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Schwermetallvegetation, Bergbau und Hüttenwesen im westlichen ...

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<strong>Schwermetallvegetation</strong>, <strong>Bergbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Hüttenwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>westlichen</strong> Geopark Harz<br />

Abb. 10: Die Schlackenhalde der historischen Schulerhütte. Foto: Hans-Ulrich Kison (1998).<br />

Cladonia botanisch als Armerietum halleri cladonietosum bezeichnet werden. Insgesamt<br />

verlaufen aber die Bodenbildung <strong>und</strong> damit auch die Sukzession der Vegetation<br />

in diesem Zeitabschnitt <strong>und</strong> ganz besonders auf den Schlackenhalden (<strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu Halden aus Bruchgestein) besonders langsam.<br />

Stadium 3: Über lange Zeiträume sammelt sich dann <strong>im</strong>mer mehr Feinerde <strong>und</strong> Humus<br />

an, so dass Gräser <strong>und</strong> andere krautige Pflanzen eindringen. Sie müssen jedoch die<br />

<strong>im</strong>mer noch sehr hohen Schwermetallkonzentrationen tolerieren können. So bilden<br />

sich typische Schwermetallrasen aus, die ein Armerietum halleri typicum darstellen.<br />

Die Schlackehalden sind auf diese Weise zu Ersatzlebensräumen der durch <strong>Bergbau</strong><br />

zerstörten natürlichen Erzausbisse geworden <strong>und</strong> werden in dieser wichtigen Funktion<br />

auch <strong>im</strong> europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000 besonders berücksichtigt.<br />

Stadium 4: Durch die nun dichtere Vegetationsdecke kommt es zu stärkerer Bodenbildung<br />

mit Akkumulationen von Humus. Die Lebensbedingungen der Pflanzen werden<br />

jetzt einerseits durch die verbesserte Nährstoff- <strong>und</strong> Wasserversorgung <strong>und</strong> andererseits<br />

durch die abnehmende Konzentration der Schwermetalle in der Bodenlösung<br />

erleichtert, da es zur Bildung von unschädlichen Metallhumuskomplexen kommt. So bietet<br />

die <strong>im</strong>mer mächtiger werdende Bodenschicht allmählich auch Wuchsmöglichkeiten<br />

für Gehölze. Zuerst erscheinen Zwergsträucher wie das Heidekraut (Calluna vulgaris)<br />

oder es siedeln sich direkt Birken (Betula pendula) <strong>und</strong> Salweiden (Salix caprea) an. Gibt<br />

es durch die Bodenschicht keine Verbindung mehr zur Schlacke, gehen die konkurrenzschwachen<br />

Schwermetallzeiger unter den Pflanzen zurück. Die Vegetation unterscheidet<br />

sich dann von derjenigen auf einer nicht-kontaminierten Halde kaum noch.<br />

28<br />

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