besetzt wor<strong>de</strong>n war, wur<strong>de</strong> es zehn Jahre darauf<br />
von <strong>de</strong>n Römern zurückerobert und schließlich zu<br />
e<strong>in</strong>er <strong>de</strong>r fünf römischen Kolonien erhoben mit<br />
allen Privilegien, die sich daraus ergaben. E<strong>in</strong><br />
enormer, erdbebenartiger Erdrutsch im Jahre 365<br />
n.Chr. sowie die 836 n.Chr. erfolgten<br />
Zerstörungen durch die Araber setzten <strong>de</strong>m<br />
Höhenflug Tyndaris’ e<strong>in</strong> En<strong>de</strong>, doch se<strong>in</strong>e<br />
Schönheit überlebte. Das wahrsche<strong>in</strong>lich zu En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 4. Jahrhun<strong>de</strong>rts v.Chr. erbaute Theater<br />
wur<strong>de</strong> völlig umgebaut und <strong>in</strong> römischer Zeit <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Arena veran<strong>de</strong>lt, wobei lei<strong>de</strong>r auch das<br />
Szenengebäu<strong>de</strong> zerstört wur<strong>de</strong>.<br />
Die Basilika war e<strong>in</strong> großer Rundbogensaal<br />
für Versammlungen, <strong>de</strong>r sich ursprünglich auf<br />
drei Ebenen entwickelte und Zugang zur Agora<br />
bot. Der Bau geht wahrsche<strong>in</strong>lich auf das En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s 1. Jahrhun<strong>de</strong>rts v.Chr. zurück und vere<strong>in</strong>t <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>zigartiger Weise griechische und römische<br />
Stile und Bautechniken. E<strong>in</strong>igermaßen erhalten<br />
geblieben ist nur das Erdgeschoß, das aus e<strong>in</strong>em<br />
e<strong>in</strong>zigen Schiff besteht, welches von neun Bögen<br />
überspannt wur<strong>de</strong>, von <strong>de</strong>nen zwei sowie Teile <strong>de</strong>r<br />
Außenwän<strong>de</strong> noch stehen, und von <strong>de</strong>nen e<strong>in</strong>er<br />
1956 wie<strong>de</strong>raufgerichtet wur<strong>de</strong>.<br />
Sehenswert s<strong>in</strong>d auch die Thermen, die vielleicht<br />
auf das 2. Jahrhun<strong>de</strong>rt n.Chr. zurückgehen<br />
und <strong>in</strong>teressante Mosaiken bergen; ebenfalls besichtigenswert<br />
s<strong>in</strong>d die aus <strong>de</strong>r Kaiserzeit stammen<strong>de</strong>n<br />
römischen Wohnhäuser mit ihren Innenhöfen und<br />
Säulen, das System <strong>de</strong>r Straßen, das auf drei<br />
Dekumanen basiert, die von steilen Nebenstraßen<br />
gekreuzt wer<strong>de</strong>n, sowie die langen Abschnitte <strong>de</strong>r<br />
Stadtmauer, die zu <strong>de</strong>n e<strong>in</strong>drucksvollsten und<br />
besterhaltenen <strong>Sizilien</strong>s zählt.<br />
Das Heiligtum <strong>de</strong>r Madonna <strong>de</strong>l T<strong>in</strong>dari<br />
erhebt sich an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>r antiken Agorà auf <strong>de</strong>r<br />
Spitze <strong>de</strong>s Kap Tyndaris. Das Bild <strong>de</strong>r schwarzen<br />
Madonna, e<strong>in</strong>er als wun<strong>de</strong>rtätig angesehenen<br />
byzant<strong>in</strong>ischen Arbeit, macht es zu e<strong>in</strong>em beliebten<br />
Wallfahrtsort. Tyndaris ist auch auf Grund se<strong>in</strong>es<br />
Panoramas und se<strong>in</strong>er Natur e<strong>in</strong>er <strong>de</strong>r schönsten<br />
Orte <strong>de</strong>r Insel: aus se<strong>in</strong>er Höhe von 230 m genießt<br />
<strong>de</strong>r Besucher e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Blick.<br />
E<strong>in</strong>er beson<strong>de</strong>ren Erwähnung wert ist die<br />
Lagune von Olivieri die heute e<strong>in</strong> Naturschutzgebiet<br />
ist. Dem Spiel <strong>de</strong>r Strömungen und Ti<strong>de</strong>n<br />
stark ausgesetzte und sich ständig verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
küstennahe Aufwerfungen aus Sand und Kies sowie<br />
drei Tümpel, Ver<strong>de</strong>, Mar<strong>in</strong>ello und Vergolo, bil<strong>de</strong>n<br />
diesen vor allem für die Vogelwelt wichtigen Ort, da<br />
er <strong>de</strong>n Zugvögeln e<strong>in</strong>en beliebten Ruheplatz bietet.