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Schwermetallvegetation, Bergbau und Hüttenwesen im westlichen ...

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<strong>Schwermetallvegetation</strong>, <strong>Bergbau</strong> <strong>und</strong> <strong>Hüttenwesen</strong> <strong>im</strong> <strong>westlichen</strong> Geopark Harz<br />

Abb. 5: Wiesen-Schaumkresse (Arabidopsis halleri). Blütendurchmesser 4 −8 mm, Stengellänge 15 −<br />

40 mm, Polsterdurchmesser 15 (wie hier auf humusarmen Böden)–40 cm (auf sehr nassen Schwermetallböden).<br />

Foto Hans-Ulrich Kison.<br />

der Selektionsdruck hoch ist; dies wurde z. B. an jungen Schwermetallstandorten weit<br />

außerhalb des Verbreitungsgebietes der Schwermetallpflanzen in England, Deutschland<br />

<strong>und</strong> Polen festgestellt (Bradshaw 1976, Ernst 1976, Brej 1998).<br />

Neben den bereits erwähnten Pflanzenarten haben auch viele andere Arten mit einer<br />

großen ökologischen Amplitude schwermetallresistente Ökotypen entwickelt (Ernst<br />

1974); unter ihnen sind die Kräuter Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium s. l.),<br />

Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella), Feld-Thymian (Thymus pulegioides), Scharfer<br />

Hahnenfuß (Ranunculus acris), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), R<strong>und</strong>blättrige<br />

Glockenblume (Campanula rot<strong>und</strong>ifolia), Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa) <strong>und</strong><br />

Wiesen-Schaumkresse (Arabidopsis halleri = Cardaminopsis halleri) sowie die Gräser<br />

Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea), Geschlängelte Schmiele (Deschampsia flexuosa<br />

= Avenella flexuosa), Rotes-, Weißes- <strong>und</strong> H<strong>und</strong>s-Straußgras (Agrostis capillaris, A. stolonifera<br />

<strong>und</strong> A. canina), Rot-Schwingel (Festuca rubra), <strong>und</strong> Schaf-Schwingel (Festuca<br />

ovina s. l.). Alle schwermetallresistenten Ökotypen dieser Pflanzenarten haben sich <strong>im</strong><br />

Harz zum Galmeigrasnelken-Schwermetallrasen „Armerietum halleri“ zusammengef<strong>und</strong>en,<br />

der zum ersten Mal durch Libbert (1930, 1937) von den Steinfeldern der Oker<br />

beschrieben <strong>und</strong> von Dierschke & Becker (2008) ausführlich untersucht wurde.<br />

Die meisten der mutmaßlichen Wuchsorte mit natürlichen Schwermetallrasen über<br />

ausbeißenden Erzadern sind durch den Erzbergbau seit der späten Bronzezeit vor ca.<br />

8<br />

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