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GEW-ZEITUNG Rheinland-Pfalz

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Personalvertretung / Sozialpädagogik<br />

Noch viel Sand im Getriebe<br />

Erste Erfahrungen aus dem BPR Realschulen<br />

Die ADD - Personalratswahlen haben<br />

den <strong>GEW</strong> - PersonalrätInnen<br />

der Fachgruppe Realschulen und<br />

Duale Oberschulen kein Glanzergebnis<br />

gebracht.<br />

Gymnasien: Die Zielsetzung bleibt<br />

Querschnitt<br />

Mit 18 Prozent Stimmanteil nur einen<br />

von neun Sitzen im neuen ADD-<br />

BPR Gymnasien? Das d’Hontsche Auszählungsverfahren<br />

macht’s möglich.<br />

Immer noch fällt der <strong>GEW</strong> im Gymnasialbereich<br />

nichts in den Schoß. Der<br />

konkurrierende Philologenverband<br />

musste zwar einige Verluste verzeichnen<br />

gegenüber der HPR-Wahl von<br />

Erni Schaaf-Peitz vertritt <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> auf Bundesebene im Organisationsbereich<br />

Jugendhilfe und Sozialarbeit,<br />

der von dem stellvertretenden<br />

<strong>GEW</strong>-Bundesvorsitzenden Norbert<br />

Hocke geleitet wird. Bei einer gemeinsamen<br />

Sitzung mit dem Bundesfachgruppenausschuss<br />

Sozialpädagogische<br />

Beruf in Saarlouis wurde neben der<br />

1997, es bleibt jedoch bei den gleichen<br />

Mitgliederverhältnissen wie in den alten<br />

Bezirkspersonalräten.<br />

Es gab aber auch erfreuliche Ergebnisse:<br />

Resultate, die deutlich über dem landesweiten<br />

Trend liegen, erzielten unsere<br />

Kandidatinnen und Kandidaten an<br />

ihren eigenen Schulen.<br />

Beratung von Antragsentwürfen zum<br />

Gewerkschaftstag 2001 in Lübeck, Berichten<br />

aus GV, HV und den Landesverbänden<br />

eine gemeinsame Sitzung<br />

mit dem Bundesausschuss für multikulturelle<br />

Angelegenheiten - BAMA -<br />

durchgeführt. Laut der Vorsitzenden<br />

Sanem Kleff versteht der BAMA sich<br />

als „Querschnitt“ im gesamten Bildungswesen.<br />

esp<br />

Nun arbeiten wir also in Trier und<br />

haben erste Erfahrungen gesammelt.<br />

Noch sind wir wenig begeistert von dieser<br />

zentralen Behörde, die seit gut einem<br />

halben Jahr funktionieren soll.<br />

Was sind unsere ersten Eindrücke von<br />

dem neuen Gremium? Man könnte es<br />

als vorsichtige Annäherung bezeichnen,<br />

obwohl sich Teile des Gremiums von<br />

Neustadt, Koblenz und Trier kennen.<br />

Die Atmosphäre ist freundlich zurückhaltend,<br />

das liegt nicht zuletzt an dem<br />

spartanisch und wenig einladenden Sitzungsraum<br />

und seiner schlechten Akustik.<br />

Wir haben nicht einmal Platz genug,<br />

unsere Unterlagen abzulegen, sie<br />

müssen zum Teil auf dem Boden platziert<br />

werden. Garderobe und weitere<br />

Abstellflächen sind Luxus, den sich in<br />

Trier offensichtlich niemand zu leisten<br />

vermag.<br />

Auch die ReferentInnen und SachbearbeiterInnen<br />

sind zum Teil noch ungeübt<br />

und unsicher im Gespräch mit<br />

unserem Gremium. Die Mitarbeiter<br />

sind zwar bemüht, aber einige scheinen<br />

wenig kompetent und auch überfordert.<br />

Der Vorsitzende, Herr Peters,<br />

ist ebenfalls bemüht, den Wünschen<br />

und Bedürfnissen aller Beteiligten<br />

nachzukommen und ein gutes Arbeitsklima<br />

zu schaffen. Aber „gut Ding will<br />

eben Weile haben“.<br />

Kehren wir wieder zur Sacharbeit zurück.<br />

Sie gestaltet sich schwierig, weil<br />

