25.10.2012 Aufrufe

3. Funktionsprinzip von DSC, DMA und DEA

3. Funktionsprinzip von DSC, DMA und DEA

3. Funktionsprinzip von DSC, DMA und DEA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Untersuchung der Reaktionskinetik <strong>von</strong><br />

12 Photopolymeren im Dentalbereich<br />

Der Verlustfaktor tan δ beziffert das Verhältnis zwischen elastischem <strong>und</strong> plasti-<br />

schem Materialverhalten. Man spricht in diesem Zusammenhang auch <strong>von</strong> einer Pha-<br />

senverschiebung, welche sich aus dem Winkel δ ergibt <strong>und</strong> sich zwischen 0-90° be-<br />

läuft. Hierauf wird allerdings erst in Abschnitt <strong>3.</strong>2.2 genauer eingegangen. Gr<strong>und</strong>sätz-<br />

lich gilt aber bei rein plastischem Verhalten: E* = E'', E' = 0 <strong>und</strong> δ = 90 °. Bei rein elas-<br />

tischem Verhalten ist E* = E', E'' = 0 <strong>und</strong> δ = 0 °.<br />

Insgesamt ist diese komplexe Darstellung der Steifigkeit in der Lage das viskoelasti-<br />

sche Materialverhalten eines Kunststoffes ganzheitlich zu beschreiben. Einflüsse<br />

durch Temperatur <strong>und</strong> Belastungsgeschwindigkeit auf das Werkstoffverhalten können<br />

somit über die bloße Feststellung des Betrags der Steifigkeit hinaus noch Aussagen<br />

über die Veränderung der Viskoelastizität treffen.<br />

<strong>3.</strong>2.2 Messprinzip [10]<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich werden bei der <strong>DMA</strong> Probenkörper unterschiedlicher Geometrien einer<br />

schwingenden Belastung (Erregersignal) ausgesetzt <strong>und</strong> das sich darauf einstellende<br />

Materialverhalten (Antwortsignal) erfasst. Zwei Messmethoden werden dabei unter-<br />

schieden, die kraft- <strong>und</strong> dehnungsgesteuerte Messung<br />

Bei der kraftgesteuerten Messung wird eine zyklisch angreifende Kraft vorgegeben,<br />

aus der sich ebenso die Belas-<br />

tungsspannung ergibt. Als Folge<br />

der Belastung gibt der Proben-<br />

körper nach <strong>und</strong> verformt sich<br />

ebenfalls zyklisch. Hieraus wird<br />

die Dehnung bestimmt.<br />

Bei der dehnungsgesteuerten<br />

Messung verfährt man genau<br />

umgekehrt. Die Probe wird um<br />

einen definierten Betrag verformt<br />

<strong>und</strong> es baut sich eine Spannung<br />

auf. Diese leitet sich <strong>von</strong> der<br />

gemessenen Lagerkraft unter<br />

Berücksichtigung der Probenge-<br />

ometrie ab.<br />

Spannung σ / Dehnung ε<br />

Phasenverschiebung<br />

∆t = = δ δ / ω<br />

(zeitlich)<br />

σ 0<br />

ε0<br />

Periodendauer<br />

T = 2π / ω<br />

Zeit<br />

Bild <strong>3.</strong>8:<br />

Schematische Darstellung der Signale eines kraftgesteuerten<br />

Schwingversuchs:<br />

σ0: max. Spannungsbelastung, ε0: max. resultierende<br />

Dehnung, δ: Phasenverschiebungswinkel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!