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3. Funktionsprinzip von DSC, DMA und DEA

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Untersuchung der Reaktionskinetik <strong>von</strong><br />

21 Photopolymeren im Dentalbereich<br />

plastischem zu elastischem Materialverhalten bestätigt die Beobachtungen während<br />

einer dynamisch-mechanischen Analyse (siehe Kap. <strong>3.</strong>2) <strong>und</strong> lässt eine analoge Deu-<br />

tung der Ergebnisse zu.<br />

Die Anregungsfrequenz ist für den Verlauf solcher <strong>DEA</strong>-Messkurven zwar weniger<br />

ausschlaggebend, jedoch verschieben sich jeweils Anfangs- <strong>und</strong> Endwert der Ionen-<br />

viskositätskurven um einen gewissen Offset (vgl. Bild <strong>3.</strong>13), der sich durch folgenden<br />

Zusammenhang erklären lässt [16]:<br />

1/µi ~ u = ε''r . ω . ε0 = ε''r . 2πf . ε0 (Gl. <strong>3.</strong>7)<br />

mit: µi : Ionenviskosität<br />

u : Ionenbeweglichkeit<br />

εr'' : Verlustzahl<br />

ω : Kreisfrequenz<br />

ε0 : Dielektrizitätskonstante im luftleeren Raum<br />

f : Anregungsfrequenz<br />

In Gleichung <strong>3.</strong>7 wird deutlich, dass mit steigender Messfrequenz f eine höhere Ionen-<br />

beweglichkeit u bei dielektrischen Messungen auftritt. Da die Ionenviskosität µi umge-<br />

kehrt proportional zu der Ionenbeweglichkeit ist, erklärt diese Gleichung, warum sich<br />

die Ionenviskositäts-Kurven bei steigender Messfrequenz zu niedrigeren Werten ver-<br />

schieben (vgl. Bild <strong>3.</strong>13).<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong>4 Besonderheiten bei der Untersuchung <strong>von</strong> Reaktivharzen<br />

Die <strong>DEA</strong> bietet über die Messung elektrischer Eigenschaften eine sehr sensitive Me-<br />

thode zur Charakterisierung des Aushärteverlaufs <strong>von</strong> Reaktivharzen. Die Empfind-<br />

lichkeit dieser Analyse ermöglicht darüber hinaus eine äußerst hohe Messrate <strong>von</strong> ca.<br />

20 s -1 <strong>und</strong> ist deshalb besonders für die Untersuchung <strong>von</strong> extrem kurzen Aushär-<br />

tungsprozessen <strong>von</strong> max. 2 Minuten geeignet. Allerdings wird <strong>von</strong> der <strong>DEA</strong> ab einer<br />

gewissen Annäherung des Vernetzungsgrades an den Endzustand keine Mess-<br />

wertänderung mehr wahrgenommen. D.h. diese Methode eignet sich nur für die ge-<br />

naue Untersuchung der anfänglichen Vernetzung. Bei den im Rahmen dieser Diplom-<br />

arbeit durchgeführten Analysen <strong>von</strong> Zahnfüllungs-Kompositen brachten etwa die ers-<br />

ten 20 s differenzierte Messwerte.

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