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Flugleiter - GdF

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Bericht aus der TK<br />

der flugleiter 2011/04/05<br />

Am 15.07.2011 fand der Validierungsauftakt zu BAG statt.<br />

Beginnen wir kurz mit unseren Ergebnissen: Wir haben für<br />

die meisten EBG‘n und Türme keine Veränderungen ermittelt.<br />

Ausnahmen sind die TWR München und Erfurt, die eine<br />

Gruppe nach oben sowie Köln und Nürnberg, die eine Gruppe<br />

nach unten gehen, wobei Erfurt eine Besonderheit darstellt.<br />

Die DFS hat es hier geschafft, im Durchschnitt ca. 12 Stunden<br />

pro Tag eine Einfachbesetzung zu produzieren, die in<br />

der Spitze sogar bis zu 21 Stunden an einem Tag betrug! Das<br />

alles über acht Monate, bei nicht vorhandenem Radar und<br />

Bodenradar. Das nennt man Personalplanung „at it’s best…“<br />

und „Sicherheit als oberstes Gebot“. In den Kontrollzentralen<br />

haben wir für drei EBG‘n eine Herabstufung um eine<br />

Gruppe ermittelt. Dies sind die EBG Süd in München und die<br />

EBG‘n Süd und Ost A in Bremen. Wir denken, dass diese korrekte<br />

und unaufgeregte Ermittlung der Werte trotz der augenblicklichen<br />

Lage ein vernünftiger Ansatz ist und wieder<br />

einmal eine Handreichung der <strong>GdF</strong> gegenüber der DFS darstellte.<br />

Die DFS entgegnete mit einem umfangreichen Absenkungskatalog.<br />

Mit der neuen Bezugsgröße „Personalsoll“<br />

wurde die zukünftige Mehrbelastung für alle Bereiche<br />

begründet. Wenn nicht schon zum Thema VTV und ETV die<br />

aktuelle Situation eskaliert wäre, zu diesem Thema läge voraussichtlich<br />

das Ergebnis einer Urabstimmung bei mehr als<br />

99 %. Allerdings wird das Bild der Geschäftsführung gegenüber<br />

ihren Mitarbeitern rund. Der DFS fehlen ca. 400 Fluglotsen<br />

zur sicheren und wirtschaftlichen Abwicklung des Luftverkehrs<br />

über Deutschland. Alles in allem muss man der DFS<br />

aber zugestehen, dass sie sehr konsequent versucht, ihr<br />

Personalproblem auf dem Rücken der Mitarbeiter zu lösen.<br />

EBG‘n, die seit Jahren mit einem Personalminus von 30 % und<br />

mehr leben mit einer Berechnung auf Basis des Personalsolls<br />

zwei Gruppen herabzustufen, das ist wirklich pfiffig.<br />

Krankentarifvertrag/KTV<br />

Hier wurde der <strong>GdF</strong> schon vor längerer Zeit von der DFS die<br />

