Download - UFA-Revue
Download - UFA-Revue
Download - UFA-Revue
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SO GELINGT DER MAISANBAU<br />
SONDERTHEMA<br />
KURZMELDUNGEN<br />
Maistag am Strickhof<br />
Am 5. Februar 2010 organisiert <strong>UFA</strong>-<br />
Samen wieder den beliebten Maistag am<br />
Strickhof Lindau (ZH). Das Programm<br />
umfasst unter anderem die Vor- und<br />
Nachteile der neuen Maissorten sowie die<br />
neuen Grundlagen für die Düngung im<br />
Acker- und Fütterbau (GRUDAF), welche<br />
Grossviehmast- oder gemischte Betriebe<br />
mit viel Silomaisanbau besonders<br />
betreffen.<br />
Maistag am Inforama Rütti<br />
In Zusammenarbeit mit der fenaco<br />
organisiert das Inforama im Jahr 2010 zwei<br />
Veranstaltungen zum Thema Mais. Am 2.<br />
Juni 2010 findet eine halbtägige Flurbegehung<br />
zu den Aktualitäten im Feld statt. Der<br />
Hauptanlass ist dann am 15. September<br />
2010. An diesem Tag werden folgende<br />
Aspekte thematisiert: Anbauverfahren<br />
(Pflug, Mulchsaat, Direktsaat, Streifenfrässaat),<br />
Pflanzenschutz, Maissorten,<br />
Saattermine und Saatdichte, Düngung,<br />
Fusarienproblematik, Fütterung (Schweine,<br />
Rindvieh), Maiskonservierung, Wirschaftlichkeitsüberlegungen<br />
sowie die Erntetechnik.<br />
Alle Veranstaltungen finden am<br />
Inforama Rütti in Zollikofen (BE) statt.<br />
Weitere Infos auf www.inforama2010.ch<br />
führt, wobei eine zusätzliche Düngung<br />
den Unkrautdruck noch erhöht. Nach<br />
der Blüte hatte die Düngung keinen statistisch<br />
signifikanten Einfluss mehr auf<br />
die Unkrautbedeckung, dafür gab es in<br />
dieser Phase bedeutende Sortenunterschiede.<br />
Unter dem Strich beeinflusste die reduzierte<br />
Bodenbearbeitung den Silomais-Trockensubstanzertrag<br />
(TS-Ertrag)<br />
leicht negativ. Dagegen steigerte die<br />
Düngung den TS-Ertrag signifikant. Er variierte<br />
zwischen 14 t auf ungedüngten<br />
Parzellen bis 18.3 t TS/ha bei NPK-Gaben<br />
von 85 kg N, 40 kg P 2<br />
O 5<br />
und 110 kg K 2<br />
0<br />
pro Hektare. Güllegaben mit 85 kg<br />
beziehungsweise 170 kg Total-N erreichten<br />
Erträge von 16.2 t beziehungsweise<br />
16.7 t TS pro Hektare. Mit der reduzierten<br />
Bodenbearbeitung traten an den Silomaiswurzeln<br />
besonders in 1 bis 10 cm<br />
Bodentiefe mehr Mykorrhizapilze auf als<br />
mit Pflug. Auch in 10 bis 20 cm Tiefe liess<br />
sich ein Effekt, wenn auch ein kleinerer,<br />
zu Gunsten der reduzierten Bodenbearbeitung<br />
feststellen. Wie erwartet wurden<br />
die Mykorrhizapilze durch Düngung reduziert.<br />
Die verschiedenen Silomaissorten<br />
hatten ebenfalls einen Einfluss auf<br />
das Mykorrhizavorkommen.<br />
Sorten reagieren unterschiedlich<br />
Nach einer vorläufigen Auswertung<br />
reagierten die Silomaissorten in<br />
Muri äusserst unterschiedlich auf die<br />
Düngung und Bodenbearbeitung. In der<br />
Pflugvariante fiel der Düngungseinfluss<br />
generell weniger stark aus, wohl wegen<br />
der stärkeren Durchlüftung des Bodens<br />
und der dadurch besseren Mineralisierung<br />
des bodenbürtigen Stickstoffs.<br />
Empfehlungen Für definitive Aussagen<br />
über den Effekt der reduzierten<br />
Bodenbearbeitung müssen noch Untersuchungen<br />
auf weiteren Standorten abgewartet<br />
werden. Bio-Landwirte, welche<br />
die reduzierte Bodenbearbeitung<br />
testen möchten, beginnen am besten<br />
immer zuerst auf kleinen Flächen, um<br />
das Risiko zu mindern. Das Risiko hält<br />
sich auch in Grenzen, wenn vorerst mit<br />
konkurrenzstarken Kulturen wie Getreide<br />
begonnen wird. Dauergrünland sollte<br />
auf jeden Fall bereits im frühen<br />
Herbst umgebrochen werden und zwischen<br />
der Bearbeitung und der Neuansaat<br />
sollte die Grasnarbe gut austrocknen<br />
können.<br />
<br />
Autor Matthias Roggli, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />
8401 Winterthur<br />
Dieser Artikel basiert auf dem Vor trag<br />
von Monika Messer, Forschungsinstitut<br />
für biologischen Landbau (FiBL) am<br />
Infotag vom 7. Dezember 2009 am LBBZ<br />
Arenenberg.<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 2 · 10<br />
… oder flach<br />
wendend<br />
mit Stoppelhobel.<br />
Totalschaden wegen Krähen<br />
2009 war ein Horrorjahr für manche Bio-<br />
Maisproduzenten. Während im konventionellen<br />
Anbau die Saatgutbeizung gegen<br />
Krähen eine gute Wirkung zeigt, gibt es im<br />
Bio-Anbau mehr Schwierigkeiten mit<br />
diesen schlauen Vögeln. Dabei hatte die<br />
Methode der Krähenrupfungen vorerst<br />
noch gut funktioniert, wie Hans Ramseier<br />
von der Schweizerischen Hochschule für<br />
Landwirtschaft in Zollikofen bestätigt. Die<br />
Federn wurden jeweils auf dem Maisfeld in<br />
Kreis form verteilt, damit es aussah, wie<br />
wenn ein Habicht am Werk gewesen sei.<br />
Mit der Zeit durchschauten die Krähen<br />
diese List. Da ihnen die gebeizten<br />
Maiskörner auf konventionellen Feldern<br />
nicht schme cken, ernähren sie sich<br />
vermehrt auf Bio-Maisfeldern oder von<br />
Sonnenblumen- und Gemüsekernen.<br />
Bio-Pflanzenschutzmittel<br />
gefragt<br />
Die wachsende Nachfrage nach Bio-Pro -<br />
dukten lässt auch den Bedarf an biologischen<br />
Pflanzenschutzmitteln ansteigen.<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan soll der wertmässige<br />
Umsatz mit Bio-Pflanzenschutzmitteln in<br />
Westeuropa und Nordamerika bis im Jahr<br />
2015 von momentan 590 auf 1020 Mio.<br />
Dollar wachsen. Berücksichtigt wurden in<br />
der Studie sowohl mikrobielle Biopestizide<br />
und biochemische Pestizide als auch<br />
Nutzinsekten.<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 2 2010 49