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Schwermetallvegetation, Bergbau und Hüttenwesen im westlichen ...

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<strong>Schwermetallvegetation</strong>, <strong>Bergbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Hüttenwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>westlichen</strong> Geopark Harz<br />

Abb. 7: Die Typische Galmeigrasnelken-Gesellschaft (Armerietum halleri typicum) in der Okeraue in<br />

Goslar-Oker. Foto: Thomas Becker (10.6.2006).<br />

Bei weiter voranschreitender Sukzession kann sich die Typische Galmeigrasnelken-<br />

Gesellschaft (Armerietum halleri typicum Ernst 1965) entwickeln. Diese Gesellschaft<br />

trägt ihren Namen zu Recht. Sie ist nicht nur das trennartenlose Mittelstück der Assoziation,<br />

sondern mit häufigem Vorkommen <strong>und</strong> weiter Verbreitung sowohl auf Halden<br />

als auch auf Schotterflächen das floristisch-ökologische Zentrum der Schwermetallrasen<br />

<strong>im</strong> Harz (Dierschke & Becker 2008). Alle drei Charakterarten der Assoziation<br />

sind hochstet vorhanden, nicht selten auch mit größerem Deckungsgrad. Teilweise<br />

hohe Anteile der Gräser (Festuca ovina oder Deschampsia flexuosa) vermitteln den Eindruck<br />

von Rasen oder Wiesen. Auf wechselfeuchten Standorten an Flüssen fällt gelegentlich<br />

auch Molinia caerulea auf. Die Flechten zeigen oft eine eingeschränkte Vitalität.<br />

Der Boden besitzt eine etwas stärkere Humusauflage. Das skelettreiche Substrat<br />

darunter ist oft flachgründig, kann aber auch bis über 20 cm tief durchdringbar sein.<br />

Bei weiter fortgeschrittener Bodenbildung <strong>und</strong> Bindung der Schwermetalle als Metallhumuskomplexe<br />

entsteht als eine Abbauphase schließlich die Schafgarben-Galmeigrasnelken-Gesellschaft<br />

(Armerietum halleri achilletosum millefoliae Ernst 1965).<br />

Ausgedehnte Bestände dieser Subassoziation kommen vor allem <strong>im</strong> Überschwemmungsbereich<br />

der Innerste <strong>und</strong> Oker vor. Zahlreiche Differenzialarten deuten auf geringeren<br />

Schwermetalleinfluss <strong>und</strong> allgemein günstigere Wuchsbedingungen hin. Häufig<br />

finden sich Plantago lanceolata, Galium album <strong>und</strong> P<strong>im</strong>pinella saxifraga, weniger stet<br />

Thymus pulegioides, Achillea millefolium, seltener Hieracium pilosella, Viola tricolor <strong>und</strong><br />

Cerastium holosteoides. Auch Molinia caerulea kommt häufiger vor. So liegt die Zahl<br />

der Gefäßpflanzen pro Aufnahmefläche häufig bei 11 −15. Die Krautschicht ist deutlich<br />

üppiger, die Deckung liegt überall über 50 %. Oft herrscht ein Grasaspekt, zu dem<br />

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