MAGAZIN - Vorarlberger Kraftwerke AG
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Interview mit den Vorständen von illwerke vkw, Dr. Ludwig Summer und Dr. Christof Germann<br />
Vor zehn Jahren war es die Öffnung des Strommarktes, die<br />
Energieunternehmen stark forderte. illwerke vkw hat diese<br />
Hürde genommen. Vor welchen Herausforderungen stehen<br />
Sie heute?<br />
Dr. Summer: Die größte Herausforderung der nächsten<br />
Jahrzehnte wird es sein, den nach der Wirtschaftskrise<br />
sicher wieder steigenden Strombedarf zu decken. Um<br />
die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, an die wir<br />
uns in Europa gewöhnt haben, wird es notwendig sein, in<br />
neue <strong>Kraftwerke</strong> und in den Netzausbau zu investieren.<br />
Im Land setzen wir dabei voll auf erneuerbare Energien.<br />
Europaweit gesehen wird in den nächsten Jahren sicher<br />
noch ein Mix aller verfügbaren Möglichkeiten der Energieerzeugung<br />
gebraucht, um den Bedarf zu decken. Der<br />
steigende Ausbau erneuerbarer Energieträger – besonders<br />
der Windkraft – bringt Herausforderungen mit sich.<br />
So gibt es jetzt schon einen starken „Stromtransit“ von<br />
den Erzeugungsanlagen im Norden zu großen Verbrauchern<br />
im Süden. Das erhöht die Gefahr von großflächigen<br />
Stromausfällen. Unsere Pumpspeicherkraftwerke werden<br />
deshalb für die Stabilisierung der Netze immer wichtiger.<br />
Wie hoch ist derzeit der Anteil erneuerbarer Energie in<br />
Vorarlberg – und welche Steigerung ist bis 2020 realistisch?<br />
Dr. Germann: In Vorarlberg wird auch heute schon ausschließlich<br />
Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt.<br />
Der Löwenanteil kommt aus Wasserkraft, aber auch<br />
Biomasse und Fotovoltaik gewinnen an Bedeutung. Noch<br />
sind wir aber nicht in der Lage, mit heimischer erneuerbarer<br />
Energie ganzjährig den Energiebedarf in Vorarlberg<br />
zu decken. 2008 stammte der von der VKW gelieferte<br />
Strom zu 83 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern. Wir<br />
bemühen uns laufend diesen Anteil zu steigern.<br />
Der vor einem Jahr vorgestellte österreichische „Masterplan<br />
Wasserkraft“ gab für das Ländle ein Ausbaupotenzial von<br />
1,2 Milliarden kWh an. Welche Möglichkeiten bestehen tatsächlich?<br />
Dr. Summer: Wir halten ein Ausbaupotenzial von 500<br />
Millionen kWh für realistisch. Im Bereich der Großwasserkraft<br />
prüfen wir Projekte an der Ill und an der Bregenzer<br />
Ache. Dabei müssen wir wirtschaftlich wie ökologisch<br />
<strong>M<strong>AG</strong>AZIN</strong><br />
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