Übermittlung einer überarbeiteten Version des KTV versprochen.<br />

Auch hier blieb es bis zum heutigen Tage bei der bloßen Ankündigung,<br />

so dass die TK auch in diesem Bereich eine fristgerechte<br />

Kündigung zum 31.12.2011 beschloss. Sollte sich<br />

hier keine kurzfristige Lösung abzeichnen, wird die TK ihre<br />

eigenen Vorstellungen für einen neuen KTV in einer Forderung<br />

beschließen und die DFS zu Verhandlungen auffordern.<br />

Dieser unnötig durch die DFS verursachte verhärtete Zustand<br />

ist ein weiteres Indiz für die verfahrene Gesamtlage.<br />

Langzeitkontentarifvertrag/LZK<br />

Im Bereich der Langzeitkonten kommt es von Seiten der DFS<br />

immer noch zu den fantasievollsten Interpretationen (ich<br />

habe in der Ausgabe 03/2011 berichtet). Die TK sieht sich<br />

gegenwärtig nicht in der Lage, mit der DFS eine vernünftige<br />

und für alle zufriedenstellende Lösung zu erreichen. Daher<br />

wurde in der TK-Sitzung beschlossen, den LZK-TV fristgerecht<br />

zum 31.12.2011 zu kündigen. Wir hoffen durch diese<br />

Maßnahme auch in diesem Bereich Bewegung zu erreichen,<br />

damit dieses leidige Thema möglichst bald von der Arbeitsagenda<br />

genommen werden kann. Der Ansatz des Langzeitkontos<br />

ist nach wie vor ein sehr guter und bringt normalerweise<br />

allen Beteiligten eigentlich nur Vorteile (zumindest in<br />

den Firmen, die nicht DFS heißen). Wir werden uns diesen<br />

Ansatz nicht zerreden lassen, im Gegenteil, er wird in einer<br />

neuen Version auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

der DFS ausgedehnt und damit die personalpolitischen<br />

Möglichkeiten eröffnen, die in anderen Unternehmen schon<br />

seit langem zum Tagesgeschäft gehören.<br />

Was nun?<br />

Es ist ein umfangreicher „Verhandlungsstillstand“, nicht nur<br />

im Bereich des VTV/ETV, sondern nahezu in fast jedem Tarifthema,<br />

festzustellen. Wir fragen uns ernsthaft, was die DFS<br />

mit dieser „Taktik“ erreichen möchte. Mitarbeitermotivation<br />

sicherlich nicht. Die <strong>GdF</strong> stellt fest, dass diese Geschäftsführung<br />

offensichtlich nicht in der Lage ist, unseren Flugsicherungsbetrieb<br />

zu führen. Wir befinden uns an einem kritischen<br />

Punkt für die Zukunft UNSERES Unternehmens. In<br />

jedem – von der Geschäftsführung doch so sehr herbeigesehnten<br />

– normalen Wirtschaftsunternehmen würde bei einer<br />

andauernden und derartig schlechten Leistung des Managements<br />

dasselbe sofort ausgetauscht und durch neue<br />

Kräfte ersetzt. Denn wer die schlechte Performance im Bereich<br />

Kapazität und auch Kosten zu verantworten hat, ist<br />

hinlänglich bekannt. Zum Glück für die Herren ist der Anteilseigner<br />

noch nicht soweit, dies zu erkennen, da die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der DFS den Karren bislang<br />

immer wieder aus dem Dreck gezogen und mit ihrem Einsatz<br />

den Luftverkehr am Laufen gehalten haben. Im Gegenteil,<br />

der oberste Vertreter der Anteilseigner, der Bundesminister<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Herr Ramsauer,<br />

lässt sich mit diffamierenden Sprechzetteln gegenüber einer<br />

großen Anzahl von Flugsicherungsspezialisten auch noch<br />

vor den „BILDzeitungskarren“ spannen. „Herr Ramsauer,<br />

es sei ihnen versichert, dass wir ein gutes Gedächtnis haben<br />

und die nächsten Wahlen kommen bestimmt. Wir sind ein<br />

Flugsicherungsunternehmen und wollen das auch bleiben.<br />

Wir produzieren in erster Linie Sicherheit und eine möglichst<br />

störungsfreie und effektive Abwicklung des Luftverkehrs,<br />

aber keine Versicherungen oder Finanzprodukte“. Unsere<br />

Forderungen im Bereich des ETV dienen dem Zweck, den<br />

Vorrang der Sicherheit dauerhaft zu festigen. Auch eine angemessene<br />

Vergütungserhöhung muss ohne Vorbedingungen<br />

möglich sein und damit dem gezeigten Einsatz aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter Rechnung tragen. Die<br />

Vergütung mit dem „Ausbügeln“ der eigenen Fehler zu verknüpfen,<br />

ist unredlich und einer Geschäftsführung, die diesen<br />

Titel verdient, nicht würdig. Die Menschen, die sich Tag<br />

für ein Tag in ein Flugzeug setzen, vertrauen auf unsere Arbeit<br />

und noch können sie das auch. Wir werden auch weiterhin<br />

– trotz der gezeigten Missachtung – zu 100 % unsere<br />

Leistung erbringen. Wir werden den mit der Urabstimmung<br />

und Aufruf zu Arbeitskampfmaßnahmen eingeleiteten Weg<br />

konsequent weitergehen und die notwendigen Veränderungen<br />

in unserem Unternehmen DFS durchsetzen.<br />

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