zur Besprechung und Lösung von Problemen<br />

häufig kompetente Hinweise<br />

von Fachreferenten fehlen, da sie -mit<br />

Ausnahme von Trier - in den Außenstellen<br />

Koblenz und Neustadt arbeiten.<br />

Auch wichtige Details aus den Schulen,<br />

die früher schnell bei den Schulpersonalräten<br />

abgefragt werden konnten,<br />

sind oft nicht vorhanden. So verzögern<br />

sich die meisten Vorgänge, und<br />

das kann nicht im Interesse der KollegInnen<br />

und Kollegen sein.<br />

Hinzu kommt die schwierige Sachlage,<br />

was die Einstellung von RealschullehrerInnen<br />

angeht. Qualifizierte BewerberInnen<br />

für die derzeitigen Mangelfächer<br />

Deutsch, Englisch, Mathematik<br />

und Musik fehlen fast ganz. So<br />

wurden zum 1. August 2000 im Bereich<br />

der Außenstelle Nord zur Unterrichtsversorgung<br />

neben 80 Lehrkräften<br />

mit Realschulbefähigung insgesamt 27<br />

GymnasiallehrerInnen mit einem unbefristeten<br />

Vertrag eingestellt, 7 davon<br />

an den mittlerweile 8 Dualen Oberschulen.<br />

Die GymnasiallehrerInnen haben keine<br />

Option, nach 5 Jahren verbeamtet<br />

zu werden. Sie erhalten keinen Gewährleistungsbescheid<br />

und müssen demzufolge<br />

auch keine Nebenabrede unterschreiben.<br />

Finanziell bedeutet das für sie, dass<br />

sie etwa 400 DM weniger Einkommen<br />

haben als ihre angestellten RealschullehrerkollegInnen.<br />

Unser Personalrat ist gerade<br />

- über den Hauptpersonalrat- in<br />

Verhandlungen getreten, diesen Zustand<br />

zu ändern. Nach Auskunft der zuständigen<br />

Juristin bei der ADD Trier ist dies<br />

zur Zeit aus rechtlichen Gründen nicht<br />

möglich. Wir setzen uns aber dafür ein,<br />

dass jungen GymnasialkollegInnen wenigstens<br />

die Option auf eine spätere<br />

Planstelle im Gymnasialbereich erhalten<br />

bleibt und sie im Sekundarbereich<br />

I aller Schularten arbeiten können.<br />

Ein weiteres Problem stellt die Unterrichtsversorgung<br />

durch Vertretungsverträge<br />

dar. Zur Zeit werden landesweit<br />

bei Vertretungsverträgen (Krankheit,<br />

Mutterschutz) immer häufiger junge<br />

KollegInnen eingestellt, die „nur“ das<br />

erste Staatsexamen erworben haben.<br />

Das ist eine untragbare Situation.<br />

Wir sind gespannt, wie unsere Arbeit<br />

bei der ADD Trier weitergeht.<br />

Gisela Justus, Elfriede Schaulinski<br />

<strong>GEW</strong> Personalrätinnen im BPR Realschulen<br />

und Duale Oberschulen bei der<br />

ADD Trier<br />

Persönlicher Einsatz und eine aktive<br />

Personalvertretung vor Ort sind unsere<br />

Pluspunkte. Daneben lassen auch die<br />

Ergebnisse an den Studienseminaren,<br />

voran Mainz, hoffen.<br />

Das Auftreten einer dritten Liste neben<br />

<strong>GEW</strong> und Philologenverband -eröffnet<br />

von einem <strong>GEW</strong>-Mitglied! - war<br />

sicher nicht hilfreich. Mit einem Anteil<br />

von 4,5% hat diese Liste sicher von<br />

beiden Seiten Stimmen abgezogen, aber<br />

beiden sehr knappen Verhältnissen hat<br />

sie uns wohl mehr geschadet. An unserem<br />

Ziel hat sich - auch im Hinblick<br />

auf die kommenden HPR-Wahlen -<br />

nichts geändert: Es muss auch im gymnasialen<br />

Bereich eine moderne, reformorientierte<br />

Interessenvertretung geben,<br />

und dies kann nur die <strong>GEW</strong> sein.<br />

Sybilla Hoffmann<br />

24 <strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 12 / 00

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