100. GBR Sitzung ATC Alltag Alles eine Frage des ... - GdF

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ATC Alltag ✈ CBs im Sektor erhöhen die Arbeitslast, reduzieren die Kapazität und führen zu Verkehrsflussmaßnahmen. Photo: DLR Leiter Betrieb noch ein vertrauliches Gespräch mit dem Leiter aller Kontrollzentralen seiner Flugsicherungsorganisation. Bei diesem Gespräch ging es auch um jenen Freitagnachmittag, der als Negativbeispiel während des Meetings hervorgehoben und kritisiert worden war. Der im Meeting anwesende Vertreter der Fluggesellschaften hatte sich darüber hinaus bei der Flugsicherungsorganisation beschwert. Er bemängelte lautstark, dass die Flugsicherung an einem solch bekanntermaßen verkehrsreichen und profitablen Freitagnachmittag im August nicht in der Lage sei, genügend Kapazität für die Airlines zur Verfügung zu stellen. Diese „frei erfundene“ Geschichte soll zeigen, dass die Wahrnehmung von „performance“ sehr unterschiedlich sein kann bzw. sehr unterschiedlich ist. Warum? • Die beiden Fluglotsen, die deutlich höhere Verkehrszahlen abgearbeitet hatten als eigentlich geplant war, haben ihre „erwartete performance“ in einem sehr schwierigen und außergewöhnlich komplexen Umfeld (CB’s und Frequenzblockade) deutlich übererfüllt. • Der Supervisor hat seine „erwartete performance“ nicht erfüllt, da er nicht in der Lage war, alle 13 Sektoren zu besetzen wie vorgesehen • Die CFMU hat ihre „erwartete performance“ ebenfalls nicht erfüllt, da deutlich mehr Flugzeuge in den Sektor eingeflogen sind und es somit zu einem nicht geplanten Überangebot in diesem kam, das leicht zu einer Überlast der betroffenen Fluglotsen hätte führen können • Der Leiter der Kontrollzentrale hat seine „erwartete performance“ bzw. sein erklärtes Leistungsziel nicht erreicht und die Flugsicherungsorganisation wurde öffentlich für eine schlechte „performance“ nicht nur an den Pranger gestellt, sondern auch noch von den Nutzern als „inkompetent, notwendige Kapazität zu schaffen“ dargestellt der flugleiter 2010/01 22
ATC Alltag Selbstverständlich wird bei solch einem Bericht NICHT erwähnt, dass die reellen Kosten zur Erbringung von Flugsicherung an diesem Nachmittag durch die konsolidierten Sektoren geringer als sonst waren. Selbstverständlich wird auch NICHT erwähnt, dass tatsächlich 107 statt der eigentlich geplanten 80 Flugzeuge durch einen hochkomplexen Sektor sicher geflogen sind, was die Einnahmen der Flugsicherungsorganisation deutlich erhöht hat Und, wie gesagt: es war eben ein ganz normaler Freitagnachmittag im August – irgendwo im europäischen Luftraum. Es ist also alles „Eine Frage des Standpunkts“.
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