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100. GBR Sitzung ATC Alltag Alles eine Frage des ... - GdF

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Safety<br />

wenn auch der Wille stark ist, <strong>eine</strong> global harmonisierte<br />

Lösung schwer zu finden ist. Zum <strong>eine</strong>n liegt<br />

es daran, dass es starke regionale Unterschiede gibt.<br />

So sind Visual Approaches an High Density Airports<br />

in Nordamerika nichts Ungewöhnliches, in Europa<br />

dagegen schon. Zum anderen reden Fluglotsen und<br />

Piloten zwar oft von Selben, haben aber doch sehr<br />

unterschiedliche Blickwinkel. So gern etwa im Cockpit<br />

langfristig geplant wird, so schwierig ist es für die<br />

Controller, das Gesamtbild in dynamischen Situationen<br />

zu betrachten und beispielsweise <strong>eine</strong> Missed<br />

Approach Clearance im Voraus zu geben.<br />

Von der VC wurden verschiedene Zwischenlösungen<br />

vorgeschlagen. So könnte ein Visual Approach in<br />

<strong>eine</strong>m Visual Circuit enden, falls die Landung nicht<br />

möglich ist. Von der <strong>GdF</strong> kam die Anregung, auf die<br />

Bezeichnung „Swing over“ ganz zu verzichten und nur<br />

von „Visuals“ zu sprechen. Einig sind sich alle, dass<br />

sich im Idealfall Pilot und Lotse absprechen, was zu<br />

tun ist, und zwar möglichst frühzeitig.Das IFALPA ATS<br />

Committee wird der IFALPA Annual Conference nun<br />

folgende Policy vorschlagen: Zu jedem möglichen<br />

Visual Approach (charted wie uncharted) soll ein<br />

Fehlanflugsverfahren veröffentlicht werden. Auch das<br />

IF<strong>ATC</strong>A TOC wird auf der IF<strong>ATC</strong>A Annual Conference<br />

ein Arbeitspapier zum Thema einreichen, allerdings ist<br />

<strong>des</strong>sen Inhalt noch nicht endgültig festgelegt. Damit<br />

sind die ANSPs am Zug. Entweder wird für jeden einzelnen<br />

Visual Approach ein Missed Approach veröffentlicht,<br />

wie es bereits an einigen Plätzen (z.B. KSFO)<br />

der Fall ist. Oder es gibt ein generelles Verfahren, wie<br />

etwa in der AIP Australiens festgelegt.<br />

Die VC hätte sich gewünscht, dass auch für die Interimszeit<br />

bis zur flächendeckenden Umsetzung Klarheit<br />

durch ein einfaches Procedure geschaffen wird. Dies<br />

konnte jedoch aufgrund der Komplexität <strong>des</strong> Themas<br />

nicht erreicht werden. Wir empfehlen daher, möglichst<br />

proaktiv mit dem Thema umzugehen. Konkret heißt<br />

das, frühzeitig auch den Missed Approach planen und<br />

briefen und gegebenenfalls nachfragen. Eine Möglichkeit<br />

ist auch, solche Verfahren solange abzulehnen,<br />

bis die ANSPs etwas veröffentlicht haben. Letztlich<br />

sollte sich auch jeder darüber bewusst sein, worum es<br />

bei Swing und Visual häufig geht: die Erhöhung von<br />

Kapazitäten in ohnehin schon stark ausgelasteten<br />

Systemen.<br />

Wie geht es weiter? Im Frühjahr wird der Policy-Vorschlag<br />

zur Abstimmung gestellt und bei positivem<br />

Ausgang ins IFALPA PANS-ATM aufgenommen. Für<br />

Frankfurt soll <strong>eine</strong> lokale Lösung veröffentlicht werden:<br />

„Swing over“ wird nicht mehr verwendet und bei<br />

<strong>eine</strong>r Visual Approach Clearance mit Pistenwechsel<br />

muss ein Fehlanflugverfahren übermittelt werden. Wir<br />

halten Sie auf dem Laufenden.<br />

Tim S. Holderer, VC AG ATS<br />

Alexander Schwaßmann, <strong>GdF</strong><br />

Dieser Artikel erscheint ebenfalls in der VCInfo, dem<br />

Verbandsmagazin der Vereinigung Cockpit.<br />

der flugleiter 2010/01<br />

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