Materialien zur Dacheindeckung - Restaurator im Handwerk eV
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Fachbeiträge<br />
Dokumentation<br />
Restaurierung eines Felderdielenbodens<br />
in der Albrechtsburg Meißen<br />
Raum 2/01, Kurfürst-August-Z<strong>im</strong>mer<br />
mit Kammer hinter dem Kapellenstüblein 2/10<br />
Auftraggeber:<br />
Staatsbetrieb SIB NL Dresden I<br />
Königsbrücker Straße 80<br />
01099 Dresden<br />
Kurfürst-August-<br />
Z<strong>im</strong>mer mit musealer<br />
Nutzung<br />
Gerd Kleditzsch<br />
Restaurierung eines<br />
Felderdielenbodens<br />
in der Albrechtsburg Meißen<br />
Beschreibung des Musters, der Holzarten und der<br />
Stärken<br />
Im Raum 2/03 befand sich ein Stabparkettboden in der<br />
Holzart Eiche und massiv. Dieser ist 26 mm dick, in<br />
den Stabgrößen 61,5 x 8,5 cm, 69 x 8,5 cm und 71,5 x<br />
8,5 cm. Die unterschiedlichen Stabgrößen lagen jeweils<br />
in Reihen <strong>im</strong> Fischgrätmuster verlegt.<br />
Einbau des Bodens<br />
Wahrscheinlich wurde das Stabparkett um 1900 aus verschiedenen<br />
Restposten von Stabparkett eingebaut.<br />
Zustand der Oberfläche auf den ersten Blick<br />
Die Oberflächen wiesen einen guten Zustand auf. Die<br />
gewachste Oberfläche war durch ständige Pflege gut erhalten,<br />
der Wachs- und Pflegefilm durch Einlagerung<br />
von Schmutz gedunkelt.<br />
Über den ganzen Raum verteilt befanden sich bedingt<br />
durch die starke Nutzung verschmutzte Eindrücke von<br />
„Pfennigabsätzen“. Es fanden sich kleinere Fehlstellen,<br />
Kratzer und Ausplatzungen sowie in den Boden gedrehte<br />
Schrauben.<br />
Auftragnehmer: Parkett Kleditzsch<br />
Mühlenweg 12<br />
09509 Pockau<br />
Objekt:<br />
Albrechtsburg Meißen<br />
Domplatz 1<br />
01662 Meißen<br />
Raum: Kurfürst-August-Z<strong>im</strong>mer, 2/01<br />
Westflügel, 2.OG<br />
Ausführungszeit: August 2009-Mai 2010<br />
Baujahr:<br />
Nutzung:<br />
1470/71 <strong>im</strong> Stil der Spätgotik als<br />
erster Schlossbau der deutschen<br />
Baugeschichte,<br />
1864-1881 umfassende<br />
Restaurierung <strong>im</strong> neugotischen<br />
Stil<br />
Residenz der sächsischen Kurfürsten,<br />
Sitz der ersten europäischen<br />
Porzellanmanufaktur<br />
Rettung vor dem Verfall durch den Sächsischen Altertumsverein,<br />
seitdem Museum<br />
Zustand nach genauer Untersuchung / Ausbau<br />
Die Parkettstäbe befanden sich in einem guten Zustand.<br />
Die Oberseiten waren intakt, die Unterwangen be<strong>im</strong><br />
Ausbau teilweise gerissen und abgesplittert. Im Bereich<br />
der Außenmauer fanden sich an den Friesen, Felderboden<br />
und Lagerhölzern teilweise Fäulnis- und Schädlingsbefall.<br />
Nach Ausbau einer Teilfläche des Stabparketts zeigte<br />
sich, dass darunter kein Blindboden, sondern ein dunkel<br />
gefärbter Felderboden vorhanden war.<br />
Laut Beschluss des Landesamtes für Denkmalpflege<br />
Dresden wurde der Stabparkettboden nun mittels Spezialwerkzeug<br />
so ausgebaut, dass am Felderboden möglichst<br />
wenige Schäden entstehen.<br />
Ausbau des<br />
Stabparketts<br />
Freigelegter<br />
Felderboden<br />
42<br />
<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> – Ausgabe 1/2011